SchuKo ist ein Akronym für Schutz-Kontakt und bezeichnet ein System von Steckern und Steckdosen, das in Europa sehr verbreitet ist. International ist dieses System auch als Stecker-Typ F bekannt und teilweise kompatibel mit dem „französischen“ System namens Stecker-Typ E (siehe auch Länderübersicht Steckertypen, Netzspannungen und -frequenzen).
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Ein dritter Pol, nämlich der Schutzkontakt, soll gefährliche Spannungen ableiten, sobald der elektrische Stromkreis durch die beiden anderen Pole geschlossen wird. Daher soll die Verbindung mit dem Schutzkontakt zuerst erfolgen, also vorauseilend sein. Beim Schuko-Stecker wird dies über Kontaktflächen an der Steckerseite und die zugehörigen Kontaktfedern der Dose sichergestellt.
Zum Anschluss wird eine dreiadrige Leitung verwendet: ein Außen- und ein Neutralleiter zuzüglich des geerdeten Schutzleiters. Elektrisch leitfähige Gehäusematerialien müssen mit dem Schutzleiter verbunden werden. Verfügt das Gerät über Schutzisolierung, kann auch ein Eurostecker und ein Konturenstecker mit zweiadriger Leitung verwendet werden. Werden solche Geräte dennoch mit einer erdungsführenden Leitung versehen, ist diese nur im Schukostecker anzuklemmen.
Unter Schuko geht man davon aus, dass eine Spannung von 220 V bis 240 V (Nennspannung: 230 V) bei 50 Hz zur Verfügung steht. Die Stecker, Dosen und Verlängerungsleitungen sind in der Regel auf 16 A Dauerstrom ausgelegt, was bei 230 V einer Leistung von 3680 W entspricht. Damit ist dieses System deutlich leistungsfähiger als das auf 110 V basierende US-Blattsteckersystem (Stecker-Typ A bzw. B).
Das „französische“ 2P+T-System (Stecker-Typ E) ist trotz der elektrischen Kompatibilität mechanisch inkompatibel zum Schuko-System, da die Erdkontaktfedern der Steckdosen die französischen Stecker und der französische Erdungszapfen den Schuko-Stecker behindern. Deshalb wurde das allgemeinere CEE-7/7-System entwickelt. Es handelt sich dabei um eine Art von Steckern, die beide Schutzsysteme mechanisch vereinen. Sie haben Federn für den französischen Erdungszapfen und Kontaktflächen für die Erdkontaktfedern des Schuko-Systems.
Daneben gibt es noch das Gost-7396-System, eine Schuko-Variante, die sich durch einen geringeren Durchmesser der stromführenden Stifte auszeichnet und in einigen osteuropäischen Ländern sowie Teilen Russlands zum Einsatz kommt.
Vom CEE-7/7-System existiert eine Variante ohne Schutzkontakte, der sogenannte Konturenstecker. Der Stecker hat die gleiche Grundfläche, ist aber nicht so tief und hat passende Ausschnitte für beide Schutzkontaktsysteme. Dieser Stecker kommt häufig bei schutzisolierten Geräten wie Staubsaugern oder Haartrocknern zum Einsatz, deren Stromaufnahme höher als 2,5 A ist und somit im Anwendungsbereich des Eurosteckers nicht mehr zugelassen ist.
Der Eurostecker nach CEE 7/16 ist eine minimalistische, schuko-kompatible Steckervariante ohne Schutzkontakt. Bei ihm sind die Stromkontakte weiterhin im gleichen Abstand, aber dünner. Durch die dünneren Kontakte passt dieser Stecker auch in alten italienischen oder spanischen Steckdosen. Durch die flache Bauform und die damit weggefallenen Schutzkontakte passt dieser Stecker auch in der Schweiz (Stecker-Typ J) und in Dänemark (Stecker-Typ K). Er kommt bei schutzisolierten Geräten zum Einsatz, allerdings ist er wegen der dünneren Kontakte nicht für leistungsstarke Geräte zugelassen (maximal 2,5 A).
Das Schuko-System ist nicht verpolungssicher. Der Außenleiter kann durch eine Drehung des Steckers um 180° mit dem Neutralleiter getauscht werden.
Als das Schuko-System nach dem 1. Weltkrieg eingeführt wurde, spielte die Polung der beiden stromführenden Leiter für die Sicherheit noch keine Rolle. Damals war es noch nicht üblich, einen der Leiter zu erden. Bei der damals vorherrschenden Anschlusstechnik lag an beiden stromführenden Leitern die gleiche Spannung gegenüber Erde an, und es war daher nicht sinnvoll, zwischen den beiden Leitern zu unterscheiden.
In heute verbreiteten TN-Systemen liegt dagegen nur noch auf dem Außenleiter die volle Spannung gegenüber Erde an, während der Neutralleiter über die Sternpunkterdung des Ortsnetztransformators geerdet ist. Daher sind alle neueren Steckernormen, wie etwa das 1962 eingeführte britische System (Stecker-Typ G) oder das 1986 als weltweit einheitliche Lösung vorgeschlagene IEC-60906-1-System, verpolungssicher.
Moderne verpolungssichere Systeme haben gegenüber dem Schuko-System den Vorteil, dass ein Geräteschalter in allen Fällen den gegen Erde Spannung führenden Außenleiter abschaltet. Zum Beispiel ist dann sichergestellt, dass die Spannung stets am Fußkontakt einer Glühlampe und nicht am leichter berührbaren Gewinde anliegt. Beim Schukosystem hängt das davon ab, in welche Richtung der Stecker in der Steckdose eingesteckt ist. Es gibt keine Vorschrift, die angibt, auf welcher Seite einer Schukosteckdose der Außenleiter angeschlossen werden soll. Es ist jedoch empfehlenswert, dies innerhalb einer Anlage einheitlich zu halten. Wird der Außenleiter bei waagerecht angeordneten Polen links angeschlossen, so ist bei der sicherlich häufigsten Benutzungsart (Winkelstecker mit nach unten zeigendem Kabel) immerhin Kompatibilität mit dem französischen System hergestellt.
Verglichen mit dem noch älteren amerikanischen System, und Systemen ohne Schutzkontakte, galt das Schuko-System viele Jahrzehnte nach seiner Einführung als eines der sichersten Stecksysteme, das sich auszeichnet durch:
Inzwischen sind aber die Vorteile des Schuko-Systems nicht mehr mit denen moderner Konzepte vergleichbar. Als wesentliche Probleme gelten:
Aus diesen Gründen wurde das Schuko-System als europa- oder weltweite Norm abgelehnt, und stattdessen 1986 das IEC-60906-1-System als moderner Nachfolger vorgeschlagen; praktische Initiativen zu dessen Einführung sind in Europa allerdings Mitte der 1990er Jahre wieder eingeschlafen.
Verwandt ist der Schuko-Stecker mit dem Bananenstecker, die Kontaktstifte haben die gleichen Abmessungen.
Albert Büttner, Gründer der „Bayerische Elektrozubehör GmbH“ in Lauf (heute ABL-Sursum Bayerische Elektrozubehör GmbH und Co. KG), erhielt 1926 das Patent für die Realisierung des SCHUKO-Systems. Die ursprüngliche Idee einer beim Steckvorgang berührungssicheren Verbindung mit integriertem voreilendem Schutzkontakt geht auf Werner von Siemens zurück.
Das allgemeinere CEE-7/7-System gehört mit zu den am meisten verbreiteten Stecksystemen der Welt – zumindest was die Menge der Stecker und Steckdosen angeht.
Unter anderem folgende Länder setzen als primäres System auf das CEE 7/4 Schuko-System:
Unter anderem diese Länder setzen auf das über CEE 7/7 kompatible, „französische“ System:
Diese europäischen Länder haben eigene, mechanisch inkompatible Systeme:
In den jeweiligen Ländern, die den Schuko- bzw. CEE-7/7-Stecker verwenden, gibt es staatliche Organisationen und Vereine, die die Prüfung, Zulassung und Zertifizierung dieser Stecker und Systeme durchführen. Diese Einrichtungen übernehmen generell die Zertifizierung von elektrischen Geräten und Installationsmaterial und garantieren damit ein gleich bleibendes Sicherheitsniveau. In Europa übernehmen dies folgende Gesellschaften:
Land | Organisation |
---|---|
Österreich | ÖVE |
Deutschland | VDE |
Finnland | FIMKO |
Niederlande | KEMA |
Russland | GOST-R |
Belgien | CEBEC |
Norwegen | NEMKO |
Dänemark | DEMKO |
Frankreich | LCIE |
Italien | IMQ |
Schweden | SEMKO |
Da die Zertifizierung freiwillig und teuer ist, verzichten viele Hersteller auf die Zertifizierung in allen Ländern. Dank europäischer Liberalisierung darf allerdings inzwischen auch nicht zertifiziertes Gerät zum Einsatz kommen. Die Zertifizierungen gelten untereinander als weitgehend gleichwertig. Dem Endverbraucher kann der Aufdruck daher egal sein, solange zumindest einer darauf angebracht ist.
In einigen sicherheitskritischen Bereichen wie Krankenhäusern kommen Schuko-Steckdosen in erkennbar verschiedenen Farben zum Einsatz. Es gibt für so ein Farbcodiersystem zwar keine allgemein anwendbare Norm, aber ein typisches Beispiel wäre:
Kennzeichen | Bedeutung |
---|---|
(neutral) | Normale Steckdose, direkt an das örtliche Versorgungsnetz angeschlossen |
rot/orange | EDV-Netz mit Überspannungsschutz, extra Verteilungen, oft mit einem Dieselgenerator gesichert. Kurzzeitige Ausfälle (1s) möglich. |
grün | Ausfallsicheres Netz, mit USV gegen kurzzeitige Aussetzer und Überspannungen gesichert. Hängt in der Regel am „roten“ Netz. |
(unspezifisch) | Gefiltertes, aber nicht ausfallsicheres Netz. Hier gibt es ein sauberes Strombild und daher sollten dort auch keine nichtlinearen Verbraucher angeschlossen werden. |
In einigen Werkstätten kennzeichnen rote Schuko-Steckdosen eine galvanische Trennung vom restlichen Stromnetz, z. B. über einen Trenntransformator (IT-System).
Die Steckerform Schuko ist beschrieben in den Normen:
Das Wort SCHUKO ist für die Waren "Elektrisches Installationsgerät, insbesondere Stecker und Steckdosen" eine eingetragene Marke. Inhaber dieser Marke ist der SCHUKO-Warenzeichenverband.
Internationale Typen: Typ A | Typ B | Typ C (Eurostecker) | Typ D | Typ E | Typ F (Schuko) | Typ G (Stecker-BS 1363)
Typ H | Typ I | Typ J | Typ K | Typ L | Typ M
Weitere Typen: Konturenstecker (Typ EF, CEE 7/17) | Internationaler Standardstecker IEC 60906-1
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