Die Nikon D200 ist eine digitale Spiegelreflexkamera (DSLR) der Marke Nikon. Sie wurde am 1. November 2005 als Kamera für den Berufsfotografen und den ambitionierten Amateurfotografen vorgestellt.
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Zum Erscheinungszeitpunkt vertrieb Nikon mit der D50 und der D70s zwei Kameras der Einsteigerklasse und mit der D2Hs beziehungsweise D2X zwei Modelle für den professionellen Einsatz. Die für Berufs- und Amateurfotografen gedachte D100 war technisch bereits in die Jahre gekommen. Sie wurde durch die D200 abgelöst, die sich technisch jedoch eher an der D2X als an der D100 orientiert. Der Erfolg der D200 muss auch für Nikon unerwartet gewesen sein, zumindest war die Kamera bis April 2006 nur mit langen Lieferfristen erhältlich.
Die D200 verwendet das bei Nikon übliche F-Bajonett für Wechselobjektive und kann selbst mit alten AI-P- und AI-Objektiven ohne Prozessor kombiniert werden. Der CCD-Bildsensor besitzt Nikons DX-Format, was bei den Objektiven zu einem Formatfaktor (Crop-Faktor) von 1,5 führt.
Von den Profimodellen unterscheidet sich die D200 neben dem Preis vor allem in der Verwendung eines CCD-Bildsensors und eines internen Blitzes. Ein Hochformatgriff ist nicht integriert, kann aber nachgerüstet werden.
Von Kameras der Einsteigerklasse unterscheidet sie sich im abgedichteten Metallgehäuse, einer höheren Bildrate, einem größeren und helleren Sucher, einem größeren Display und dem Fehlen von Motivprogrammen.
Kurz nach Erscheinen der Kamera musste Nikon Probleme mit der Bildqualität einräumen. Bei extrem kontrastreichen Bildsituationen (zum Beispiel direktes Fotografieren in eine Leuchtstoffröhre bei gleichzeitiger Überbelichtung) zeigten einige Modelle ein auffälliges Streifenmuster. Betroffene Kameras wurden/werden von Nikon im Rahmen der Garantie repariert. Spätere Modelle zeigen das als „Banding“ bezeichnete Problem nicht mehr.
Das in der D200 verwendete CCD-Element von Sony liefert Bilder mit einer maximalen Auflösung von 3872 × 2592 Punkten, was effektiven 10,2 Millionen Pixeln entspricht und RAW Dateien mit knapp 16 MB Größe bedeutet. Neben den RAW-Daten mit 12 Bit Farbtiefe pro Farbkanal lassen sich auch JPEG-Dateien mit 8 Bit Farbtiefe abspeichern, entweder zusätzlich oder ohne RAW-Daten. Der mit einem optischen Tiefpassfilter versehene Sensor unterstützt Empfindlichkeiten von ISO 100 bis 1600 in 1/3-, 1/2- oder 1,0-EV-Schritten. Weitere als Boost bezeichnete Empfindlichkeiten von 2000 bis 3200 lassen sich einstellen. Der Sensor wird parallel über vier Kanäle (1 × Rot, 1 × Blau und 2 × Grün) ausgelesen.
Das Autofocussystem (AF) der D200 wird als Multi-CAM 1000 bezeichnet und verwendet wahlweise 11 kleine oder 7 große AF-Messfelder. Je nach gewähltem Modus erkennt die Kamera sich bewegende Objekte und führt den Fokus nach. Verlässt ein Objekt ein AF-Messfeld, wird automatisch auf das nächste Messfeld umgeschaltet. Um auch bei schlechten Lichtverhältnissen fokussieren zu können, besitzt die D200 ein separates, grell-weißes AF-Hilfslicht, das jedoch von Objektiven mit großem Durchmesser abgedeckt werden kann.
Zur Belichtungssteuerung stehen dem Benutzer vier Modi zur Verfügung: (M) Manuell, (A) Zeitautomatik, (S) Blendenautomatik und (P) Programmautomatik. Jeder der Modi lässt sich mit einer von drei Belichtungsmessmethoden kombinieren: Spotmessung, mittenbetonte Integralmessung und 3D-Color-Matrixmessung. Um auch bei älteren Objektiven ohne Prozessor eine Matrixmessung durchführen zu können, muss der Benutzer die maximale Blendenöffnung und die Brennweite von Hand eingegeben. Die Belichtung lässt sich um +/−5 EV in 1/3-, 1/2- oder 1-EV-Schritten korrigieren. Die Kamera unterstützt Belichtungsreihen (AE-Bracketing) mit zwei bis neun Aufnahmen, ebenfalls in 1/3-, 1/2- oder 1-EV-Schritten. Neben dem AE-Bracketing verfügt die D200 auch über Weißabgleichreihen zur Variation des Weißabgleichs mit einer Schrittweite von bis zu 3 × 10 Mired.
Der Verschluss der D200 besteht aus einem elektronisch gesteuerten, vertikal ablaufenden Schlitzverschluss und ermöglicht Belichtungszeiten von 30 Sekunden bis zu 1/8000 Sekunde. Die kürzeste Blitzsynchronisationszeit beträgt 1/250 Sekunde. Im Langzeitbelichtungsmodus („Bulb“) können auch beliebig längere Belichtungszeiten realisiert werden.
Im Serienbild-Modus mit maximaler Geschwindigkeit von 5 Bildern/Sekunde lassen sich bis circa 37 im JPEG-Format oder 22 im NEF-Format aufnehmen (abhängig von der verwendeten Speicherkarte). Die D200 ist mit einem internen Pufferspeicher ausgestattet, der ein weiteres Fotografieren ermöglicht, während gleichzeitig die Bilder auf eine Speicherkarte geschrieben werden.
Es lassen sich CompactFlash-Speicherkarten des Typs I, II oder III verwenden, ebenso Microdrives.
Die Kamera hat einen USB-2.0-Highspeed- und einen Video-Ausgang, der sich auf PAL oder NTSC einstellen lässt.
Der Sucher der D200 zeigt 95 % des tatsächlichen Bildausschnittes und ermöglicht eine Verstellung von −2 bis +1 sphärischen Dioptrie. Zylindrische Fehlsichtigkeiten können nicht korrigiert werden. Die Suchervergrößerung beträgt 0,94-fach bei 50 mm Brennweite.
Das in der D200 verwendete 2,5″-TFT-LCD besitzt 230.000 Punkte, deren Helligkeit sich durch eine Hintergrundbeleuchtung anpassen lässt. Die Stromversorgung wird von einem 1500 mAh starken Lithium-Ionen-Akku mit 7,4 V übernommen. Im Zusammenhang mit dem optional erhältlichen Hochformatgriff können auch zwei Lithium-Ionen-Akkus oder sechs handelsübliche Mignonzellen-Akkus (AA) eingesetzt werden.
Gesteuert wird die D200 von zwei Prozessoren, einer für die Bildverarbeitung (er entspricht dem der Nikon D2X), ein weiterer für die restlichen Aufgaben. Die Zuordnung der Bedienelemente zu Funktionen lässt sich in Grenzen vom Benutzer umdefinieren.
Neben dem großen Objektivangebot von Nikon und anderen Herstellern existiert ein reichhaltiges Zubehörangebot, unter anderem mit: GPS-Anschluss, Wireless-LAN-Anschluss, Winkelsuchern, Hochformatgriff, Fernauslösern, externer Stromversorgung, verschiedensten Blitzlichtern und vielem mehr.
Kameratyp | Digitale Spiegelreflexkamera mit Anschluss für Wechselobjektive |
Auflösung | 10,2 Mio. Pixel |
Typ des Bildsensors | CCD |
Größe des Bildsensors | 23,6 × 15,8 mm |
Bildgröße (Pixel) | 3.872 × 2.592 |
Bilddaten | |
Speichermedien | CompactFlash-Speicherkarten (Typ I, II und III), Microdrives |
Pufferspeicher | rund 25 JPEG-Bilder Kapazität des Pufferspeichers bei Serienbildaufnahmen |
Objektivanschluss | Nikon-F-Bajonett (mit AF-Kupplung und AF-Kontakten) |
Formatfaktor (Crop-Faktor) | 1.5 (genauer: 1.5234) (um diesen Faktor ändert sich der Bildausschnitt gegenüber dem Kleinbildformat) |
Sucher | Optischer Pentaprismensucher |
Einstellscheibe | mit Fokusmessfeldmarkierungen und einblendbaren Gitterlinien |
Sucherbildfeld | ca. 95 % |
Monitor (an der Rückseite) | Farb-TFT-LCD mit 2,5 Zoll und 230.000 Pixeln |
Display auf der rechten Kameraoberseite | S/W-LCD mit Informationen über rund 30 verschiedene Einstellungen, beleuchtbar |
Autofokus | Modul Nikon Multi-CAM1000 |
Messbereich | −1 bis +19 LW |
Fokusmessfelder | 7 oder 11 Messfelder |
Fokussierung |
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Belichtungsmessung |
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Messbereich |
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Belichtungssteuerung |
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Belichtungskorrektur | −5 bis +5 LW, Schrittweite wählbar |
Belichtungsreihen | Belichtungsreihen und Blitzbelichtungsreihen, 2 bis 9 Aufnahmen, Schrittweite wählbar |
Aufnahmebetriebsarten |
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Verschluss | elektronisch gesteuerter, vertikal ablaufender Schlitzverschluss |
Verschlusszeiten | 30 bis 1/8000 Sekunde, Langzeitbelichtung (Bulb) |
ISO-Empfindlichkeit | 100 bis 1600, zusätzlich bis 3200 |
Weißabgleich |
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Weißabgleichsreihen | 2 bis 9 Aufnahmen, Schrittweite wählbar |
Blitz | integriert, aufklappbar, Leitzahl ca. 12 |
Blitzanschluss |
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Blitzsteuerung |
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Blitzsynchronisation |
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Blitzfunktionen |
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Blitzleistungskorrektur | −3 bis +1 LW, Schrittweite wählbar |
Videoausgang | PAL oder NTSC, wählbar |
Datenschnittstelle | USB 2.0 |
Stromversorgung |
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Gehäuse |
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Abmessungen | ca. 147 × 113 × 74 mm |
Gewicht | ca. 830 g (ohne Akku und Speicherkarte) |
Die Nikon D200 dient als technische Basis für die folgende(n) digitale(n) Spiegelreflexkameras:
Die D200 ist die günstigste (Stand Mai 2007) digitale Spiegelreflexkamera von Nikon, die die fast uneingeschränkte Verwendung von Objektiven ohne CPU (AI, AI-S) ermöglicht. Bei Eingabe der Objektivdaten (Brennweite, größte Blendenöffnung) arbeitet die Matrixbelichtungsmessung mit höherer Präzision und Brennweite sowie eingestellte Blende werden korrekt in den EXIF-Daten abgelegt. Programm- und Blendenautomatik sind nicht möglich.
Allerdings ist die eingebaute Mattscheibe (wie alle Mattscheiben, die für AF-Betrieb optimiert sind), zum manuellen Fokussieren relativ ungeeignet. Die D200 hat deshalb eine Fokuskontrollanzeige im Sucher. Nikon selbst bietet keine alternativen Mattscheiben an (Stand Mai 2007), es gibt aber mehrere Fremdhersteller, die klassische Mattscheiben mit Schnittbildindikator und Mikroprismenring anbieten. Manche dieser Mattscheiben haben jedoch den Nachteil, dass sie bei Verwendung von Objektiven mit kleineren Blendenöffnungen dunkler sind als die Originalmattscheibe und dadurch die Belichtungsmessung beeinflussen. Besonders die Spotbelichtungsmethode ist davon betroffen, weil sich das Schnittbild in der Mitte ab Blende 5.6 abdunkelt. Die Kamera kann dann bis zu zwei oder mehr Blendenstufen überbelichten.
Über das Kabel MC-35 kann die D200 an ein GPS-Gerät angeschlossen werden und so die genaue Position des Fotografen bei jedem Foto aufzeichnen.[1] Von Dawn Technology und Solmeta werden spezielle GPS-Empfänger hergestellt, die ohne zusätzliches Kabel direkt an die Kamera angeschlossen werden.