ThinkPad ist der Markenname eines tragbaren Computers (Notebook) und stammt ursprünglich von IBM. Im Frühjahr 2005 verkaufte IBM die PC-Sparte an den chinesischen Computerkonzern Lenovo und damit u. a. auch den Namen ThinkPad. Lenovo ist berechtigt, ThinkPads mit dem Namen IBM herzustellen.
Grund für den Verkauf an einen chinesischen Hersteller war unter anderem ein Einfuhrverbot in die Volksrepublik China. Lenovo konnte als chinesischer Hersteller den chinesischen Markt mit ThinkPads versorgen und seinen Umsatz exponentiell steigern, was schnell zur Unabhängigkeit vom Markennamen IBM führte.
Der Name ist zurückzuführen auf ein ledernes Notizbüchlein, welches jeder IBM-Mitarbeiter bei der Einstellung ausgehändigt bekam. Es hatte den Aufdruck Think und Notizbücher heißen auf Englisch Notepad. Diese beiden Worte hat man zusammengezogen zu ThinkPad.
Das Design der ersten ThinkPads wurde im Wesentlichen vom Designer Richard Sapper beeinflusst und am IBM-Designcenter in Yamato in Japan erarbeitet. Die klaren, schwarzen Linien der ThinkPads waren inspiriert vom Shōkadō bentō einer traditionellen, schwarz-lackierten japanischen Essens-Box. Dieses Design der ThinkPads hat sich in den Jahren seit ihrem Erscheinen 1992 kaum verändert und konnte somit zu einem Markenzeichen einer konservativen und auf Wertbeständigkeit achtenden Firmenphilosophie werden. IBM garantiert die Ersatzteillieferung für alle ThinkPad-Modelle für mindestens fünf Jahre. Da sich das Design der Geräte seit ihrer Einführung kaum verändert hat, besitzen sie einen hohen Bekanntheitsgrad. Ein besonderes Merkmal des Designs stellen die widerstandsfähigen, aus Edelstahl oder – bei den teureren Klassen – aus einem Titan-Magnesium-Verbundwerkstoff gearbeiteten Notebookgehäuse dar, welche zur allgemein hohen Robustheit beitragen. Mit dem Modell 701 aus dem Jahre 1996 ist ein ThinkPad zu Austellungszwecken in die Sammlung des New Yorker Museum der modernen Künste (Museum of Modern Art) aufgenommen worden.
Die ersten ThinkPads, die auf der Computerbörse Comdex im Jahre 1992 vorgestellt wurden, hatten in Anlehnung an die Modellbezeichnung der BMWs die 3xx, die 5xx und die 7xxer Reihe, in welcher die 3er die Einstiegsklasse, die 5er die Mittelklasse und die 7er die Luxusklasse darstellten. Mittlerweile haben Buchstaben die Modellbezeichnung übernommen, siehe unten.
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Wie auch bei großen externen Tastaturen sind die Funktionstasten F1–F12 bei ThinkPads in Viererblöcke unterteilt. Eine Besonderheit ist die Anordnung der Hotkey-Kombination zum Einschalten des ThinkLights: Die Tastenkombination dafür ist so angeordnet, dass sie auch im Dunkeln zu finden ist; die beiden Tasten hierfür befinden sich in der linken unteren und rechten oberen Ecke.
Ebenso der TrackPoint: Der Trackpoint ist ein kleiner Stift, der in der Mitte der Tastatur – zwischen den Tasten b, g und h – in die Tastatur eingelassen ist und die Maus ersetzt. So ist es möglich, in der Zehnfingerhaltung mit dem Zeige- oder dem Mittelfinger die Maus zu bewegen und mit den Daumen die Maustasten zu bedienen. Bei sonst üblichen Touchpads muss dazu die Hand von der Tastatur genommen werden. Dieser Trackpoint sticht als roter Punkt auf der schwarzen Tastatur und dem schwarzen Gehäuse hervor und wurde zu einem Erkennungsmerkmal für ThinkPads. Es gibt auch ThinkPad-Modelle (z. B in der R-Baureihe) die komplett ohne Touchpad, nur mit TrackPoint, verkauft werden.
Eine weitere Besonderheit der Tastatur ist bei neueren Modellen die blaue ThinkVantage-Taste (früher Access IBM). Beim Drücken der Taste wird ein Programm aufgerufen, das Hilfefunktionen on- und offline anbietet. Beispielsweise kann das ThinkPad über diese Tasten/Programmkombination wieder in den Auslieferungszustand versetzt werden (Worst-Case-Szenario). Diese Funktion ist nicht zu verwechseln mit dem Windows-eigenen Wiederherstellungspunkt, da es unabhängig vom Betriebssystem ist und auch bei dessen Ausfall noch funktioniert.
Die Tastatur selbst ist spritzwassergeschützt versiegelt und liegt in einer wasserdichten Schale, neuere Geräte besitzen sogar Ablaufkanäle. Seit der T6*-Serie enthält die Tastatur auch Windowstasten. Die Tastaturblöcke selbst sind zusätzlich farblich getrennt nach Funktionstasten, Entertasten, Tasten zum Vor- und Zurückblättern und restlichen Tasten.
ThinkPads besitzen einen zusätzlichen Wechselschacht, der UltraBay genannt wird. Dieser ist vielseitig einsetzbar, und kann beispielsweise für folgende Komponenten genutzt werden:
Die Festplatte im UltraBay hängt am selben IDE-Controller wie die fest eingebaute Platte, somit besteht keine besondere Limitierung hinsichtlich Bootfähigkeit, Kapazität, etc. Es handelt sich um eine handelsübliche 2,5-Zoll-Festplatte, die lediglich in einen speziellen UltraBay-Rahmen verschraubt wird, um in den UltraBay-Wechselschacht geschoben werden zu können. Der Wechselschacht ist hot swappable, das heißt der Austausch der Komponenten kann während des laufenden Betriebes geschehen und diese werden sogleich erkannt, das Notebook muss hierzu also nicht neu gestartet werden. Wenn jedoch das aktive Betriebssystem auf derjenigen Festplatte installiert ist, die im UltraBay steckt, sollte dies vermieden werden. Das Travel Cover ist ein leichter Plastik-Dummy, der anstelle eines UltraBay-Gerätes verwendet wird. Damit kann das ohnehin geringe Gewicht weiter verringert werden, falls unterwegs kein UltraBay-Gerät benötigt wird. Mit dem Adapter für serielle und parallele Anschlüsse (Ultra Slim-Bauform) ist es möglich, ThinkPads der T6x-Baureihe um eine serielle RS-232- und eine parallele IEEE 1284-Schnittstelle zu erweitern. Gerade bei Wartungstechnikern von Industrieanlagen ist diese Anschlussart sehr gefragt.
UltraBay-Typ | ThinkPad-Modell | verfügbare Geräte |
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UltraBay | 760er und 765er | Diskette, CD, Extra PCMCIA, 2. Festplatte, Zweitakku, ZIP-100 |
UltraBay II | 770, 770E, 770ED, 770X, 770Z | Diskette, CD/DVD, CD-RW/DVD, 2. Festplatte, Zweitakku, ZIP-100, ZIP-250, LS-120 |
UltraBay FX | 390, 390E, 390X | Diskette, CD/DVD, CD-RW/DVD, Zweitakku |
UltraSlimBay | 570, 570E, 600, 600E, 600X | Diskette, CD/DVD, CD-RW/DVD, 2. Festplatte, Zweitakku (außer 600), ZIP-100, ZIP-250, LS-120 |
UltraBay 2000 | A20, A21, A21p, A22, T20, T21, T22, T23, X20, X21, X22, X23, X24 | Diskette, CD/DVD, CD-RW/DVD, Multiburner, 2. Festplatte, Zweitakku, ZIP-100, ZIP-250, LS-120, LS-240, PS/2 und serieller Anschluss |
UltraBay Plus | A30, A30p, A31, A31p, R30, R31, R32, R40, T23, T30, X30, X31 | Diskette, CD/DVD, CD-RW/DVD, Multiburner, 2. Festplatte, Zweitakku, ZIP-100, ZIP-250, WorkPad Cradle, Numberpad, alle UltraBay 2000 Geräte, PS/2 und serieller Anschluss |
UltraBay Enhanced | R50, R50p, R51, R52, R60, R61 | Diskette, CD/DVD, CD-RW/DVD, Multiburner, 2. Festplatte, Zweitakku, PS/2 und serieller Anschluss UltraBay Slim-Geräte (Höhe ca. 9 mm) passen auch in UltraBay Enhanced-Slots (Höhe ca. 12 mm). Umgekehrt passen UltraBay Enhanced-Geräte nicht in UltraBay Slim-Slots. |
UltraBay Slim | T40, T40p, T41, T41p, T42, T42p, T43, T43p, T60, T60p, T61, T61p, X4 UltraBase, Z-Modelle | Diskette, CD/DVD, CD-RW/DVD, BluRay, Multiburner, 2. Festplatte, Zweitakku, PS/2 und serieller Anschluss, paralleler und serieller Anschluss UltraBay Slim-Geräte (Höhe ca. 9 mm) passen auch in UltraBay Enhanced-Slots (Höhe ca. 12 mm). Umgekehrt passen UltraBay Enhanced-Geräte nicht in UltraBay Slim-Slots. UltraBay Slim Akkus der T4x und T6x Serie sind auf Grund der unterschiedlichen Spannungsarchitektur mechanisch inkompatibel gestaltet. |
Zu den Besonderheiten zählt das ThinkLight, ein kleines LED-Licht im Displaydeckel. Es ermöglicht die Benutzung der Tastatur auch im Dunkeln, was allerdings in der Praxis durch den eigenen Schattenwurf der Finger beim Tippen erschwert wird. Unter Linux kann das ThinkLight mittels thinkpad-acpi (vormals ibm-acpi) per Software angesteuert werden. Anwendungen sind beispielsweise die Signalisierung eingehender Instant-Messenger-Nachrichten (Gaim und Kopete) oder Musikvisualisierung über das rocklight-Plugin von Xmms, das die LED im Takt der Musik blinken lässt.
Bis zur Übernahme von IBMs Notebooksparte durch Lenovo und dem Erscheinen der Z-Reihe im Jahr 2005 verzichteten alle ThinkPad-Modelle auf die drei Windowstasten. Durch diesen Verzicht stand mehr Platz für die angrenzenden Strg- und Alt-Tasten zur Verfügung.
Als Schutz bei Stürzen haben alle ThinkPads der T-, R-, Z- und X-Serie (T ab T41, R ab R50, X ab X40; ausgenommen die „e“-Modelle der R-Serie) einen APS (Active Protection System) genannten Bewegungssensor, der den Schreib-/Lesekopf der Festplatte in Parkposition fährt, wenn Beschleunigungen registriert werden, die zu einem Head-Crash führen könnten.
Viele ThinkPads verfügen über eine ESS (Embedded Security Subsystem) genannte Sicherheitslösung, die auf einem TCG-Chip basiert, mit dem Daten in Echtzeit verschlüsselt werden können und nur mehr in Notebooks mit ESS und dem erforderlichen Passwort entschlüsselt werden können. Der Security-Chip entspricht bei allen neueren Modellen der Trusted Platform Module Spezifikation 1.2 und kann daher von Windows Vista für dessen BitLocker Laufwerksverschlüsselung genutzt werden. Der Chip ist im BIOS deaktivierbar, da er unter Umständen Rückschlüsse auf die Identität des ThinkPads erlaubt.
Zu den Sicherheitsmerkmalen von ThinkPads zählen auch die als kaum knackbar geltenden BIOS-Passwörter. Um diese Passwörter zu löschen, reicht bei anderen Notebooks oft das kurze Entfernen der CMOS-Batterie von der Hauptplatine (mainboard); bei ThinkPads ist dies zwecklos, sie müssen zu Lenovo eingesandt werden bzw. die Hauptplatine muss gewechselt werden. Es besteht allerdings die Möglichkeit, den BIOS-Chip auszulöten und durch ein anderen, nicht gesperrten, zu ersetzen. Chips dieser Art sind auf diversen Plattformen im Internet verfügbar. Allerdings erfordert das fachgerechte Austauschen des BIOS-Chips einen hohen Aufwand und erhebliche Erfahrung im praktischen Umgang mit Mikroelektronik, um nicht den BIOS-ROM selbst oder die Hauptplatine mit ihren angrenzenden Komponenten zu beschädigen. Absolute Sicherheit vor kompromittierenden Angriffen kann daher systembedingt nicht gewährleistet sein - die Hürde wurde im Falle der ThinkPads - gemessen an seinen Mitbewerbern - allerdings außerordentlich hoch gesetzt.
Weiterhin haben alle neueren ThinkPad-Modelle eine HPA (Hidden Partition Area), dies ist eine vom BIOS versteckte (engl. hidden) Partition, die daher von Betriebssystemen nicht erkannt wird. Auf dieser Partition befinden sich Daten, mit deren Hilfe die Software des ThinkPads per Knopfdruck wieder in ihren Auslieferungszustand gebracht werden kann. Somit wird die Funktion von Recovery-CDs durch diese HPA übernommen. Diese Funktion kann jedoch im BIOS deaktiviert werden, um Speicherplatz zu gewinnen. Im Falle der Installation einer Retail-Windows-Version können sämtliche Treiber und Tools, die im Lenovo-Preload enthalten sind, auch von der Webseite des Herstellers heruntergeladen werden. Einige neuere Modelle der T-, Z- und X-Serie (T42, T43, T60, T61, X41 und X60, Z60m(s)) verfügen ferner über einen optional integrierten Fingerprint-Reader, der mittels Fingerabdruck zur Autorisierung des Nutzers beim Anmelden am System oder bei Webseiten verwendet werden kann. Erwähnenswert ist die reichhaltige Zubehörliste für ThinkPads, so z. B. Portreplikatoren, Dockingstationen und viele zusätzliche Peripheriegeräte von Lenovo.
ThinkPads haben sich dank guter Treiberverfügbarkeit als die am besten mit alternativen Betriebssystemen wie zum Beispiel Linux und OpenBSD zusammenarbeitenden Notebooks etabliert. Sogar für spezielle Hardware wie den eingebauten Fingerabdruckleser gibt es stabile Treiber. Ein Betrieb als Dual-Boot-System mit Windows und Linux ist auf allen ThinkPads problemlos möglich.
Etwas problematischer ist die Hardware-Unterstützung für 3D-Grafik (z. B. OpenGL) bei nVidia- und ATI-Grafikchips, da die Treiber hierfür proprietärer Code der Grafikchiphersteller sind – und nicht mit dem gleichen Elan entwickelt werden wie für Windows. Bei Modellen mit integrierter Intel-Grafik sind die Open-Source-Treiber jedoch sehr ausgereift und bereiten keine Probleme. In nächster Zeit wird sich die Lage bei ATI-Grafikchips auch deutlich verbessern, da dieser Hersteller seit Mitte 2007 die Entwicklung eines offenen Treibers unterstützt.
Beim Kauf ist außer Windows auf einer speziellen Service-Partition (die ca. 5GB[1] der Festplatte belegt) ein Rettungssystem von IBM installiert. Dieses ist mit Vorsicht zu genießen: Während ein Online-Treiber-Update unter Windows sehr gut funktioniert, kann dieser unter dem Rettungssystem zur vollständigen Wiederherstellung des Ausgangszustandes führen – andere Betriebssysteme sind dann mitsamt ihren Partitionen vollkommen verschwunden.
Das Modell 750 wurde im Jahre 1993 an Bord des Space Shuttle Endeavour eingesetzt. Seitdem waren insgesamt 54 ThinkPads bei verschiedenen Space-Shuttle-Missionen mit an Bord der Raumfähren, meist Modelle der 755er und 760er Reihe. Auch auf der russischen Raumstation MIR wurden seit Februar 1999 ThinkPads benutzt, einschließlich der 750er und 770er Reihe. ThinkPads sind die einzigen Notebooks, die für Langzeitflüge der ISS (International Space Station) zertifiziert sind. Im Jahre 2003 ersetzte das A31p die bis dahin in der bemannten Raumfahrt benutzten älteren ThinkPad-Modelle der Siebenhunderter-Reihe.
Aktuelle, neu erhältliche Modelle:
Ältere, üblicherweise nicht mehr neu erhältliche Modelle:
Das „(xx)“ hinter dem Großbuchstaben steht für eine zweistellige Modellnummer. Die i-Serien haben vierstellige Modellnummern. Die Modellbezeichnungen von einigen Notebooks der R- und T-Serie enden mit einem „p“ (z. B. T41p), was auf eine CAD-zertifizierte Grafikkarte hinweist. Die Endung „e“ (z. B. R50e) weist auf eine günstigere Ausstattung hin. Das „e“ steht für „economy“, das „p“ für „performance“.
Hinsichtlich der Abgrenzung Lenovos von IBM und mit Sicherheit auch aufgrund eines leichteren Überblicks werden die neuesten Thinkpadmodelle mit neuen Modellbezeichnungen versehen. Statt einer zweistelligen Modellnummer werden nun dreistellige Nummern eingeführt, die nach der Displaygröße gehen (14,1 Zoll= 400). Endungen wie „p“ und „e“ werden komplett wegfallen.
Angekündigtes Modellportfolio: