Eclipse | |
---|---|
Entwickler: | Eclipse Foundation |
Aktuelle Version: | 3.4 Ganymede (25. Jun 2008) |
Betriebssystem: | Java VM |
Kategorie: | IDE |
Lizenz: | EPL (früher CPL) |
Deutschsprachig: | teilweise, über Sprachpakete |
www.eclipse.org |
Eclipse ist ein Open-Source-Framework zur Entwicklung von Software nahezu aller Art. Die bekannteste Verwendung ist die Nutzung als Entwicklungsumgebung (IDE) für die Programmiersprache Java. Aber auch für die Entwicklung von Rich-Client-Applikationen auf Basis der Eclipse Rich Client Platform (RCP) wird es zunehmend häufiger eingesetzt. Eclipse ist nicht auf Java festgelegt und wird aufgrund seiner offenen Plug-in-basierten Struktur mittlerweile für sehr unterschiedliche Entwicklungsaufgaben eingesetzt. Für Eclipse existieren eine Vielzahl von Plug-ins sowohl von Opensource-Projekten als auch kommerziellen Anbietern.
Eclipse selbst basiert auf Java-Technologie, seit Version 3.0 konkret auf einem OSGi-Framework namens Equinox.
Inhaltsverzeichnis |
Eclipse ist der Nachfolger von IBM Visual Age for Java 4.0. Der Quellcode für Eclipse wurde am 7. November 2001 von IBM freigegeben. Etwa die Hälfte der derzeitig am Eclipse-Basisframework arbeitenden Entwickler werden weiterhin von IBM bezahlt. Am 2. Februar 2004 beschloss das von IBM geführte Eclipse-Konsortium die Gründung der rechtlich eigenständigen Eclipse Foundation, die seitdem für die Entwicklung von Eclipse verantwortlich ist.
Eclipse unterstützt die Java-Version 5 seit Version 3.1 und Java 6 seit Version 3.2. Ab 2006 wurden die Veröffentlichungstermine neuer Versionen der wichtigsten Eclipse-Komponenten harmonisiert, um Versionskonflikte zu vermeiden und Eclipse-Anwendern die Nutzung zu erleichtern.
So wurden in den Jahren 2006 (Projektname Eclipse Callisto) und 2007 (Eclipse Europa) jeweils am 30. Juni eine große Anzahl an Komponenten neu veröffentlicht. Turnusgemäß wurde am 25. Juni 2008 die Version 3.4 (Projektname Eclipse Ganymede) freigegeben. Dabei werden 23 einzelne Eclipse-Projekte in verschiedenen Programmpaketen zusammengefasst.
Bis einschließlich zur Version 2.1 war Eclipse als erweiterbare IDE konzipiert. Seit Version 3.0 ist Eclipse selbst nur der Kern, der die einzelnen Plug-ins lädt, die dann die eigentliche Funktionalität zur Verfügung stellen. Diese Funktionalität basiert auf dem OSGi-Standard. Sowohl Eclipse als auch die Plugins sind vollständig in Java implementiert. Als GUI-Framework zur Erstellung der grafischen Oberfläche wurde SWT verwendet. Zur Darstellung der GUI-Komponenten basiert SWT ähnlich wie AWT auf den nativen GUI-Komponenten des jeweiligen Betriebssystems. Eclipse ist daher nicht plattformunabhängig, wird aber für 14 verschiedene Systeme und Architekturen bereitgestellt. Die Plug-ins lassen sich durch den Download direkt in Eclipse von einem Update-Server oder durch einfaches Entpacken installieren.
Das frei verfügbare Eclipse SDK umfasst die Eclipse Platform, Werkzeuge zur Java-Entwicklung (Java Development Tools JDT) und die Umgebung zur Entwicklung von Eclipse-Plug-ins (Plug-in Development Environment PDE).
Eclipse bietet die Rich Client Platform, welche Anwendungsentwicklern ermöglicht basierend auf dem Eclipse Framework eigene unabhängige von der Eclipse IDE lauffähige Applikationen zu schreiben. Z. B. basieren IBM Workplace Clients und der BitTorrent-Client Vuze (ehem.: Azureus) auf Eclipse RCP.
Die folgenden Komponenten (Plug-ins) werden mindestens für ein Eclipse RCP Program benötigt:
Weitere Komponenten, z. B. das Hilfesystem oder das automatische Updatesystem, können optional eingesetzt werden.
Die Oberfläche von Eclipse bietet verschiedene Konzepte, um die Arbeit mit Quelltexten oder anderen Ressourcen zu vereinfachen.
Sichten (Views) sind bei Eclipse kleine Fenster, welche Aufgabenbereiche unter verschiedenen Sichtweisen anzeigen. Diese Fenster können durch Drag and Drop beliebig angeordnet werden, in Form von Tabs, die durch Klick auf den Reiter aktiviert werden, in Form von dauerhaft sichtbaren Fenstern oder in Form von fast views, die als Symbole in einer weitgehend frei positionierbaren Leiste angeordnet sind und die nur bei Klick auf das Symbol eingeblendet werden.
Beispiele für Views sind
Editoren sind die Sichtfenster, die meist den Quelltext mit Syntaxhervorhebung anzeigen, wobei es meist für jede unterstützte Programmiersprache einen eigenen Editor gibt (zum Beispiel für Java, C, PHP, Python, HTML, aber auch einen einfachen Texteditor). Genauso gibt es aber auch visuelle Editoren (beispielsweise UML-Editoren oder Drag-and-Drop-Editoren für die Erstellung von grafischen Benutzeroberflächen), oder solche, die Baumstrukturen anzeigen (zum Beispiel der XML-Editor). Sie nehmen naturgemäß in der Regel den meisten Raum des Programmfensters ein. Mehrere geöffnete Quelltexte werden als Reiter geöffnet, die über Tabs am oberen Rand in den Vordergrund gebracht werden können, weiterhin können Tabs fixiert werden, so dass der zugehörige Quelltext nicht versehentlich geschlossen wird. Auch Editoren können weitgehend frei per Drag and Drop angeordnet werden. Eine Datei kann in mehreren Editoren gleichzeitig geöffnet werden.
Interaktive Funktionalitäten sind bei den Editoren für Programmiersprachen meist vorhanden:
Allerdings verfügt Eclipse standardmäßig nicht über eine Funktionalität zum automatischen Umbrechen von langen Codezeilen. Es existiert jedoch ein nachinstallierbares Plugin namens Wordwrap, das diese Aufgabe erledigt.
Perspektiven sind vollständige Anordnungen von Menü- und Symbolleisten, Views und Editoren. Sie sind weitgehend konfigurierbar und benutzerdefinierte Konstellationen können gespeichert und geladen werden. Meistens bringen Plugins, die man nachinstalliert, vorkonfigurierte Perspektiven mit, die dann den eigenen Wünschen entsprechend angepasst werden können.
Für die Eclipse-IDE wurden schon zahlreiche Plug-ins geschrieben, teils proprietär, teils frei verwendbar. Primär wird Eclipse als Java-IDE verwendet, dabei kommen vor allem die in den Java Development Tools zusammengefassten Plug-ins zum Einsatz. Es existieren aber etliche Plug-ins für andere Sprachen oder zur Entwicklung von OSGi-Bundles. Dazu zählt vor allem das CDT-Projekt (C/C++ Development Tooling), das C und C++ unterstützt, jedoch nur die GNU Compiler Collection abdeckt. Darüber hinaus gibt es auch Plug-ins für Perl, PHP, ColdFusion, Ruby, Python, C#, Fortran usw. Diese können auf bequeme Art und Weise über ein Menü in Eclipse eingebunden werden. Neben Plug-ins für konkrete Programmiersprachen gibt es auch solche, die allgemeine Entwicklungsprozesse unterstützen, wie beispielsweise Mylyn für „aufgabenorientierte Entwicklung“.
Neben den Java Development Tools gibt es viele weitere Projekte, die ebenfalls auf der Eclipse-Website koordiniert werden. Ein solches Projekt ist das Eclipse Tools Project, das verschiedene Hilfsmittel entwickelt, die von Entwicklern erweitert werden können. Weitere Projekte sind das Eclipse Modeling Framework (EMF) welches erlaubt ein Datenmodell z.B. basierend auf UML zu erstellen und das Graphical Editing Framework (GEF). GEF ist ein Projekt, das es Entwicklern erlaubt, ein existierendes Datenmodell zu nehmen und daraus schnell einen grafischen Editor zu erstellen.
Die Eclipse Foundation wird durch ihre Mitgliedsorganisationen unterstützt. Dabei werden drei Arten von Mitgliedschaft unterschieden: Strategische Mitglieder, Mitglieder, die Add-ins bereitstellen und assoziierte Mitglieder. Die Strategischen Mitglieder sind entweder Strategische Entwickler (Strategic Developers) oder Strategische Abnehmer (Strategic Consumers). Strategische Entwickler sind folgende Unternehmen (Stand Juni 2008)[1][2]:
Strategische Abnehmer sind Hewlett-Packard und SAP.