Call of Duty 4: Modern Warfare | ||
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Entwickler: | Infinity Ward | |
Verleger: | Activision | |
Publikation: | 8. November 2007 5. November 2007 |
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Plattform(en): | PC (Windows), Xbox 360, PlayStation 3, Nintendo DS, Mac OS X (Juli 2008)[1] | |
Genre: | Ego-Shooter | |
Spielmodi: | Singleplayer, Multiplayer (Xbox 360: 2-16, Systemlink 2-4) | |
Steuerung: | Tastatur, Maus, Gamepad | |
Systemminima: | CPU ab 2.4 GHz oder ab 1.8Ghz Dual Core Prozessor, 512MB RAM (768MB Vista), ab NVIDIA Geforce 6600 oder ATI Radeon 9800Pro | |
Medien: | 1 DVD, Blu-ray, Steam, rapidshare | |
Sprache: | Deutsch | |
Aktuelle Version: | 1.7 | |
Altersfreigabe: | PEGI: |
USK: |
Call of Duty 4: Modern Warfare ist ein von Infinity Ward entwickelter Ego-Shooter welcher am 8. November 2007 über Activision veröffentlicht wurde. Das Spiel stellt den vierten Teil der Call of Duty-Reihe dar und erschien für PC (Windows), Xbox 360 und PlayStation 3, sowie als abgewandelte Version für den Nintendo DS.
Inhaltsverzeichnis |
Erstmalig in der Call-of-Duty-Reihe wird eine durchgehende Handlung erzählt. Das Spiel ist in drei Akte unterteilt. Der russische Ultranationalist Imran Zhakaev hilft dem Terroristen Khaled Al-Asad, die Kontrolle in einem fiktiven arabischen Staat zu übernehmen. Derweil herrscht in Russland ein Bürgerkrieg zwischen den genannten Ultranationalisten (Rebellen) und den Loyalisten. Während man als Amerikaner Sgt. Paul Jackson in Arabien für Ruhe sorgt, greift man als Sgt. „Soap“ MacTavish für den britischen SAS in Russland und Aserbaidschan ein. Der erste Akt endet damit, dass man als Jackson zusammen mit seinen Kameraden von einem Einsatzort per Helikopter evakuiert wird, da die Einsatzleitung Informationen über eine Atombombe in der Stadt erhalten hat. Aus der geöffneten Heckklappe des Hubschraubers sieht man die Explosion der Bombe; kurz darauf wird der Helikopter davon erfasst und stürzt ab. Schwer verletzt schleppt man sich Sekunden später aus dem Wrack bevor man kurz darauf zusammenbricht und stirbt. Al-Asad hingegen ist längst ausgeflogen. MacTavish spürt Al-Asad in Aserbaidschan auf. An dieser Stelle wird den SAS-Leuten erst klar, dass Al-Asad mit Zhakaev zusammenarbeitet. Für die folgenden zwei Levels, die 15 Jahre vor der Gegenwart spielen, schlüpft man in die Haut von MacTavishs Vorgesetzten Cpt. Price. Zhakaev soll in Prypjat, einer Stadt nahe dem Kernkraftwerk Tschernobyl, mit dem Scharfschützengewehr Barrett M82A1 getötet werden. Der Spieler trifft jedoch nur seinen Arm und Zhakaev überlebt. Wieder in der Gegenwart, soll man als MacTavish, in dessen Rolle man von nun an bleibt, Zhakaevs Sohn gefangen nehmen. Dieser erschießt sich jedoch, als er sich von SAS- und USMC-Leuten umzingelt sieht. Es stellt sich heraus, dass der Putsch ein Ablenkungsmanöver für einen atomaren Angriff war. Aus einer eingenommenen Basis der russischen Armee startet Zhakaev zwei nukleare Raketen in Richtung der US-amerikanischen Ostküste. In letzter Sekunde kann man die Raketen durch Eingabe von Abbruchcodes in der Luft zerstören. Auf der Flucht schließlich kann man Zhakaev persönlich mit einer Pistole, die einem der sterbende Cpt. Price noch zuschieben kann, töten. Als MacTavish teilt man nicht das Schicksal mit Jackson, sondern wird, nachdem man Zhakaev getötet hat, von russischen Soldaten gerettet und sieht noch, wie alle Wiederbelebungsversuche an Cpt. Price scheitern.
Als Epilog kommt nach dem Abspann noch eine Bonusmission, bei der man einen VIP aus einem von Terroristen entführten und abstürzenden Flugzeug retten muss. Am Ende sprengt einer der Kameraden eine Kabinentür auf und ein anderer schnappt sich den VIP und springt, gefolgt von der Spielerfigur.
Das Spiel handelt im Gegensatz zu den Vorgängern in einer alternativen Gegenwart oder der nahen Zukunft, in der Russland einen neuen Präsidenten bekommt, der mit den „westlichen Mächten“ ein falsches Spiel spielt und den neuen Gegner darstellt. Das Spiel konzentriert sich auf die Techniken moderner Infanterie-Gefechtsführung und erteilt dem Spieler die Kontrolle über Soldaten in sehr unterschiedlichen Einsatzszenarien, welche sich zum Teil von denen der bisherigen Call of Duty-Spiele unterscheiden. Einsätze mit schweren Kampfhandlungen wechseln sich dabei mit ruhigeren Aufträgen und Scharfschützenmissionen ab. Der inhaltliche Wechsel zu moderner Gefechtsführung ermöglicht zudem auch den Einsatz einer Reihe moderner Handfeuerwaffen und Technologien. In den 18 Missionen der Einzelspieler-Kampagne spielt man sowohl die britischen SAS-Soldaten „Soap“ MacTavish und Captain Price, den US-Marine Paul Jackson als auch die Bordschützen eines Lockheed AC-130H Spectre Gunship.
Die Xbox-360- und Playstation-3-Version des Spiels bietet Unterstützung für den Mehrspielerteil des Xbox-Live- sowie des Playstation-Network-Service. Je häufiger am Online-Geschehen teilgenommen wird und abhängig von den dort erreichten Erfolgen, werden dem Spieler „Experience Points" gut geschrieben, die ihm zum Freischalten bestimmter Ausrüstung (z.B. bessere Gewehre) im Spiel berechtigen. Ferner ist es möglich durch intensive Nutzung bestimmter Waffen, Verbesserungen freizuschalten, wie zum Beispiel ein Rotpunktvisier, ein ACOG-Visier oder einen Schalldämpfer. Es kann immer nur eine Waffenverbesserung aktiv sein.
Im Multiplayermodus kann man durch Abschüsse und das Erledigen bestimmter Herausforderungen seinen Rang steigern und so neue Spielinhalte speziell für den Multiplayermodus freischalten. Die Ränge entsprechen denen des US Marine Corps. Anders als in Spielen wie Battlefield 2 werden die Daten hierbei nicht serverseitig, sondern clientseitig gespeichert. Die Rangdaten befinden sich also auf der eigenen Festplatte und sind mit der Seriennummer des Spiels verknüpft. Durch die Speicherung der Ränge auf dem eigenen System wird die Funktion teilweise als unsicher gegenüber Manipulation bezeichnet, da bei einem Großteil anderer Spiele Cheatingversuche durch eine Online-Speicherung der Spielstände unterbunden wird.
Bei Erreichen von Level 55 wird dem Spieler angeboten, dass er alle seine erspielten Waffen, Fähigkeiten und seinen Rang eintauscht um ein neues Symbol zu erhalten. Dies kann insgesamt zehn mal durchgeführt werden, bis man beim letzten Symbol, einem goldenen Kreuz, angelangt ist. Die Symbole basieren auf Auszeichnungen, welche im realen Militaria verliehen werden, z.B. dem "Navy Cross" als zweithöchste Auszeichnung in der U.S. Army überhaupt.
Die schon in den Vorgängern verwendete proprietäre Grafik-Engine von Call of Duty 4: Modern Warfare kann dynamische Beleuchtung, High Dynamic Range Rendering, dynamische Schatten und Schärfentiefe darstellen. Das Durchschussverhalten von Kugeln wird ebenfalls unter Berücksichtigung von Materialhärte und -stärke durch die Engine berechnet, weshalb hölzerne und dünne Wände eine nur unzureichende Deckung bieten. Bestimmte Objekte wie Fahrzeuge und Fässer sind zerstörbar und können durch Explosion selbst zur Gefahr werden. Das Spiel hat im Gegensatz zu vorherigen Call-of-Duty-Titeln eine Physik-Engine, die unter anderem unbelebte menschliche Körper mittels einer Kombination aus Ragdoll-Physik und vorgefertigten Animationen simuliert.
Call of Duty 4 wurde von einem Team von hundert Leuten über einen Zeitraum von zwei Jahren entwickelt. Nach Call of Duty 3 entschied das Infinity Ward Team sich vom 2. Weltkriegs Szenario der bisherigen Spiele zu entfernen.
Während man die Hintergrundhandlung des Spiels ausarbeitete, vermied man es, Bezüge zu aktuellen Kriegen herzustellen. Um das Spiel so realistisch wie möglich zu machen, besuchte das Entwicklerteam ein Combat Shooting in Twentynine Palms, einem United States Marine Corps Trainingsgelände in der kalifornischen Wüste. Das Team sprach außerdem mit US Marines, welche vor kurzem im Gefecht waren, um ein Gefühl für den Hintergrund, die Emotionen und das Verhalten von Marines im Gefecht zu bekommen. Veteranen wurden angeworben, welche die Motion Capture Sitzungen betreuten und bei der Gestaltung der Künstliche Intelligenz mithalfen.[2]
Die Musik für Call of Duty 4: Modern Warfare wurde größtenteils vom britischen Komponist Stephen Barton erstellt, welcher auch schon zur Filmmusik von Harry Gregson-Williams beigetragen hat. Gregson-Williams hat ebenfalls Musik für das Spiel komponiert, wie zum Beispiel das Leitmotiv. Mehrere Musikstücke des Spiels sind auf der Infinity Wards "7 Days of Modern Warfare" Webseite und manche auf Bartons eigener Webseite erhältlich.[3] Das Rap Lied welches gegen Ende des Abspanns zu hören ist, stammt vom Hauptanimator Mark Grigsby.[4]
Am 27. April 2007 ging die "Charlie Oscar Delta" Webseite online, mit den ersten umfassenden Informationen zum Spiel. Der Name leitet sich vom ICAO-Alphabet ab und stellt die ersten Buchstaben von Call of Duty dar. Ein Tag später erschien der erste Trailer mit Spielszenen.[5] Ein öffentlicher beta test für die Xbox 360-Version des Spiels wurde am 30. August 2007 angekündigt. Diese Testphase diente dazu die Server zu testen, Programmfehler zu finden und das Gameplay auszubalancieren. Ursprünglich war diese Aktion nur für Personen aus den Vereinigten Staaten geplant, später war es aber auch für andere Länder verfügbar.[6] Eine Einzelspieler-Demo für PC wurde am 11. Oktober als Yahoo-exklusiv Download veröffentlicht, ist mittlerweile auch frei zum Herunterladen erhältlich.[7]
Infinity Ward berichtete am 3. Juni 2008, dass sich das Spiel über 10 Millionen mal verkauft hat.[8]
Das Spiel wurde als Standard Version und als Collector's Edition veröffentlicht. Die Collecters's Edition beinhaltet die normale Verkaufsversion sowie eine DVD mit einem 168-minütigen Dokumentarfilm mit dem Titel Great SAS Missions, ein Making-of und ein Level Walkthrough der Entwickler. Des Weiteren liegt ein limitiertes Poster und ein exklusives Hardcover Artbook bei, in welchem nie veröffentlichtes Konzept-, Entwicklungs- und Ingame-Artwork zu sehen ist.[9]
Infinity Ward veröffentlichte am 4. April 2008 einen kostenpflichtigen herunterladbaren Map Pack für die Xbox 360, 20 Tage später auch für die PS 3. Das Map Pack enthält vier Level und wurde in den ersten neun Tagen über eine Millionen mal heruntergeladen.[10] Am 5. Juni 2008 konnten auch PC Nutzer das Map Pack inklusive dem Patch 1.6 herunterladen. Diese Aktion war aufgrund eines Sponsorings von Nvidia kostenlos.[11].
Auf Metacritic erreicht die PC-Version eine Punktzahl von 93 von 100 Punkten[12], die PS3- und Xbox 360-Version erreichen beide 94 von 100 Punkten.[13][14]
Für einige Szenen wurde Call of Duty 4 kritisiert. In einer davon erschießen Kameraden schlafende Personen, der Spieler kann dies auch selbst ausführen. Ebenfalls kritisiert wurde, dass der Spieler durch die Wärmebildkamera einer AC-130H auf schwer identifizierbare Personen schießen muss und die Besatzung dies - nach Ansicht der Kritiker zynisch - kommentiert, was das Spiel realistischer wirken lassen soll. Außerdem ist es trotz Schußsperre möglich, vereinzelt Zivilisten und Kameraden zu töten. Der Abschnitt muss dann wiederholt werden. Das Töten dieser Personen soll damit bestraft werden.
„Die dramaturgisch gesehen extrem starke und stellenweise auch mutige Inszenierung von Krieg und Tod setzt neue Maßstäbe im Bereich der Videospiel-“Unterhaltung“. So manche Szene beeindruckt weniger im “spaßigen“, als mehr im “mit offenen Mund vor dem Fernseher sitzen“-Sinne. Das nach gut sechs Stunden das Spektakel schon vorbei ist, ist der wirklich einzige, echte Nachteil eines der grandiosesten Ego-Shooter Spiele aller Zeiten.“
– Andreas Altenheimer: gameswelt.de[15]
Call of Duty 4: Modern Warfare erhielt mehrere Auszeichnungen von Videospiel-Magazinen und Webseiten. GamePro bezeichnet das Spiel als Best Overall Game of 2007.[16] GameSpy kürte das Spiel 2007 als Game of the Year.[17] Im selben Jahr erhielt es den Game Critics Award in der Kategorie Best Action Game.[18]