Ein Vollformatsensor ist ein elektronischer Bildsensor in einem digitalen Fotoapparat, dessen Größe den Bildkreis der für diesen Kameratyp überwiegend angebotenen Objektive weitgehend ausnutzt.
Die Firma Canon verwendet in der Eigenwerbung den Begriff „Vollformat“ für Sensoren in ungefährer Größe eines Kleinbildfilms (36 mm × 24 mm). Nikon spricht von „FX-Format“. Es gibt jedoch auch Vollformatsensoren im Mittelformatbereich (siehe weiter unten). Auch der Four-Thirds-Standard nutzt per Definition Vollformatsensoren.
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Während die Bildsensoren in preiswerten digitalen Amateurkameras üblicherweise nur einen Bruchteil der Größe des Vollformats haben, kann man bei Digitalkameras mit einem Vollformatsensor Objektive von analogen Spiegelreflexkameras ohne Veränderung benutzen, da sich durch die gleichen Abmessungen ein Formatfaktor in Relation zum Kleinbildformat von eins und somit keine Änderung des Bildwinkels ergibt.
Während der Bildbeschnitt durch kleinere Sensoren je nach Anwendung ein Vor- oder Nachteil sein kann, hat ein Vollformatsensor einen wesentlichen Vorteil: Da die Sensorfläche pro Pixel bei gleicher Gesamtpixelanzahl größer ist, steht bei der Aufnahme der Fotos eine größere Lichtmenge und damit ein stärkeres Signal zur Verfügung. Daraus resultieren ein besseres Signal-Rausch-Verhältnis und deshalb ein geringeres Bildrauschen. Zudem bietet nur ein Vollformatsensor die Beibehaltung des gewohnten Brennweitenverhältnisses: So entspricht eine Optik mit 50 mm Brennweite bei einem 35-mm-Film der Normalbrennweite, während bei APS-C-Format die Normalbrennweite bei etwa 35 mm liegt. Dies hat Auswirkungen auf die Gestaltungsmöglichkeiten in Bezug auf die Schärfentiefe.
Vollformatsensoren sind im Vergleich zu kleineren Sensoren deutlich teurer. Sie lassen bei Verwendung von Wechselobjektiven, die nicht für Sensoren von Digitalkameras optimiert sind, eventuelle Schwächen der Objektive am Rand (schlechtere Schärfe, höhere Vignettierung) stärker hervortreten, während diese ausgeblendet werden, wenn man Vollformat-Objektive an kleineren Sensoren betreibt.
Allerdings treten auch bei kleinen Sensoren unter Umständen im Randbereich Verfälschungen auf, wenn Objektive verwendet werden, die für Kleinbildfilme berechnet wurden, weil das Licht am Rand schräg auf die Sensoroberfläche auftrifft. Herkömmliche Objektive haben keine optimierte Lichtstrahlführung hinsichtlich eines bestimmten Auftreffwinkels auf Sensoren, weil schräg auftreffendes Licht bei Filmen keine Qualitätseinbußen zur Folge hat.
Kleine Sammellinsen, die bei modernen Digitalkameras vor jedem einzelnen Sensorpixel angeordnet sind, können diesen Effekt erheblich verringern, weil sie auch das schräg auftreffende Licht bündeln.
Digitalkameras mit Kleinbild-Vollformatsensoren in der Reihenfolge ihrer Markteinführung:
Im Mittelformatbereich wird von Vollformatsensoren gesprochen, wenn digitale Bildsensoren in ihren Maßen den Analogfilmformaten entsprechen. Anwendung finden diese Sensoren bisher nur in digitalen Kamerarückwänden. Diese werden anstelle der Filmrückwände an der Kamera befestigt und machen so aus einer Analogfilmkamera eine digitale.