Ein Server (engl.: to serve = bedienen) ist ein Programm, welches auf die Kontaktaufnahme eines Client-Programms wartet und nach Kontaktaufnahme mit diesem Nachrichten austauscht. Die Kommunikation erfolgt dabei nach dem sogenannten Client-Server-Modell. Die Regeln, die das Format sowie die Bedeutung der zwischen Server und Client ausgetauschten Nachrichten bestimmen, nennt man Protokoll. Im folgenden werden Spezialfälle von Server-Typen beschrieben und allgemeine Server-Dienste aufgelistet. Für eine allgemeine Begriffsklärung des mehrdeutig verwendeten Serverbegriffs siehe Server.
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Ein Server läuft entweder permanent oder wird auf Anfrage eines Clients gestartet (UNIX: vgl. daemon mode, inetd). Um die Ausfallsicherheit und Leistungsfähigkeit zu erhöhen, können mehrere Server als Cluster zusammengeschaltet werden. Diese können sowohl auf einem als auch auf mehreren Hosts verteilt sein. Fällt ein oder fallen mehrere Server aus, so übernehmen die noch vorhandenen Server die Anfrage der Clients.
Ein Virtueller Server ist ein Server, der seine Dienste für mehrere Domains anbietet. Er verhält sich dabei aus Anwendersicht wie ein echter Server, ist in Wirklichkeit jedoch kein eigenständiger Server sondern eine Instanz eines übergeordneten Servers (Gastgeber-System). In der Regel residieren mehrere Virtuelle Server (Gast-Systeme) auf einem Gastgeber-System. Man spricht in diesem Fall beim Gastgeber-System von einem Shared Server, also einem Server, den sich mehrere Gäste (Virtuelle Server) teilen (engl.: to share).
Prominente Beispiele sind Webserver, die mehrere hundert separate Webauftritte beherbergen können oder Mailserver, die Mail für mehrere Domains annehmen.
Virtuelle Server werden daher teilweise irreführend mit dem Begriff Virtuelle Domain beworben. Umgekehrt werden Virtuelle Hosts ebenfalls als Virtuelle Server bezeichnet (z.B. Linux Virtual Server), obwohl sie nicht nur einen Service zur Verfügung stellen sondern eine komplette Betriebssystemumgebung, in der Regel mit eigener (virtueller) Netzwerkschnittstelle, teils mit anderen Devices, wie dies für Hosts typisch ist.
Virtuelle Server erlauben den Betrieb mehrerer wenig belasteter Server auf einem Host, was die Host-basierten Kosten im Vergleich zu Servern auf dedizierten Hosts drastisch senken kann. Wenn die Virtuellen Server nicht gleichzeitig Lastspitzen erfahren, ermöglicht dies zudem eine Überbuchung von Speicher und Prozessor, was die Kosten weiter senkt.
Ein Dedizierter Server (engl. dedicated server) ist ein Server, der nur für eine Tätigkeit abgestellt wird (dedicated service) oder nur einem Kunden zugeordnet ist (dedicated customer). Die Bezeichnung Dedizierter Server wird häufig irreführend anstelle von Dedizierter Host verwendet.
Hierbei handelt es sich in der Regel um Dedizierte Hosts. Anstatt mehrere Server bzw. Dienste auf einem Host laufen zu lassen, wird jedem Server ein eigener Dedizierter Host gewidmet. Siehe auch: Dedizierter Host, einer Tätigkeit zugeordnet.
In der Webhosting-Branche wird der Begriff des Dedizierten Servers häufig für Miethostangebote benutzt. Dabei vermietet der Provider einen Virtuellen Host oder einen kompletten physischen Host inklusive Stellplatz, Klimatisierung und Energieversorgung. Einige Anbieter bezeichnen Dedizierte Hosts, auf denen der Kunde root-Rechte besitzt, als Root-Server (vgl. aber dazu DNS Root Nameserver).
Dedizierte Server kommen zum Einsatz, wenn:
Bei Computerspielen bezeichnet man Software als dedizierten Server, wenn sie nur als Server ausgelegt ist und nicht gleichzeitig möglich ist, mit ihr zu spielen. Üblicherweise wird solche Software bei Multiplayerspielen kostenlos vom Entwickler verbreitet.
Als Managed Server werden Hosts bezeichnet, deren Betriebssystem und Software (Server) von einem Diensteanbieter permanent überwacht und aktualisiert wird.
Server-Typ | Protokolle | Erklärung |
---|---|---|
Authentifizierungsserver | RADIUS | enthält eine Datenbank mit Benutzer-IDs, Kennwörtern, IP-Adressen und anderen Informationen. |
Chat-Server | IRC | vermittelt die Daten unter Chatteilnehmern. |
Dateitransferdienst | FTP, SFTP | ermöglicht die Übertragung von Dateien zwischen Computern. Das bekannteste und meistgenutzte TCP/IP-Protokoll überhaupt ist FTP. |
Dateizugriffsdienst bzw. Network File System | NFS, SMB | erlaubt das Bearbeiten von entfernten Dateien über einen Client. Im allgemeinen sind auch konkurrierende Zugriffe möglich. Im Gegensatz zu einem Dateitransferdienst werden nicht die gesamten Dateien, sondern nur die auf den Dateien angewendeten Operationen und die dazugehörigen Daten übertragen. |
Datenbankserver | SQL | verwalten eine oder mehrere Datenbanksysteme. |
Druckerserver | LPR (Line Printer Protocol) LPD (LPD-Protokoll) |
(Drucker-Servern) erhalten Benutzer Zugriff auf entfernte Drucker. |
DHCP-Server | DHCP | weist Rechnern im Netzwerk u. a. dynamisch IP-Adressen zu. |
Gameserver | TCP/IP | wird für Onlinespiele genutzt. |
Mailserver (E-Mail-Server) | SMTP, ESMTP, POP3, IMAP | dienen zur Versendung bzw Empfang von E-Mails |
Name-Server | DNS | Die DNS Root Nameserver sind die wichtigsten Nameserver des Domain Name Systems. |
Newsserver | NNTP | |
Proxyserver | stellt zwischengespeicherte Informationen anderen Computern zur Verfügung. | |
Streaming-Server | kann zum Beispiel Internetradio ausstrahlen (z.B. VLC). | |
Terminalserver | RDP, VNC | stellt anderen Computern (meist Thin Clients) eine emulierte Arbeitsumgebung zur Verfügung. |
Timeserver (Network-Time-Protocol-Server) | NTP | dienen zur Synchronisierung von Rechneruhren. |
Webserver | HTTP/HTTPS | liefern Websites an Webclients aus. |