Fotodioden bzw. Photodioden sind Halbleiter-Dioden, die sichtbares Licht, in manchen Ausführungen auch IR-, UV- oder Röntgenstrahlen, an einem p-n-Übergang oder pin-Übergang durch den Inneren Fotoeffekt in einen elektrischen Strom umwandeln.
Sie werden unter anderem verwendet, um Licht in ein Spannungssignal umzusetzen, oder um mit Licht übertragene Informationen weiterverarbeiten zu können.
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Fotodioden bestehen zum Beispiel aus Silizium- (für sichtbares Licht bis ca. 1 µm Wellenlänge), Germanium- (für infrarote Strahlung bis etwa 1,8 µm Wellenlänge) oder anderen, inzwischen auch organischen, Halbleiterdetektor-Materialien. Sie können auch für den Bereich des mittleren Infrarot (Wellenlänge 5...20 µm) gefertigt werden (CdTe-, Ge:Au-Dioden) – müssen dann allerdings gekühlt werden (flüssiger Stickstoff). Da Licht auf den p-n-Übergang treffen muss, befindet sich dieser hinter einer transparenten Elektrode (z. B. aus Indiumzinnoxid (kurz ITO für englisch indium tin oxide)). Auch muss die obere n-Dotierungsschicht sehr dünn sein, damit das Licht nicht bereits dort absorbiert wird. Oft befindet sich vor der Fotodiode zusätzlich ein lichtdurchlässiges Schutzfenster oder sie befindet sich in transparentem Vergussmaterial. PIN-Fotodioden weisen durch die intrinsische Schicht zwischen p- und n- Schicht im allgemeinen eine höhere zulässige Sperrspannung und eine geringere Sperrschichtkapazität CS auf. Dadurch wird die Bandbreite vergrößert.
Treffen Photonen auf das Material der Diode, so werden in der Raumladungszone Ladungsträger (Elektron-Loch-Paare) erzeugt, was zu einem Stromfluss führt, da die Ladungsträger durch die Diffusionsspannung in die jeweils entgegengesetzt dotierten Zonen wandern. Die Photonen müssen eine höhere Energie als die des Bandabstandes aufweisen, um diesen Effekt hervorzurufen (bei Silizium z. B. mehr als 1,1 eV). Der Fotostrom ist über viele Größenordnungen linear zum Lichteinfall, wenn keine Sättigung eintritt. Im Idealfall trägt jedes Lichtquant, das eine Energie besitzt, die größer als die charakteristische Energielücke (Bandabstand) des Halbleiters ist, zum Stromfluss bei. Praktisch ist der Wert jedoch kleiner und wird als Quantenausbeute bezeichnet. Die Reaktionszeit ist bei geeigneter Beschaltung sehr kurz; sie kann bis herab zu Bruchteilen einer Nanosekunde betragen.
Auch bei Dunkelheit fließt ein temperaturabhängiger, kleiner Strom - der sog. Dunkelstrom (ID). Die Dunkelstromkennlinie ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal von Fotodioden.
Fotodioden können in den folgenden drei Betriebsarten eingesetzt sein:
Folgende Kennwerte dienen zur Beschreibung einer Fotodiode (Klammerwerte: Silizium-Fotodiode BP104):
Weltweite Forschungsaktivitäten konzentrieren sich insbesondere auf die Entwicklung preiswerter Solarzellen, verbesserter CCD- und CMOS-Bildsensoren, sowie schneller, empfindlicher Fotodioden für Glasfaser-Nachrichtennetze.
Die Gehäuse von Fotodioden besitzen ein transparentes Fenster oder bestehen komplett aus transparentem Kunststoff. Der Körper besitzt teilweise eine Linse oder auch eine Bohrung zur Aufnahme eines Lichtwellenleiters.
Fotodioden zur Lichtmessung besitzen ein Tageslichtfilter - es begrenzt die Empfindlichkeit im roten und infraroten Spektralbereich und gleicht die Empfindlichkeitskurve an die Hellempfindlichkeitskurve des Auges an.
Fotodioden zum Empfang infraroter Signale (zum Beispiel Fernbedienung) besitzen ein Tageslicht-Sperrfilter; sie sind zum Beispiel in dunkel eingefärbtem Kunstharz vergossen und dadurch vor Störungen durch sichtbares Licht geschützt.