Funkempfänger & Funkempfängertechnik

Frequenzverwerfung

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Der Begriff Frequenzverwerfung bezeichnet in der Funktechnik das Wegdriften der Empfangsfrequenz, während der Benutzer die Frequenz des Senders am Empfänger noch genau einzustellen versucht. Dieses Verhalten ist bei den modernen Geräten nicht mehr zu beobachten und nur noch bei historischen Geräten mit Radioröhren nachzuvollziehen.

Die Frequenzverwerfung entsteht spürbar nur im Kurzwellenbereich bei Überlagerungsempfängern. Um Lautstärkeunterschiede zwischen den einzelnen Sendern und Schwankungen durch Fading auszugleichen, wird der Verstärkerzug in diesen Empfängern durch eine entsprechende negativ gerichtete Gleichspannung in der Größe der Verstärkung geregelt.

Diese Regelung wird auch in der Mischstufe dieses Empfängertyps durchgeführt, um deren Gesamtwirkung zu erhöhen. Durch die in frühen Empfängertypen verwendeten Schaltungstechniken und Röhren wurde durch den Regelvorgang eine geringe Kapazitätsänderung der Gitter-Kathodenstrecke der Oszillatorstufe hervorgerufen. Durch die relativ hohen beteiligten Frequenzen genügen schon geringste Kapazitätsänderungen der Schwingkreise für eine Verstimmung von der Sollfrequenz. Somit ändert sich auch die resultierende Zwischenfrequenz - der Sender scheint wegzudriften, die Bedienung fühlt sich nicht mittelbar an.

Besonders unangenehm wirkt dieser Vorgang bei Sendern mit starkem Fading. Der Benutzer kann dann nur versuchen, den Sender ungefähr zu treffen, während die Zwischenfrequenz um diesen Mittelwert pendelt. Akustisch hört sich das so an, als würde man ständig am Höhenregler drehen, da die hohen Töne einer Darbietung bei der gegebenen Amplitudenmodulation vorrangig an den Bandenden zu finden sind.

Besonders intensiv sind diese Frequenzverwerfungen bei Schaltungen mit integrierten Oszillator- und Mischröhren (Oktoden) zu beobachten.

[Bearbeiten] Literatur

  • Ludwig Ratheiser: Das große Röhren-Handbuch, Franzis-Verlag München, Reprint 1995, ISBN 3-7723-5064-X
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