Funkempfängertechnik

Spiegelfrequenz

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Die Spiegelfrequenz (auch Spiegelempfangsfrequenz) ist neben der gewünschten Empfangsfrequenz eine weitere (unerwünschte) Empfangsfrequenz, die bei ungenügender Vorselektion bei einem Überlagerungsempfänger ebenfalls auf die verwendete Zwischenfrequenz gemischt wird.

Beim Überlagerungsempfänger wird die Empfangsfrequenz fE mit der Oszillatorfrequenz des Lokaloszillators fLO auf eine Zwischenfrequenz fZF gemischt und dort weiterverarbeitet. Durch die konstante und meist niedrigere Zwischenfrequenz ist die Verwendung von Festfrequenzfiltern bei der ZF möglich, was die Signalfilterung vereinfacht und die Trennschärfe erhöht.

Allerdings wird nicht nur die gewünschte Empfangsfrequenz fE auf die Zwischenfrequenz fZF umgesetzt, sondern auch die im selben Abstand | fLOfE | zur Frequenz des Lokaloszillators fLO befindliche Spiegelfrequenz fSp.


Darstellung der Signale im Frequenzbereich:

Spiegelfrequenzempfang, Darstellung der Signale im Frequenzbereich


Mischung im Zeitbereich:

r(t) = s(t)cdot cos(2pi f_Mt)

Nach der Mischung ergibt sich für das Frequenzband:

R(f)= S(f)*frac{1}{2}cdot(delta(f_0+f_{ZF}) + delta(f_0-f_{ZF}))
R(f)=frac{1}{2}cdot(S(f_0+f_{ZF})+S(f_0-f_{ZF}))


Wir nehmen an:

fe = 2 MHz (1. Radiosender)
fz = 455 kHz (ZF bei KW)


Die Oszillatorfrequenz ist damit

fo = fe + fz
fo = 2 MHz + 455 kHz
fo = 2,455 MHz


...und die Spiegelfrequenz:

fs = 2 * fz + fe
fs = 2 * 455 kHz + 2 MHz
fs = 2,91 MHz


Liegt bei 2,91 MHz zufälligerweise ein 2. Radiosender und ist der HF-Vorkreis des Empfängers zu breitbandig passiert folgendes:

Der 1. Radiosender (bei fe = 2 MHz) und der 2. Radiosender (bei fS = 2,91 MHz) passieren den HF-Vorkreis und gelangen zur Mischstufe. Diese bildet aus fe, fo und fs, fo die Differenzfrequenz und bildet damit die Zwischenfrequenz fz.
Mathematisch ausgedrückt bedeutet das folgendes:

fz = fofe
fz = 2,455 MHz − 2 MHz
fz = 455 kHz


...und

fz = fsfo
fz = 2,91 MHz − 2,455 MHz
fz = 455 kHz


Wie man sieht ergeben beide Frequenzen fe und fs die gleiche ZF und gelangen damit durch den ZF-Verstärker zum Demodulator (siehe Überlagerungsempfänger). Dies hat zur Folge, dass man auf fe = 2 MHz den 1. Radiosender und den 2. Radiosender hört und umgekehrt auf fs. Liegt nur auf fs ein Radiosender, so empfängt man diesen auch auf fe (Doppelempfang).

[Bearbeiten] Spiegelfrequenzdämpfung

Das Verhältnis des Signals bei der Empfangsfrequenz und bei der Spiegelfrequenz wird als Spiegelfrequenzdämpfung oder auch Spiegelfrequenzunterdrückung bezeichnet. Üblich sind Werte zwischen 60 und 70 dB.

[Bearbeiten] Spiegelfrequenzabstand

Der Spiegelfrequenzabstand ist

f = | fsfe | = 2 * fZ

und entspricht der doppelten 1. Zwischenfrequenz.

[Bearbeiten] Literatur

  • H. H. Meinke, F. Gundlach: Taschenbuch der Hochfrequenztechnik. 5. Auflage. Springer, Berlin 1992 ISBN 3-540-54717-7.
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