Der Sinclair ZX81 ist ein Heimcomputer der britischen Firma Sinclair aus dem Jahre 1981, der auf dem ein Jahr zuvor erschienenen Sinclair ZX80 basiert. Er wurde als Fertiggerät und als Bausatz ausgeliefert. In Deutschland betrug der Ladenpreis anfänglich 498 DM (Bausatz 398 DM). Er hat eine Folientastatur und 1024 Byte Hauptspeicher. Neben dem Originalgerät wurden ab 1982 auch Lizenzfertigungen vertrieben (siehe Baugleichheiten).
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Angetrieben von einem Z80 Mikroprozessor von Zilog wird er mittels des damals sehr verbreiteten BASIC programmiert. Dabei sind die Tasten jeweils mit kompletten Befehlen belegt, die durch einen einzigen Tastendruck bzw. durch Tastenkombinationen abgerufen werden.
Der ZX81 besteht aus lediglich fünf (teilweise auch nur vier) ICs:
Der Bildaufbau wird wie beim Vorgänger ZX80 – aber im Gegensatz zu allen anderen Computern – von der CPU miterledigt. Während der ZX80 während der Berechnungen den Bildschirmausgang grundsätzlich abschaltet, kennt der ZX81 zwei Modi, die sich per Software wählen lassen:
INPUT
, PAUSE
) eingeschaltet. Die CPU kann sich in diesem Modus voll und ganz der Ausführung von Programmen widmen, währenddessen der Fernseher nur ein Störbild vergleichbar der Anzeige beim Laden und Speichern anzeigt. (Dies resultiert aus der Mehrfachverwendung interner Schaltkreise.)Da der ZX81 werksseitig nur 1024 Byte RAM verfügt, in dem sowohl Programm- als auch bis zu 768 Byte an Bildschirmdaten Platz finden müssen, wird der Videospeicher dynamisch verwaltet, d. h. er belegt lediglich so viel RAM wie nötig. Dies sind pro Zeile mindestens 1 Byte (HALT-Befehl); werden mehrere Zeichen pro Zeile angezeigt, so wird nur der Speicher bis zur zuletzt belegten Spalte benötigt. Um kostbaren Speicherplatz einzusparen, beschränken sich daher viele Programme darauf, nur den linken Teil des Bildschirms zu nutzen. Ist jedoch eine Speichererweiterung angeschlossen, so wird auf diese Art der „Kompression“ verzichtet und pauschal 793 Byte (33 Zeichen x 24 Zeilen, ein Zeichen pro Zeile ist der HALT-Befehl) für den Videospeicher reserviert. Der ZX81 verfügt eigentlich nur über einen Textmodus, der es aber erlaubt, eine einfache 64x44-Blockgrafik darzustellen. Durch entsprechende Programmierung (Herabsetzen des Zeilen-Interrupts und Modifizierung des Zeichenzeigers) ist jedoch auch ein Software-HiRes-Modus mit 256x192 Punkten für die Darstellung von Funktionsverläufen möglich; hierbei wird versucht, das darzustellende Muster bestmöglich auf vorhandene ROM-Daten abzubilden, da der Aufbau des Rechners die direkte Ausgabe von RAM-Daten auf den Bildschirm ohne Umbau nicht ermöglicht.
Selbst mit dem aus heutiger Sicht sehr kleinen Hauptspeicher von 1024 Byte ist bereits in der Basisversion die Ausführung sinnvoller Programme möglich: so existiert beispielsweise ein Schach-Programm. Die große Mehrheit der kommerziell vertriebenen Programme benötigt aber eine Speichererweiterung.
Der Anschluss eines Monitors an den ZX81 ist ohne Bastelarbeiten nicht möglich. Über eine seitlich angebrachte Cinch-Buchse kann einzig und allein ein Fernseher angeschlossen werden, für den ein entsprechender Hochfrequenzmodulator im Computer fest eingebaut ist. Das war zu damaliger Zeit auch logisch, da im Endverbraucher-Bereich außer der Antennenbuchse kein Eingang am Fernseher üblich war.
Das Fernsehsignal des ZX81 weicht deutlich stärker von einem Normsignal ab, als es bei den meisten anderen Heimcomputern der Fall ist; die Pegel für "Synchronsignal", "Schwarz" und "Weiß" stehen nicht im richtigen Verhältnis zueinander. Die 1981 auf dem Markt befindlichen rein analogen Fernsehgeräte arbeiteten dennoch zufriedenstellend mit diesem Signal. Viele neuere Fernsehgeräte kommen damit aber nicht zurecht, der "Sender" wird teilweise gar nicht gefunden, das Bild erscheint falschfarbig, verschmiert und/oder viel zu dunkel.
Der Anschluss eines (F)BAS-Monitors (oder eines Fernsehers mit Video- oder SCART-Eingang) erfordert einen Eingriff in den Computer; hierzu muss das intern vorhandene BAS-Signal über einen Transistor ausgekoppelt werden. Ein solchermaßen gewonnenes Signal funktioniert auch mit den meisten neueren Fernsehgeräten zufriedenstellend, wenn die Helligkeits- und Kontrasteinstellung des Gerätes entsprechend angepasst wird.
Diskettenlaufwerke waren für den ZX81 werksseitig nicht erhältlich, stattdessen können handelsübliche Cassettenrekorder mit Compact Cassette als Speichermedien genutzt werden. Der Rekorder wird über die seitlichen Anschlüsse EAR und MIC an den ZX81 angeschlossen und ist manuell zu bedienen. Eine Fernsteuerung wie bei anderen Heimcomputern ist nicht möglich.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Heimcomputern wird beim ZX81 immer der gesamte Speicherinhalt (außer einiger weniger Systemvariablen) geladen oder gespeichert, darunter auch BASIC-Variablen und ggf. auch Maschinensprache-Routinen, aber mit Ausnahme der unbelegten Speicherbereiche.
Der Austausch von Programmen auf Kassette ist teilweise schwierig: Versucht man ein Programm einzulesen, das auf einer Audiokassette eines anderen Benutzers gespeichert ist, so muss eventuell der Tonkopf des eigenen Abspielgerätes neu justiert werden, damit die Software erfolgreich geladen werden kann.
Der ZX81 besitzt an der Rückseite einen 44-poligen Platinenstecker, an den diverse Geräte sowohl von Sinclair als auch von Fremdanbietern angeschlossen werden können. Leider sind die Kontakte dieses Erweiterungsports elektrisch nicht kontaktsicher. Steckt man eine Speichererweiterung oder ein anderes Peripheriegerät an, kann dies bei Bewegung oft einen Absturz des ganzen Rechners zur Folge haben.
Unter anderem sind folgende Geräte für den Erweiterungsport bekannt:
Von Sinclair gab es eine Speichererweiterung auf 16384 Byte (der interne Speicher wird durch das externe Speichermodul abgeschaltet), von Drittherstellern (z. B. Memotech) auch bis 65536 Byte; hiervon können (ohne Bankswitching) bis zu 57344 Byte verwendet werden (8192 Byte benötigt das ROM).
Mehrere Hersteller boten Joystick-Adapter an, die eine Verbindung zu handelsüblichen „Atari“-Steuerknüppeln erlauben. Die Firma Memotech bot eine ganze Bandbreite von teilweise hintereinander steckbaren Erweiterungen an, unter anderem zum Anschluss von Druckern mit Centronics-Schnittstelle, Seriell-Adapter, Floppydisc-Schnittstellen, PIO-Adapter und ein Hi-Res-Modul.
Ein Erlebnis der besonderen Art ist der Spezialdrucker für metallisiertes Papier: Wenn die Nadeln das Papier erhitzten, kommt es mitunter zum sichtbaren Funkenflug, da es sich hierbei um einen Elektro-Erosionsdrucker handelt. Dieser Drucker arbeitet nicht mit einem Druckkopf, sondern mit zwei Nadeln, die sich auf einem fortlaufenden Band zeilenweise über das metallisierte Papier bewegen. Wenn eine Nadel am rechten Papierrand ankommt, erscheint links die zweite Nadel. Gleichzeitig wird das Papier langsam vorwärts transportiert, so dass die Nadel in der nächsten Zeile beginnt. An der Stelle, an der ein Punkt erzeugt wird, wird Strom durch die Nadel hindurchgeschickt. Hierdurch wird die silberfarbene Metallschicht weggebrannt und die darunter liegende, schwarz gefärbte Papierschicht sichtbar.
Eine Buchstabenzeile benötigt auf diese Weise 8 Zeilen, d. h. 8 Linien wie beim Fernsehbild, inklusive Leerzeile zur Folgenden Textzeile. Die horizontale Auflösung beträgt dabei maximal 32 Zeichen oder 256 Pixel auf 92 mm Breite. Die Zeichen werden als Grafik übertragen, es gibt auch Programme für Kurvendiagramme zur Ausgabe auf Papier (z. B. Biorhythmus) oder solche, die weitere Textzeichen drucken (z. B. Kleinbuchstaben und Sonderzeichen).
Gegenüber dem damals üblicheren Thermodrucker sind die Ausdrucke des ZX-Printer lichtecht und längerfristig haltbar, jedoch sind die silberfarbenen Ausdrucke sehr empfindlich gegenüber Fingerabdrücken, was dem ZX Printer den Spitznamen Fingerprinter einbrachte. Heute ergibt sich zusätzlich das Problem, dass das nötige Spezialpapier nicht mehr im Handel erhältlich ist.
Später wurden für den Rechner auch Thermodrucker von anderen Anbietern auf den Markt gebracht, so z. B. der Alphacom 32, der fast doppelt so schnell wie der Sinclair-Drucker ist. Von der Firma Seikosha wurde mit dem GP-50S ein Nadeldrucker für Normalpapier und Gewebeband-Farbkassette speziell für ZX81 und Spectrum auf den Markt gebracht. Er ist eine Abwandlung des GP-50(A) mit einem Standardanschluss für andere Homecomputer.
Ab 1982 kamen mehrere in Lizenz gefertigte leicht veränderte Varianten des ZX81 von Timex auf den Markt. Das Modell „Timex Sinclair 1000“ ist in den USA die verbreiteteste Variante des ZX81. In Deutschland wurde es bei Allkauf vertrieben. Es kostete 99 DM und hat statt 1024 Byte nun 2048 Byte RAM. Außerdem ist die Enter-Taste mit „ENTER“ statt mit „NEW LINE“ beschriftet, und Backspace heißt „DELETE“ statt „RUB OUT“. Zudem ist der TS 1000 mit einem Kanalwahlschalter für den TV-Ausgang ausgestattet.