MPU-401 (MIDI Processing Unit, MIDI-Verarbeitungseinheit) war ein wichtiger Standard für MIDI-Schnittstellen für PCs, ursprünglich vorgestellt von der Firma Roland, welche sich auch an der Definition des MIDI-Standards beteiligte.
Die ursprüngliche MPU-401 war eine externe Breakout-Box, welche über Anschlüsse für MIDI IN/MIDI OUT/MIDI THRU/TAPE IN/TAPE OUT/MIDI SYNC verfügte und zusammen mit einer separat zu erwerbenden, für jedes Computersystem spezifischen Erweiterungskarte-/kassette (sogenannte "MPU-401 Interface Kits") betrieben wurde. Für diese Kombination wurden folgende Schnitstellenkarten angeboten:
Später verlagerte Roland die meiste Elektronik von der Breakout-Box auf die Schnittstellenkarte selbst, wodurch sich die Größe der Breakout-Box verringerte:
Schließlich verzichtete man ganz auf die Breakout-Box und versetzte alle Anschlüsse auf die Rückseite der Steckkarte:
Die MPU-401 kann in zwei Modi arbeiten: Normal und UART. Im Normalmodus stehen dem Hostsystem Dinge wie ein 8-Spur-Sequenzer, ein Metronom oder die Ausgabe von Synchronisationsimpulsen zur Verfügung; wegen dieser Leistungsmerkmale wird der Normalmodus oft auch als "intelligenter Modus" bezeichnet, im Gegensatz zum UART-Modus, welcher die MPU-401 darauf reduziert, ein- und ausgehende MIDI-Datenbytes weiterzuleiten.
Dadurch, dass die Rechner immer leistungsfähiger wurden, sind die Möglichkeiten des "intelligenten Modus" überflüssig geworden, da es effizienter wurde, sie durch entsprechende Softwareroutinen bereitzustellen. Somit wurde der UART-Modus vorherrschend, was soweit ging, dass die meisten kompatiblen Karten (z.B. Sound Blaster 16) den "intelligenten Modus" überhaupt nicht mehr unterstützen.