Geschwindigkeitsempfänger sind Mikrofone, bei denen die erzeugte elektrische Größe der Momentangeschwindigkeit, also der „Schnelle“ des mechanischen Systems, beispielsweise der Mikrofonmembran, proportional ist. Zu den Geschwindigkeitsempfängern gehören unter Anderem Sensoren, die nach dem elektrodynamischen Wandlerprinzip (dynamische Mikrofone) und dem elektromagnetischen Wandlerprinzip (z.B. Schallplattenspieler) arbeiten. Ist hingegen die erzeugte elektrische Größe der Membranauslenkung proportional, dann spricht man von einem Elongationsempfänger. Alle dynamischen Mikrofone (Tauchspulen- und Bändchenmikrofon) sind Geschwindigkeitsempfänger und alle Kondensatormikrofone Elongationsempfänger. Vielfach wird unrichtig angenommen, die Schallschnelle als Luftpartikelgeschwindigkeit wäre hier wirksam. Es ist aber hier die Membrangeschwindigkeit, was nicht das Gleiche darstellt.
Daneben gibt es Ausdrücke, die allein die Bauart der Mikrofonkapsel bezeichnen und nicht das elektrische Prinzip: Hiernach werden die geschlossenen Kapseln mit „Druckempfänger“ und die rückseitig etwas geöffneten Kapseln mit „Druckgradientenempfänger“ bezeichnet. Es ist üblich, die allein auf Schalldruck reagierenden Mikrofone mit Druckempfänger zu bezeichnen und die auch auf den Schalldruckgradienten reagierenden Mikrofone mit Gradientenempfänger oder genauer mit Druckgradientenempfänger. Das hängt von der Bauart der Mikrofonkapsel ab und nicht vom elektrischen Prinzip; siehe Dickreiter.
Folgende vier Fälle sind zu unterscheiden:
Punkt 1 und 2 beziehen sich auf das Prinzip der Erzeugung einer Spannung durch die Mikrofonmembran. Punkt 3 und 4 beziehen sich auf das Prinzip der Erzeugung einer Mikrofoncharakteristik.