Polyplay v2.0 (8 versch. Spiele) | ||
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Entwickler | VEB Polytechnik | |
Verleger | VEB Polytechnik | |
Release | 1986 | |
Genre | diverse/ Retro | |
Spielmodi | 1 Spieler | |
Steuerung | 8-Wege Joystick; 1 Knopf | |
Gehäuse | Standard | |
Arcade-System | Z80-Clone (@ 2,457600 MHz) Sound CPU: speziell Sound Chips: - |
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Monitor | Raster Auflösung 512 × 256 (Fernseher) Farbpalette: 10 | |
Altersfreigabe: | PEGI: Keine Klassifizierung |
USK: Keine Klassifizierung |
Information | einziger Arcade-Automat der DDR |
Polyplay war der einzige Arcade-Automat, der in der DDR entwickelt wurde.
Inhaltsverzeichnis |
Er wurde vom Volkseigenen Betrieb VEB Polytechnik Karl-Marx-Stadt entwickelt und von 1986 bis 1989 gefertigt. Insgesamt verließen in diesem Zeitraum ungefähr 2000 Automaten das Werk. Das Gehäuse war braun und wurde vom Möbelhersteller VEB Raumkunst Mosel (Zwickau) hergestellt.
Der Automat wurde bevorzugt an FDGB-Ferienheime und öffentliche Einrichtungen verkauft. Ein Automat kostete circa 22.000 Mark (Ost).
Der Polyplay lief mit einem Zilog Z80 Nachbau (U880), der mit 2,457600 MHz getaktet war, und eigenem Sound-System (mono).
Er unterstützte eine Farbpalette mit 8 Farben und lief in einer Bildauflösung von 512*256 Pixel mit 50 Hertz auf dem dafür hinter einer Glasscheibe eingebauten Farbfernseher (RFT Colormat 4506).
Insgesamt standen acht Spiele zur Verfügung.
Hirschjagd (ähnlich Robotron: 2084) |
Hase und Wolf (ähnlich Pac-Man, basiert auf russischer TV-Trickserie „Nu, Pogodi!“) |
Abfahrtslauf |
Schmetterlinge |
Schießbude |
Autorennen (ähnl. Gran Trak 10, der 1. Rennsimulation) |
Merkspiel (auch Opto-akust. Merkspiel) |
Wasserrohrbruch (Tropfen fallen von oben) |
Es waren noch vier weitere Spiele geplant. Im Quelltext finden sich Hinweise auf folgende Spiele: Der Gärtner, Im Gewächshaus, Hagelnde Wolken, Der Taucher. Zumindest zwei dieser Spiele wurden auch noch auf einigen Maschinen installiert.
Der Lizenzstatus der Spiele (ROMs) ist nach Schließung des Nachfolgeunternehmens Polytechnik Frankenberg GmbH im Jahre 2006 unklar. Die Spiele waren nie offiziell Freie Software, wurden jedoch von Websites wie M.A.M.E. bereits vor Schließung als solche bezeichnet. Offenbar handelt es sich um Abandonware.
Der auf 50 Pfennig ausgelegte Münzeinwurf des Automaten war unzureichend. Er ließ sich relativ leicht mit einem 1-Pfennig-Stück austricksen, wenn man dieses an die Oberkante des Münzschlitzes drückte und so dem Pfennig mehr kinetische Energie für den Einwurf gab, der Drucksensor wurde so überlistet. Da der Automat jedoch nicht zum Geld verdienen, sondern zur Unterhaltung in FDGB-Ferienheimen, Jugendherbergen und Clubs dienen sollte, wurde dies häufig toleriert. In manchen Clubs lief der Automat auch mit deaktiviertem Münzeinwurf, allerdings war der Andrang dann sehr hoch.
Seit 2000 wird Polyplay (Version 2 mit 8 Spielen und dem Auswahlmenü) durch MAME emuliert. Die Polyplay Version 3 mit 10 Spielen ist zur Zeit noch nicht verfügbar. Manche Spiele laufen auch auf dem DDR-Homecomputer KC85-4.
Es gibt auch einen gleichnamigen Roman von Marcus Hammerschmitt, der ebenfalls dieses Spiel zum Thema hat.