Eine Hillebille ist ein Schlagbrett aus Hartholz, welches, ähnlich der baskischen Txalaparta, als primitives Signalgerät diente, wahrscheinlich aber auch als Rhythmusinstrument verwendet wurde. Sie wurde freischwebend an einem Lederriemen aufgehängt und man brachte sie durch Schlagen mit einem Klöppel zum Tönen. Auf diese Weise konnten Nachrichten von Ort zu Ort weitergetragen werden.
Musikalisch sind die Hillebillen den Stabspielen, also den xylophonartigen Instrumenten zuzuordnen. Als solche gehören sie zur Gattung der Idiophone (Selbstklinger), das heißt zu den selbst klingenden Schlaginstrumenten.
Gebräuchlich war die Hillebille schon im frühen Mittelalter. Auch im Orient wurden vor der Einführung von Glocken Holz- oder Tonscheiben ähnlich den Hillebillen benutzt, um Versammlungen einzuberufen, Andachten anzukündigen oder Tageszeiten mitzuteilen. In Griechenland sind noch heute mancherorts Kirchen und Kapellen mit hölzernen oder metallenen Schlagbrettern, den sogenannten „Simandros“ (Zeichengeber), ausgestattet.
Noch bis ins 20. Jahrhundert wurden Hillebillen bei den Holzfällern und Köhlern in abgelegenen Gegenden, wie zum Beispiel des Harzes und des Thüringer Waldes als Alarm- und Informationsinstrument verwendet. An jene Zeiten erinnert noch heute der Name eines Höhenzugs im Harz. Auch im oberen Odertal in Brandenburg kann man einen Hillebille-Felsen finden.
In manchen Gegenden gab es bei den Zimmerleuten einen Brauch, den sie Hillebille, Hillebillekloppen oder „den Stockfisch weichkloppen“ nannten. Hierbei wurde am Vorabend des Richtfests mit Beilen und Äxten auf ein dickes Brett („Stockfisch“) aus trockenem Buchenholz geschlagen, so dass ein weithin vernehmbarer rhythmischer Lärm entstand. Wahrscheinlich sollten so die „bösen Geister“ aus dem Haus vertrieben werden.