PROFIBUS (Process Field Bus) ist ein Standard für die Feldbus-Kommunikation in der Automatisierungstechnik und wurde anfangs (1989) vom BMBF gefördert. Es ist nicht zu verwechseln mit dem PROFINET Standard für Industrial Ethernet.
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Die Geschichte von PROFIBUS geht auf ein 1987 in Deutschland gestartetes öffentlich gefördertes Verbundvorhaben zurück, für welches 21 Firmen und Institute einen Projektrahmenplan "Feldbus" ausgearbeitet hatten. Ziel war die Realisierung und Verbreitung eines bitseriellen Feldbusses, wofür die Normung der Feldgeräteschnittstelle die Grundvoraussetzung schaffen sollte. Dazu verständigten sich einschlägige Mitgliedsfirmen, ein gemeinsames technisches Konzept für die Fertigungs- und Prozessautomatisierung zu unterstützen. In einem ersten Schritt wurde das komplexe Kommunikationsprotokoll PROFIBUS FMS (Fieldbus Message Specification) spezifiziert, welches auf anspruchsvolle Kommunikationsaufgaben zugeschnitten war. In einem weiteren Schritt wurde 1993 die Spezifikation des einfacher aufgebauten und daher wesentlich schnelleren Protokolls PROFIBUS DP (Decentralized Peripherals) abgeschlossen, welches FMS abgelöst hat.
PROFIBUS existiert in zwei Varianten, wobei DP die meistgenutzte ist:
PROFIBUS ist der einzige Feldbus, der in der Fertigungsautomatisierung und in der Prozessautomatisierung gleichermaßen eingesetzt werden kann und hat sich mittlerweile zum Weltmarktführer entwickelt. Weltweit sind über 25 Millionen Geräte mit PROFIBUS im Einsatz[1].
PROFIBUS Protokolle (OSI-Modell)
OSI-Schicht | Englisch | PROFIBUS | ||||||
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7 | Anwendung | Application | DPV0 | DPV1 | DPV2 | Management | ||
6 | Darstellung | Presentation | -- | |||||
5 | Sitzung | Session | ||||||
4 | Transport | Transport | ||||||
3 | Netzwerk | Network | ||||||
2 | Sicherung | Data Link | FDL | |||||
1 | Bitübertragung | Physical | EIA-485 | Optisch | MBP |
Um diese Funktionen zu erreichen, sind verschiedene Anwendungsprotokolle definiert:
Die Sicherungsschicht FDL (Fieldbus Data Link) arbeitet mit einem hybriden Zugriffsverfahren, das Token-Passing mit einem Master-Slave-Verfahren kombiniert. In einem PROFIBUS DP Netzwerk sind die Steuerungen oder Prozessleitsysteme die Master und die Sensoren und Aktoren die Slaves.
Es werden verschiedene Telegrammtypen verwendet, die durch den Startdelimiter (SD) unterschieden werden können:
Keine Daten:
SD1 = 0x10
SD1 | DA | SA | FC | FCS | ED |
Daten variabler Länge:
SD2 = 0x68
SD2 | LE | LEr | SD2 | DA | SA | FC | PDU | FCS | ED |
Daten fester Länge:
SD3 = 0xA2
SD3 | DA | SA | FC | PDU | FCS | ED |
Token:
SD4 = 0xDC
SD4 | DA | SA |
Kurzquittung:
SC = 0xE5
SC |
SD: Start Delimiter, zur Unterscheidung des Telegrammtyps
LE: Länge der Nettodaten, (incl. DA,SA,FC,DSAP,SSAP)
LEr: Wiederholung der Nettodaten Länge, (Hamming-Distanz =4 !)
FC: Function Code
DA: Destination Address
SA: Source Address
DSAP: Destination Service Access Point
SSAP: Source Service Access Point
PDU: Protocol Data Unit (Nettodaten)
FCS: Frame Checking Sequence
ED: End Delimiter (= 0x16 !)
Der FCS wird durch einfaches Aufsummieren der Bytes innerhalb der angegebenen Länge berechnet. Ein Überlauf wird dabei ignoriert. Jedes Byte wird mit einer geraden Parität gesichert und asynchron mit Start- und Stopp-Bit übertragen.
Die einzelnen Bytes eines Telegramms müssen schlupffrei, d.h. ohne Pause zwischen dem Stopp- und dem nächsten Start-Bit, übertragen werden. Der Master signalisiert den Beginn eines neuen Telegramms mit einer SYN-Pause von mindestens 33 Bit (logisch "1" = Busruhezustand).
Bei der Bitübertragungsschicht sind drei verschiedene Verfahren festgelegt:
Für die Datenübertragung über Schleifkontakte für mobile Teilnehmer oder für optische oder funktechnische Datenübertragung im freien Raum sind Produkte mehrerer Hersteller verfügbar, die aber in keiner Norm festgelegt sind.
Für die elektrische Übertragung sind zwei verschiedene Kabeltypen spezifiziert (Typ A und Typ B). Das bekannteste Kabel ist das lila Kabel vom Typ A. Dessen Farbfestlegung ist als Hinweis auf den nicht-eigensicheren Mantel des Kabels gedacht, denn im Gegensatz dazu sollen eigensichere Kabel vom Typ A einen blauen Mantel aufweisen.
PROFIBUS wurde 1991/1993 in DIN 19245 definiert, ist 1996 in EN 50170 überführt worden und seit 1999 in IEC 61158/IEC 61784 festgelegt.
Seit 1989 existiert die PROFIBUS Nutzerorganisation e.V. (PNO), in der sich Hersteller und Anwender in Deutschland zusammengeschlossen haben. 1992 ist in der Schweiz die erste regionale PROFIBUS Schweiz Organisation gegründet worden. In den folgenden Jahren sind weitere RPAs (Regional PROFIBUS & PROFINET Association) hinzugekommen. Heute ist PROFIBUS durch 25 RPAs in der ganzen Welt vertreten. Im Jahr 1995 haben sich alle RPAs zum internationalen Dachverband PROFIBUS & PROFINET International (PI) zusammengeschlossen.
Technische Informationen:
Organisation: