Der HP-65 war der erste programmierbare Taschenrechner der Welt. Er wurde 1974 von Hewlett-Packard vorgestellt, und galt damals als elektronisches Wunderwerk.
Er hatte 9 Speicherregister und Programmspeicher für 100 Tastenbefehle. Er besaß auch einen Magnetkartenleser/-schreiber, dessen Karten etwa so groß waren wie ein Kaugummistreifen. Wie fast alle nachfolgenden HP-Taschenrechner verwendete er die Umgekehrte Polnische Notation (UPN) bei der Eingabe von Zahlen, um den Speicherplatz effektiver zu nutzen. Es gab keine =-Taste, stattdessen eine Enter-Taste, um Operanden auf den vier Ebenen umfassenden Stack zu legen, und Operator-Tasten um sie zu verknüpfen.
Der HP-65 bot nur sehr wenige Programm-Editierfunktionen an und das oberste Register T im Stack wurde überschrieben, wenn der Benutzer z. B. eine trigonometrische Funktion ausführte. Da dies aber so im Handbuch dokumentiert war, war es kein Fehler, sondern zeigt, wie sparsam man damals mit den Speicherplätzen umgehen musste.
Bill Hewlett's Absicht war es, dass der Rechner in eine Hosentasche passen sollte. Das ist einer der Gründe für die verjüngte Form des Taschenrechners. Der Magnetstreifen wurde am dicken Ende des Rechners unter dem LED-Display eingeschoben.
Die Beschreibung der Programme für den HP-65 war sehr umfangreich und enthielt Hunderte von Anwendungen aus verschiedenen Bereichen, z.B. Lösungen von Differenzialgleichungen, Börsenkursberechnungen, Statistikprogramme. Besonders unter anspruchsvollen Ingenieuren und Wissenschaftlern, aber auch Geschäftsleuten, Professoren, Lehrern und Studenten, die es sich leisten konnten, hatte der HP-65 viele Käufer und Anhänger.
Während des Apollo-Sojus-Projekts 1975 wurde der HP-65 der erste programmierbare Taschenrechner im Weltraum.
Neben dem HP-65 stellte Hewlett-Packard noch eine ganze Serie von berühmten Taschenrechnern her: