Die EOS-Reihe (Electro-Optical System) von Canon ist eine Familie von analogen 35-mm-Spiegelreflexkameras und dazu passenden Wechselobjektiven. Sie umfasst Modelle für den Massenmarkt, den Amateurbereich und den Profibereich.
Inhaltsverzeichnis |
Anhand der Modellbezeichnungen lassen sich die Modelle nach Qualität und Merkmalen weitgehend eindeutig kategorisieren. Während die Profimodelle meistens einstellige Modellbezeichnungen (z. B. EOS-1, EOS-3) aufweisen, sind die semiprofessionellen Modelle meist zweistellig (z. B. EOS-33, EOS-10) und die Amateurmodelle drei- oder vierstellig (z. B. EOS-300, EOS-3000).
Die Bezeichnung wird zusätzlich um Buchstaben erweitert, die bestimmte Merkmale oder den Fortschritt einer Modellreihe dokumentieren. Diese Erweiterung ist vielfältiger als die Modellbezeichnung. So wurden die Buchstaben n oder v als Erweiterung für überarbeitete Modelle verwendet (z. B. EOS-1n, EOS-1v), die Buchstaben RS oder RT kennzeichnen Spezialmodelle mit feststehendem Spiegel, von denen prinzipiell die Bezeichnung "EOS" abgeleitet wurde. (z. B. EOS-1RS, EOS RT).
Die Erweiterung D kennzeichnet die digitalen Spiegelreflexmodelle. Bei den ersten Modellen stand das D noch vor der Zahl (Canon EOS D30), dann wechselte es nach hinten (Canon EOS 10D).
Die Objektive für die EOS-Kameras werden als EF-Objektive bezeichnet. Das Kürzel „EF“ steht dabei für „Electronic Focus“, also „Elektronische Scharfstellung“. Die Kommunikation zwischen Kamera und Objektiv erfolgt rein elektronisch, auch die Steuerung der Blende funktioniert durch einen elektromotorischen Antrieb im Objektiv. Ältere, als FD-Objektive bezeichnete Modelle können an dem neu gestalteten Bajonettverschluss der EOS-Kameras nicht verwendet werden.
Gerade die Qualität und die Masse an unterschiedlichen Objektiven (derzeit 54 EF-Objektive von 10 bis 1200 mm) führte zu einer weiten Verbreitung im Presse- und Profibereich. Die EF-Objektive können sowohl an analogen Canon-EOS-Kameras als auch an den digitalen Modellen genutzt werden.
Objektive der L-Klasse sind vor allem für professionelle Anwender konzipiert, da sie besonders aufwendig vergütete Linsenelemente besitzen und oft auch gegen Umwelteinflüsse (wie etwa Sand und Spritzwasser) abgedichtet sind. Diese Objektive sind leicht an ihrem auffälligen roten Ring sowie dem ebenfalls roten Buchstaben „L“ erkennbar. Die Abkürzung geht vermutlich auf die Verwendung asphärischer ("asphericaL") Linsen zurück. Canons erstes asphärisches Objektiv trug das Kürzel „AL“.
Bei der Einführung der Autofokusobjektive im Jahre 1987 wurde von Canon nicht nur der Bajonettanschluss (ehemalige FD-Objektive) geändert, sondern auch der Autofokusmotor in das Objektiv verlegt. So besitzt nun jedes Objektiv einen eigenen Motor, der an die spezifischen Bedingungen des Objektivtyps angepasst ist. Dies ist zwar teurer, aber es können je nach Preisklasse des Objektives sowohl einfache und langsame Ringkernmotoren oder sehr schnelle, teure Motoren (USM, Ultraschallantrieb) als auch kräftige Motoren bei den lichtstarken Superteleobjektiven eingebaut werden.
Ab ca. 1995 kamen dann Objektive mit Bildstabilisierung (Image Stabilizer) dazu. Im Gegensatz zu digitalen Spiegelreflexkameras von Konica Minolta oder Pentax wird bei Canon (wie bei Nikon) die Bildstabilisierung durch bewegliche Linsengruppen im Objektiv, die das Zittern oder Schwanken ausgleichen, erreicht. Seit Einführung von IS bei Canon gibt es bereits mehrere Generationen der Bildstabilisatoren. Während die älteren Generationen nicht für Stativbetrieb oder „Mitzieher“ geeignet waren und ausgeschaltet werden mussten, können die neueren Versionen sogar bei Stativbetrieb (ggf. automatische Abschaltung) oder „Mitziehern“ (manuelle Umschaltung in anderen Betriebsmodus) genutzt werden.
Aufsteigend nach Produkthierarchie: