Das Serial Peripheral Interface (kurz SPI) ist ein von Motorola entwickeltes Bus-System mit einem sehr lockeren Standard für einen synchronen seriellen Datenbus, mit dem digitale Schaltungen nach dem Master-Slave-Prinzip miteinander verbunden werden können. Ein ähnliches Bus-System existiert von National Semiconductor und nennt sich Microwire.
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Die vielen Einstellmöglichkeiten sind unter anderem deshalb erforderlich, weil sich die Spezifikation für den SPI-Bus in vielen Dingen nicht konkret festlegt und deshalb verschiedene, zueinander inkompatible Geräte existieren. So ist häufig für jeden angeschlossenen Schaltkreis eine eigene Konfiguration des steuernden Microcontrollers (Master des SPI-Bus) erforderlich.
Viele Mikrocontroller (z.B. die meisten AVR) erlauben eine In-System-Programmierung (kurz: ISP) über den SPI-Bus.
Es können theoretisch beliebig viele Teilnehmer an den Bus angeschlossen werden, wobei es immer exakt einen Master geben muss. Er ist derjenige, der das Clock-Signal an SCK erzeugt und festlegt, mit welchem Slave er kommunizieren will. Das geschieht über die Leitung "Slave Select". Wird sie gegen Masse gezogen, wird der jeweilige Slave aktiv, "lauscht" an MOSI und legt seine Daten im Takt von SCK an MISO. Es wird somit ein Byte vom Master zum Slave und ein anderes Byte vom Slave zum Master transportiert.
Ein Protokoll für die Datenübertragung wurde von Motorola zwar nicht festgelegt, doch haben sich in der Praxis vier verschiedene Modi durchgesetzt. Diese werden durch die Parameter Clock Polarität (CPOL) und Clock Phase (CPHA) festgelegt. Bei CPOL=0 ist der Clock Idle Low, bei CPOL=1 ist er Idle High. CPHA gibt nun an, bei der wievielten Flanke die Daten übernommen werden sollen. Bei CPHA=0 werden sie bei der ersten Flanke übernommen, nachdem SS auf Low gezogen wurde, bei CPHA=1 bei der zweiten. Somit werden die Daten bei CPOL=0 und CPHA=0 mit der ersten Flanke übernommen, die nur eine High-Flanke sein kann. Bei CPHA=1 wäre es die zweite, also eine Low-Flanke. Bei CPOL=1 ist das ganze folglich genau anders herum, bei CPHA=0 Low-Flanke und bei CPHA=1 High-Flanke.
Zu beachten ist noch, dass der Slave bei CPHA=0 seine Daten schon beim Runterziehen von SS an MISO anlegt, damit der Master sie beim ersten Flankenwechsel übernehmen kann. Bei CPHA=1 werden die Daten vom Slave erst beim ersten Flankenwechsel an MISO gelegt, damit sie beim zweiten Flankenwechsel vom Master übernommen werden können. Der Master hingegen legt seine Daten immer zum gleichen Zeitpunkt an, meist kurz nach der Low-Flanke von SCK.
Mit jeder Taktperiode wird ein Bit übertragen. Beim üblichen Bytetransfer sind also 8 Taktperioden für eine vollständige Übertragung nötig. Es können auch mehrere Bytes hintereinander übertragen werden, wobei nicht festgelegt ist, ob zwischen jedem Byte das SS-Signal kurz wieder auf High gezogen werden muss. Eine Übertragung ist beendet, wenn das Slave-Select-Signal endgültig auf High gesetzt wird.
Für die verschiedenen Konstellationen existiert auch die Bezeichnung Modes, die die nachfolgende Tabelle auflistet.
Mode | CPOL | CPHA |
---|---|---|
0 | 0 | 0 |
1 | 0 | 1 |
2 | 1 | 0 |
3 | 1 | 1 |