SafetyNET p ist ein Standard für die ethernetbasierte Feldbus-Kommunikation in der Automatisierungstechnik. Aufgrund des Echtzeitverhaltens mit möglichen Zykluszeiten bis 62,5 µs ist SafetyNET p als Antriebsbus geeignet. Er kann entsprechend der Normforderungen aus EN 61508 und EN 61511 in Sicherheitskreisen bis einschließlich der Kategorie SIL 3 eingesetzt werden.
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SafetyNET p wurde von der Firma Pilz GmbH & Co. KG entwickelt und im Jahre 2006 zum ersten Mal öffentlich vorgestellt. Ziel war es die Feldbus-Kommunikation auf Ethernet in Echtzeit zu ermöglichen und gleichzeitig für die Kommunikation von Daten im Sinne der Maschinensicherheit zu ertüchtigen.
Die Technologie des SafetyNET p wird durch die Dachorganisation Safety Network International e.V. verwaltet.
Neben dem Einsatz als ethernetbasierter Feldbus ist ein Schwerpunkt der Einsatz von SafetyNET p in der Kommunikation von Daten mit sicherheitsgerichtetem Inhalt. SafetyNET p kommt dabei überall dort zum Einsatz, wo die zeitliche und inhaltliche Konsistenz von kommunizierten Daten zur Absicherung von Gefahren erforderlich ist. Es kann sich bei den Gefahren um die Gefährdung von Leib und Leben handeln, aber auch um die Absicherung von Wirtschaftsgütern.
Ein zweites Einsatzgebiet ist die Kommunikation von Daten in Echtzeit. Mit Bus-Zykluszeiten bis zu 62,5 µs kann SafetyNET p selbst in extrem zeitkritischen Bereichen zum Einsatz kommen.
Typische Einsatzgebiete sind:
Generell sind alle Anwendungen der Automatisierungs- und Prozesstechnik möglich.
SafetyNET p basiert auf Ethernet. Dabei existieren für SafetyNET p zwei unterschiedliche, zueinander kompatible, Ausprägungen
RTFN (Real time frame network) nutzt zur Kommunikation herkömmliche Ethernet-IP-Frames. Die Mechanismen für Sicherheit und Echtzeit sind auf den OSI-Ebenen 3 und höher angesiedelt. Als Kommunikationsprinzip wird ein Producer-Consumer Modell benutzt. Eine zentrale Prozess-Steuerung (SPS) ist dabei nicht erforderlich. Diese ermöglicht unter anderem Konzepte wie modularer Maschinenbau.
SafetyNET p RTFN ist voll kompatibel zu allen IP-basierten Ethernetprotokollen und kann mit diesen auf dem selben Medium gemischt eingesetzt werden. Auch können herkömmliche Switches und Router verwendet werden.
Bedingt durch mögliche konkurrierende Dienste ist eine System-Zykluszeit von etwa 1 ms erreichbar. Ist eine höhere Performanz erforderlich so kann SafetyNET p RTFL zum Einsatz kommen.
RTFL (Real time frame line) nutzt zur Kommunikation Ethernet-MAC-Frames. Auch bei RTFL wird auf logischer Ebene ein Producer-Consumer Modell verwendet. Um die erforderliche Performanz zu erreichen, findet die komplette Kommunikation in einem Frame statt. Hierzu wird von einem beliebigen, als RD (Root device) definierten, Teilnehmer ein Ethernet-Frame an seinen logischen Nachbarn verschickt. Dieser befüllt seinen Teil des Frames und reicht den Frame entlang der logischen Linie jeweils an seinen nächsten Nachbarn weiter. So befüllen alle Teilnehmer nacheinander den Frame. Der letzte Teilnehmer der Linie sendet den befüllten Frame auf dem selben Weg zurück zum RD. Dabei können die einzelnen Teilnehmer die benötigten Daten im Durchgang des Frames entnehmen.
Die erreichbaren System-Zykluszeiten liegen im Bereich von 62,5 µs. Sonstiger, IP-basierter Verkehr, kann von den SafetyNET p Teilnehmern entweder in den Kommunikationslücken eingeschoben werden, oder als Teil der Echtzeitkommunikation innerhalb eines RTFL-Frames verpackt werden.
Die durch die Technologie bestimmten Rahmendaten des SafetyNET p sind wie folgt:
In der "Liste zugewiesener Portnummern" der IANA ist für SafetyNET p die Portnummer 40000 eingetragen.
Seit 1999 existiert die Nutzerorganisation SafetyBUS p Club International e. V. in der Hersteller und Anwender von SafetyBUS p sich zusammengeschlossen haben. Eine regionale Organisation für Japan wurde 2000 gegründet. Im Jahre 2001 folgt die Gründung der regionalen Organisation für USA. Im Jahre 2006 wird die Organisation in Safety Network International e.V. umbenannt.
Organisation: