Indiana „Indy“ Jones (Dr. Henry Walton Jones, Jr.) ist die fiktive Hauptfigur aus der gleichnamigen Abenteuerfilmreihe. Die ersten drei Filme entstanden in den 1980er Jahren unter der Leitung von Produzent George Lucas und Regisseur Steven Spielberg. Am 22. Mai 2008 kam der vierte Film Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels in die Kinos. Wegen des großen Erfolgs der Spielfilme beschäftigen sich zahlreiche Romane, Comics, Computerspiele und eine Fernsehserie mit der Figur des Indiana Jones.
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Die ersten drei Spielfilme waren in den 1980er Jahren große Erfolge und gelten bis heute als Kultfilme.
In den Filmen und sonstigen unter der Marke Indiana Jones vertriebenen Produkten wird eine Biographie der fiktiven Figur Indiana Jones erzählt. Demnach wurde Indiana Jones unter dem bürgerlichen Namen Henry Walton Jones, Jr. am 1. Juli 1899 in Princeton New Jersey geboren. Der im Juni 1922 an der Universität von Chicago promovierte Archäologe arbeitet nicht nur als ruhiger Wissenschaftler an einer Universität, sondern reist als Abenteurer um die Welt. Er beschäftigt sich mit religiösen und okkulten Phänomenen und sucht nach legendären Reliquien. Im ersten Film sucht er die Bundeslade, im zweiten Abenteuer kommt er in einen Tempel der Göttin Kali und sucht die Sankara-Steine, im dritten Teil findet er den Heiligen Gral, und im vierten Film geht es um einen Kristallschädel der Maya.
Da die ersten drei Abenteuer in den 1930er Jahren angesiedelt sind, treten die Nationalsozialisten, die sich selbst oft an antiken Vorbildern orientierten, im ersten und im dritten Film als Gegenspieler auf. In drei Filmen wird der Abenteurer von einer Frau begleitet, beim „letzten Kreuzzug“ ist sein Vater Professor Dr. Henry Jones sr. an seiner Seite. Beim vierten Abenteuer, das rund zwanzig Jahre später spielt, tritt erstmals sein Sohn Mutt Willams auf. Typische Merkmale des Indiana Jones sind der Fedora und seine Peitsche. Jones hat eine Schlangen-Phobie, die im dritten Kinofilm damit erklärt wurde, dass der junge Indiana auf der Flucht vor Verfolgern in einen Zirkus-Waggon voller Schlangen fiel.
Als reales Vorbild für Indiana Jones diente der US-amerikanische Archäologe Hiram Bingham, der Machu Picchu entdeckte.[1] Zunächst sollte Indiana Jones „Indiana Smith“ heißen; Steven Spielberg setzte jedoch eine Änderung durch. Den Namen „Indiana“ trug ursprünglich der Hund von George Lucas. Auf diesen Umstand wird im dritten Kinofilm angespielt, wenn der Zuschauer erfährt, dass sich Indiana Jones selbst nach dem Hund seiner Familie benannte. Lucas hatte mit Harrison Ford bereits bei Star Wars zusammengearbeitet. Anspielungen auf Star Wars finden sich dann auch mehrfach: Im „Jäger des verlorenen Schatzes“ zieren die beiden bekannten Droiden R2-D2 und C-3PO eine Steinsäule hinter der Bundeslade, im „Tempel des Todes“ heißt eine Bar „Obi-Wan“ und im „Königreich des Kristallschädels“ zitiert Dr. Jones selbst sein Alter-Ego Han Solo mit den Worten „Ich habe da ein ganz mieses Gefühl!“. Keine wirkliche Anspielung, aber eine kaum bekannte Tatsache: In der Schlucht, in der Dr. Jones droht, die Lade zu zerstören, wurde bereits zuvor R2-D2 von den Jawas angegriffen und verschleppt.
Der Darsteller des Indiana Jones in den Kinofilmen ist Harrison Ford; lediglich in anderen Altersstufen wird Indiana Jones durch andere Schauspieler verkörpert. So spielt River Phoenix im dritten Teil den jungen Indiana Jones. Sean Connery verkörpert hier seinen Vater Professor Dr. Henry Jones sr. Ursprünglich war Tom Selleck für die Rolle des Indiana Jones in den Kinofilmen vorgesehen. Selleck konnte die Rolle jedoch nicht annehmen, da er wegen der Dreharbeiten zur Serie Magnum nicht abkömmlich war. Doch Tom Selleck hat seine Chance dennoch bekommen: In der Magnum -Episode 159 (dt. Titel: „Eine Legende lebt“) wandelt er auf den Spuren des berühmten Archäologen, den er in den Filmen nicht verkörpern konnte, stilecht mit Peitsche und Schlapphut, auf der Suche nach verlorenen Artefakten.
In den Jahren 1992 und 1993 wurde die 22-teilige Fernsehserie Die Abenteuer des jungen Indiana Jones (Originaltitel The Young Indiana Jones Chronicles) produziert. In dieser Serie begegnet Jones realen Persönlichkeiten der Geschichte. Es werden Episoden aus verschiedenen Lebensabschnitten im Alter von 8 bis 10, 16 bis 20, 51 und 93 Jahren gezeigt; er wird demnach auch von verschiedenen Schauspielern (so von Corey Carrier, Sean Patrick Flanery, Harrison Ford oder George Hall) dargestellt.
Seit Anfang der 1980er Jahre sind viele Indiana-Jones-Computerspiele für verschiedene Spielkonsolen und Computersysteme erschienen. Die bekanntesten Produkte sind die 1989 und 1991 veröffentlichten Adventures von LucasArts. Während sich die Geschichte von Indiana Jones and the Last Crusade sehr stark am gleichnamigen Film orientiert, zeichnet sich Indiana Jones and the Fate of Atlantis durch eine eigene Geschichte aus.
Darüber hinaus sind mit Udoiana Raunes und Udoiana Raunes 2 Parodien auf Indiana Jones and the Last Crusade und Indiana Jones and the Fate of Atlantis erschienen.
Im August 1993 erscheint ein, vom US-Amerikanischen Spielautomatenhersteller Williams Electronics Games entwickelter, Flipperautomat namens „Indiana Jones - The Pinball Adventure“. Das Gerät wird in einer Auflage von 12.716 Stück produziert und erlangt große Popularität. Heute sind gut erhaltene „Indy-Flipper“ begehrte Sammlerstücke.
Neben den Filmen und der Fernsehserie gibt es über 40 Romane mit Abenteuern von Indiana Jones. Einige der englischsprachigen Bücher sind in einer deutscher Übersetzung erschienen.
Wolfgang Hohlbein schrieb acht Romane über Indiana Jones.
Von Rob MacGregor erschienen bisher sechs Romane in deutscher Sprache.
Von Martin Caidin gibt es bisher zwei Romane auf Deutsch.
Von Max McCoy existieren bis jetzt vier Romane in Übersetzung.
Während die zuvor genannten Romane eigenständige Geschichten bilden, beschäftigen sich vier Romane mit den Inhalten der Kinofilme.
Zusätzlich erschienen 2008 vier weitere Romane im „Panini Books“-Verlag zu den Filmen, die aufgrund etwas einfacherer Schreibweise als Jugendromane bezeichnet werden.
1981 betrat der amerikanische Comic-Verlag Marvel mit einer Adaption von Jäger des verlorenen Schatzes die Welt von Indiana Jones. Von 1983 bis 1986 veröffentliche er 34 Hefte der Serie The Further Adventures of Indiana Jones. Darin tauchen neben Indiana Jones auch bekannte Figuren wie Marion Ravenwood und Sallah in ganz neuen Geschichten auf. Außerdem veröffentlichte Marvel die Comic-Adaptionen zu Indiana Jones und der Tempel des Todes und Indiana Jones und der letzte Kreuzzug. Die beiden letztgenannten wurden von Ehapa bzw. Bastei-Verlag auf deutsch veröffentlicht, während der Condor Verlag vier Taschenbücher mit gesammelten Further-Comics herausbrachte.
Im Jahr 1991 übernahm der Verlag Dark Horse Comics die Lizenz, und bis 1996 publizierte er zahlreiche Miniserien, darunter eine Adaption des bekannten Videospiels Indiana Jones and the Fate of Atlantis. Vier dieser Serien wurden auf deutsch übersetzt und erschienen in den Jahren 2000 und 2001 bei mg publishing.
Zudem veröffentliche Dark Horse zwölf Hefte, die an die TV-Serie Die Abenteuer des jungen Indiana Jones angelehnt waren. Davon wurden die ersten sechs Hefte übersetzt und von Bastei-Verlag publiziert.
Mit dem Start des neuen Kinofilms übernahm Dark Horse 2008 die inzwischen ausgelaufene Lizenz wieder. Neben einer Comic-Adaption von Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels wurden auch neue Miniserien, Indy-Comics für Kinder und Sammelbände von älteren Ausgaben angekündigt [2]. Auf deutsch erschien die Kinofilm-Adaption bei Panini Comics.