Der heute einfach als Mac [mæk] bezeichnete Macintosh [ˈmækɪntɑːʃ] der Firma Apple war der erste Mikrocomputer mit grafischer Benutzeroberfläche, der in größeren Stückzahlen produziert wurde.
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Der erste Mac, der Macintosh 128k, wurde am 24. Januar 1984 vorgestellt. Zum Preis von 2.495 US-Dollar (entsprach damals etwa 4.000 DM) erhielt man einen Rechner auf der Basis von Motorolas 68000-CPU, die mit 8 MHz getaktet war und auf 128 KByte Arbeitsspeicher (RAM) zugreifen konnte – was sich schnell als zu wenig erwies. Ein 3,5-Zoll-Diskettenlaufwerk mit 400 KByte Speicherplatz und ein integrierter 9-Zoll-Monitor vervollständigten den ersten Macintosh.
Ebenso wie der Vorgänger Lisa war auch der Macintosh mit einer grafischen Benutzeroberfläche und einer Maus ausgestattet. Das Betriebssystem des Macintosh hatte ursprünglich keinen Namen und wurde nur „System“ (mit angehängter Versionsnummer) genannt. Ab Version 7.5.1 hieß es dann Mac OS (abgeleitet von Macintosh Operating System). Es war von Beginn an auf die Bedienung mit der Maus zugeschnitten und enthielt zu diesem Zeitpunkt revolutionäre Konzepte, wie beispielsweise den Papierkorb, den Schreibtisch, Drag & Drop, das Auswählen von Text oder Objekten zwecks Änderung der Attribute und das Navigieren im Dateisystem mit Hilfe von Symbolen (Icons). Weitere grundlegende Konzepte, die den Anwendern die damals noch weitverbreitete Scheu vor der Benutzung von Computern nehmen sollten, waren die Undo-Funktion und die durchgängig einheitliche Bedienung verschiedener Anwendungsprogramme.
Trotz dieser Neuerungen verkaufte sich der neue Computer aufgrund seines hohen Preises anfangs nur in relativ kleinen Stückzahlen, da er in seiner Form und Art der Benutzung weit von dem entfernt war, was man zu jener Zeit gemeinhin unter einem professionellen Computer verstand (Monitore mit grüner Schrift auf schwarzem Hintergrund und die Eingabe langer Kommandozeilen). Erst die Nachfolgemodelle des originalen Macintoshs konnten eine größere Nutzerschaft an sich binden, die dann bis zu 50 % Gesamtmarktanteil erreichte, jedoch inzwischen zahlenmäßig von Windows-Systemen überholt wurde. Der Marktanteil des Macintosh war um 2000 auf einen Tiefstand von je nach Zählmethode zwischen drei und fünf Prozent gesunken. Mit der Einführung von Mac OS X stieg der Marktanteil kontinuierlich und hat 2007 in den USA etwa 8 % erreicht.
Von Sommer 1994 bis September 1997 wurde das Betriebssystem Mac OS an andere Computerhersteller (unter anderem Umax und Power Computing) lizenziert. Die aus dieser Lizenz resultierenden Macintosh-kompatiblen Computer wurden Mac-Clones genannt.
Abbildung | Name | Typ | Marktsegment | Beschreibung |
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Mac mini | Desktop | Privatanwender | Der Mac mini ist das preiswerteste Macintosh-Modell, welches je gebaut wurde. Zugleich ist es Apples einziger Desktop-Computer, bei dem weder ein Monitor noch eine Tastatur und eine Maus im Lieferumfang enthalten sind. Er wird zur Zeit in zwei Varianten produziert: mit Intel Core 2 Duo mit 1,83 bzw. 2,0 GHz. | |
iMac | Desktop | Privatanwender | Der iMac ist aktuell der meistverkaufte und bekannteste Apple-Computer. Er ist mit einer Intel-Core-2-Duo-CPU ausgestattet. Als "All-in-One Design" kombiniert er Rechner und Bildschirm in einem Gehäuse. Maus und Tastatur (optional drahtlos) sind im Lieferumfang enthalten. Den iMac gibt es mit einem 20"-TFT-Monitor und 2,4 GHz bzw. 2,66 GHz sowie mit einem 24"-TFT-Monitor und 2,8 GHz bzw. 3,06 GHz. | |
Mac Pro | Workstation | Professionelle Anwender | Der Mac Pro ist das teuerste und leistungsfähigste Apple-Workstation-Modell. Äußerlich im Vergleich zu einem Power Mac G5 – dem letzten Vorgängermodell mit PPC-Prozessor – fast unverändert, ist aufgrund der geringeren Stromaufnahme der Intel-CPUs das Innenleben neu entwickelt worden. Durch den Wegfall aufwendiger Kühlmechanismen ist der Mac Pro nicht nur leiser als sein Vorgänger, er bietet auch Platz für bis zu vier interne Festplatten in nebeneinander liegenden "Drive Bays" und für ein zweites optisches Laufwerk.
Bis Ende 2007 wurde der MacPro mit zwei Dual-Core Intel-Xeon (Woodcrest)-CPUs, wahlweise mit 2,0 sowie 2,66 und 3,0 GHz (insgesamt also vier Prozessorkernen)ausgeliefert. Die aktuell erhältlichen Modelle beinhalten standardmäßig zwei Intel-Quad-Cores (Intel Xeon 5400 [Harpertown]) mit je 2,8 GHz Taktfrequenz, insgesamt also acht Kerne zu je 2,8 GHz. Seit Anfang 2008 liefert Apple den Mac Pro mit Penryn-CPUs aus. Die derzeit angebotenen Konfigurationen reichen von einem 2,8-GHz-Quad-Core-Prozessor bis zu zwei 3,2-GHz-Quad-Core-Prozessoren in 45-nm-Bauweise. Der Arbeitsspeicher kann außerdem bis auf 32 GB (FB-DIMM DDR2-800) aufgerüstet werden. |
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MacBook | Laptop | Privatanwender | Das MacBook ist die Laptopvariante für den Privatanwender. Es enthält zurzeit einen Intel-Core-2-Duo-Prozessor mit 2,1 oder 2,4 GHz sowie im Gegensatz zum MacBook Pro eine Grafiklösung ohne eigenständiges Video-RAM (Shared Memory). Beide ersetzen sie das iBook G4 und das 12-inch-PowerBook, welche einen PowerPC-G4-Prozessor nutzten. Es handelt sich hierbei um die erste Laptopreihe von Apple, die wahlweise in den Gehäusefarben Weiß und Schwarz erhältlich ist. | |
MacBook Pro | Laptop | Professionelle Anwender | Das MacBook Pro ist ein Laptop der gehobenen Leistungsklasse mit Intel-Core-2-Duo-Prozessor mit 2,4 GHz, 2,5 GHz oder 2,6 GHz und einem 15,4- oder 17-Zoll-Bildschirm. Das 17-Zoll-Modell ist nur mit dem 2,5 GHz oder 2,6 GHz-Prozessor erhältlich. Als Grafikchip kommt ein NVIDIA GeForce 8600M GT mit wahlweise 256 bzw. 512 MB SDRAM zum Einsatz. Das aktuelle 15,4-Zoll-Modell ist erstmals mit einer weißen LED-Hintergrundbeleuchtung ausgestattet. | |
MacBook Air | Laptop | Privatanwender | Das MacBook Air ist ein besonders dünnes und leichtes Laptop der gehobenen Preisklasse mit Intel-Core-2-Duo-Prozessor bei 1,6 oder 1,8 GHz. Der 13,3-Zoll-Bildschirm ist mit einer weißen LED-Hintergrundbeleuchtung ausgestattet. Das MacBook Air ist optional mit 64-GB-Solid-State-Drive als Festplattenersatz erhältlich, standardmäßig wird es mit einer 80-GB-Festplatte im 1,8"-Format ausgeliefert. Erstmals seit Produktionsende der PowerbookDuo-Reihe liefert Apple mit dem MacBook Air wieder ein Laptop ohne integriertes Laufwerk für Wechselspeichermedien. Über eine Software-Lösung kann auf das Laufwerk eines anderen Computers – sowohl Mac als auch PC – zugegriffen werden. Optional erhältlich ist ein SuperDrive, das per USB angeschlossen wird. Das MacBook Air hat serienmäßig 2 GB Hauptspeicher, eine Aufrüstung ist nicht vorgesehen. Der Akku ist fest eingebaut. Sofern ein Austausch erforderlich ist, muss das Gehäuse geöffnet werden (Servicegebühr ist im Preis für den Austauschakku enthalten). Das primär für den kabellosen Betrieb ausgelegte Gerät hat neben dem MagSafe-Netzanschluss lediglich drei weitere Anschlüsse: einen Audio-Ausgang, einen USB-Anschluss und einen Micro-DVI-Port. | |
Xserve | Server | Wirtschaftsunternehmen und professionelle Anwender | Der Xserve ist ein Server für 19-Zoll-Rackeinbau in Bauhöhe 1U (eine Höheneinheit), der vor allem als Datenserver sowie für Clientserver-Anwendungen verwendet wird. Er nutzt die Intel-Xeon-Dual-Core-5100-Prozessoren und wird dabei mit jeweils zwei CPUs à 2,0 bis 3,0 GHz ausgestattet, das heißt, es arbeiten immer jeweils vier Prozessorkerne. Als „Sondervariante“ gibt es noch den Xserve RAID ohne Anschlüsse bis auf Fibre Channel. Dieser beinhaltet 14 Drive Bays, in die man jeweils eine Festplatte einbauen kann (aktuell 750 GByte). Zum Ansteuern des XServer RAID benötigt man entweder einen Mac Pro oder einen XServe mit Fibre Channel Karte. |
Der Macintosh ist nach der Apfelsorte McIntosh benannt. Der McIntosh war der Lieblingsapfel von Jef Raskin, der Mitglied des Macintosh-Designteams war. Ein alternativer Name während der Entwicklungszeit des Projektes war „Bicycle“: Apple-Mitbegründer Steve Jobs sah den letztlich Macintosh genannten Rechner als „Bicycle for your mind“, doch aufgrund des Widerstandes des Entwicklerteams setzte sich die neue Bezeichnung nicht durch.
Für den Namen Macintosh hat die Firma Apple 1983 ein 10-jähriges Lizenzabkommen mit dem US-amerikanischen HiFi-Hersteller McIntosh Laboratory, Inc. abgeschlossen.[1]
Typisch für die Hardware der kompakten Macintosh-Modelle war von Anfang an, möglichst alle Grundfunktionen auf der Hauptplatine zu vereinen. Von Anfang an sind in den Kompaktmodellen (Macintosh SE, Macintosh Plus, Macintosh Classic usw.) Grafik, Ton und netzwerkfähige serielle Schnittstellen integriert, kurz darauf kamen ADB und SCSI und später Ethernet und Modem hinzu. Schließlich wurden FireWire und USB Standard. Einsteigergeräte wie der iMac sind nur durch externe Anschlüsse erweiterbar. Die Modelle der Pro-Reihe bieten durch interne PCI- und AGP- bzw. PCIe-Steckplätze eine größere Flexibilität.
Da Apple sowohl die Hard- als auch die Software der Macintosh-Plattform entwickelt, ist eine genaue Abstimmung der Komponenten aufeinander einfacher als beispielsweise unter Microsoft Windows, das eine Vielzahl unterschiedlicher Hardware verschiedener Hersteller unterstützen muss.
Macintosh-Anwender führen daher gerne das Argument größerer Absturzsicherheit und fehlender Treiberkonflikte auf dem Mac ins Feld, während Macintosh-Kritiker auf die zum Teil erheblich preiswertere Hardware der Intel- und AMD-basierenden Rechner hinweisen, welche unter Windows, Linux oder – seltener – BeOS oder BSD laufen. Die Übernahme von bestehenden Industriestandards wie ATA und das frühe Engagement für neue Standards (Stand 2004) wie WLAN, Bluetooth oder Firewire haben den Mehrpreis gegenüber vergleichbarer Intel-basierter Hardware wenn nicht aufgehoben, so doch relativiert.
Die Prozessoren wurden zunächst von Motorola, später auch von IBM hergestellt. Motorola hat sich jedoch vollständig auf die Produktion von Mobiltelefonen konzentriert, während IBM PowerPC-Prozessoren nicht mehr in für Apple optimierten Ausführungen weiterentwickelte. Deshalb wurde nach Ankündigung im Jahr 2005 die gesamte Modellreihe auf Intel-Prozessoren umgestellt. Am 10. Januar 2006 wurden der erste Intel-iMac sowie die ebenfalls Intel-basierte Laptopreihe MacBook/MacBook Pro (Nachfolger der iBooks und PowerBooks) vorgestellt. Noch im selben Jahr wurden auch die Workstations (MacPro) und Server (Xserve) auf Intel-Prozessoren umgestellt.
Weitere technische Ausstattungsmerkmale:
siehe Hauptartikel: Mac OS (bis Version 9) und Mac OS X
Bereits die im März 2001 eingeführte Erstfassung des bis heute von Apple für den Macintosh verwendeten Betriebssystems Mac OS X weist gegenüber ihren (namentlichen) Vorgängern technisch gesehen praktisch keine Gemeinsamkeiten mehr auf. Mac OS X benutzt als Basis das NeXT-System, dessen gleichnamige Herstellerfirma von Apple übernommen wurde. Der Kernel namens Darwin, ein Open-Source-Unix-Derivat, das von FreeBSD und dem Mach Microkernel abgeleitet ist, bildet den Kern von Mac OS X. Dies ermöglicht es, dass ein Großteil der Open-Source-Software, die unter anderen, offenen Unix-Derivaten entwickelt wurden, auch unter Mac OS X verwendet werden kann oder mit verhältnismäßig wenig Aufwand auf den Macintosh portiert werden kann.
Auf den Kernel setzt die sogenannte Aqua-Oberfläche auf, eine gegenüber dem „klassischen“ Mac OS völlig neu gestaltete Benutzeroberfläche, deren Designelemente (Transparenz- und Schatteneffekte, detailliertere Icons) zum Teil auch in Oberflächen von Unix/Linux- und Windows-Systemen Eingang fanden. Daneben steht jedoch auch – ein Novum für den Macintosh – die Bedienung per Unix-Kommandozeile zur Verfügung.
Mit der Vorstellung der Software Boot Camp im April 2006 wurde es erstmals möglich, einen Macintosh mit einem Windows- oder einem anderen x86-System zu starten. Diese Möglichkeit besteht allerdings nur bei einem Apple-Rechner mit x86 Prozessor.