FireWire [ˈfaɪɹˌwaɪɹ] (auch bekannt als i.Link oder IEEE 1394) ist eine von Apple entwickelte digitale Schnittstelle.
Der ursprünglich nur auf den Macintosh-Computern von Apple zu findende Markenname FireWire („Feuerdraht“) kann inzwischen von anderen Firmen bei der 1394 Trade Association lizenziert werden. In der Welt der Computer ist FireWire auch bekannt als der IEEE-1394-Standard, der 1995 verabschiedet wurde. Sony verwendet seit April 1997 die Bezeichnung i.LINK für die FireWire-Schnittstelle und integrierte eine FireWire-Schnittstelle unter anderem in die PlayStation 2 (zumindest anfangs). Die FireWire-Schnittstelle wird überwiegend für den schnellen Datenaustausch zwischen Computer und Multimedia- oder anderen Peripheriegeräten, jedoch auch in Industrie- und Automobilelektronik eingesetzt. Ursprünglich als Nachfolger für SCSI entwickelt, lässt sich FireWire aber dank der hohen Übertragungsrate auch als Alternative zu Ethernet nutzen (IP over FireWire).
Im Frühjahr 2004 wurde die Spezifikation für Wireless FireWire verabschiedet. Sie sieht eine zusätzliche Schicht, den Protocol Adaptation Layer (PAL), für FireWire über IEEE 802.15.3 vor. (Das ist ein Standard für Wireless Personal Area Network (WPAN)). Geplant ist, zum Beispiel DVD-Spieler und Soundsysteme kabellos miteinander und auch mit einem kabelgebundenen Netzwerk zu verbinden.
FireWire steht in Konkurrenz zum verbreiteten USB-System.
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Maximal sind 63 Geräte pro Bus möglich[1]. FireWire IEEE 1394b unterstützt Ringtopologie. Bis zu 1.023 Busse können mit Brücken verbunden werden, so dass insgesamt (63·1023=) 64.449 Geräte verbunden werden können. Die maximale Länge einer S400-Verbindung zwischen zwei Geräten beträgt 4,5 m. Bei der Verwendung von S200 erhöht sich der Maximalabstand auf 14 m. Bei FireWire nach IEEE 1394b sind als weitere Verbindungsarten Netzwerkkabel, Plastik- und Glasfaser definiert worden, die eine Kabellänge zwischen Geräten von bis zu 72 m gestatten. Anders als der Universal Serial Bus (USB) erlaubt FireWire die direkte Kommunikation aller Geräte untereinander (Peer-to-Peer) ohne einen Host(-Rechner).
Die zugrundeliegende Idee für Firewire geht bei Apple bis 1986 zurück, es dauerte jedoch fast ein Jahrzehnt, bis ein Standard verabschiedet wurde. Ursprünglich (1995) gab es die drei Geschwindigkeitsklassen S100, S200 und S400 für Kabel-Verbindungen mit den bekannten sechspoligen Steckern, außerdem S25 und S50 für FireWire-Backplanes. Im Jahre 2000 kam mit IEEE 1394a der von Sony i.Link genannte vierpolige Stecker hinzu. Ferner beinhaltet IEEE 1394a verschiedene Korrekturen und Leistungsverbesserungen bei weiterhin maximal S400. Im Jahr 2001 wurde Apple von der Academy of Television Arts & Sciences mit dem Technik-Emmy für die „bedeutende Rolle, die die FireWire-Technik in der Fernsehindustrie spielt“ ausgezeichnet. Seit 2002 gibt es den Nachfolger IEEE 1394b mit S800, S1600 und S3200. Er führt eine neue Art der Signalisierung und neue Kabel mit neunpoligen Steckern ein. Seit 2003 ist S800-Hardware verfügbar, die in der Regel als „FireWire 800“ vermarktet wird. Auch die maximale Kabellänge ist mit 100 m dank des neuen Kodierverfahrens 8B10B deutlich erhöht worden. Aktuell steht gerade die Einführung von S3200 mit einer Übertragungsrate von 3,2 Gb/s über die bisherigen S800-Kabel an[2].
Die Zahlen hinter dem S bzw. „FireWire“ geben jeweils die ungefähre Transferrate in Mbit/s wieder. Tatsächlich überträgt die Basisversion exakt 98.304.000 Bits pro Sekunde (12.288.000 B/s), die Nachfolger gerade Vielfache davon. Mit den bei Transferraten üblichen SI-Präfixen sind das exakt 98.304 kbit/s, während es mit Binärpräfix exakt 96.000 Kibit/s sind. Um auf den runden Wert 96 Mbit/s zu kommen, müssten also zwei verschiedene Präfixsysteme kombiniert werden, wie bspw. auch bei 3,5″-Disketten (1,44 MB = 1440 · 1024 Byte). Dies wird in der Nomenklatur aber dadurch umgangen, dass gleich der aufgerundete Hunderterwert angegeben wird. S3200 überträgt also nicht genau 3.200 Mbit/s und auch nicht 3.200 Mibit/s, sondern 3.145,728 Mbit/s bzw. 3.000 Mibit/s (~2,93 Gibit/s).
Eingesetzt wird FireWire heute vor allem zur Übertragung von digitalen Bildern (z. B. Industriekamera, FireWire-Kamera) oder Videos (z. B. DV-Camcorder) in einen PC, aber auch zum Anschluss externer Massenspeicher wie DVD-Brenner, Festplatten etc. oder zur Verbindung von Unterhaltungselektronikkomponenten, beispielsweise bei Sony unter dem Namen i.LINK und Yamaha mit „mLAN“. Auch sehr viele Sound-Interfaces für den Einsatz in der Musikproduktion werden für den FireWire-Anschluss angeboten.
Um die Datentransferrate moderner Festplatten (über 70 MB/s bei modernen 300-GB-Modellen) auch in externen Gehäusen nutzen zu können, ist der Einsatz des neuen neunpoligen FireWire 800 (1394b) notwendig, da das herkömmliche FireWire 400 (1394a) auf 400 Mbit/s beschränkt ist, d. h. maximal 50 MB/s übertragen werden können. USB 2.0 ist mit 60 MB/s nominell schneller. Diese bei FireWire 400 und USB 2.0 theoretisch möglichen Transferraten werden durch den Protokoll-Overhead unabhängig von der Festplatte nicht erreicht. Die Bridge-Chips in den externen Gehäusen beschränkten anfangs sowohl FireWire als auch USB. Bei aktuellen Gehäusen liegen die Transferraten in beiden Fällen bei etwas über 30 MByte/s. Eine schnellere Alternative zu FireWire 800 sind externe SATA-Gehäuse.
Im Gegensatz zu USB mit lediglich 0,5 A ist die Stromversorgung über FireWire mit 1,5 A spezifiziert. 2,5″-Festplatten benötigen zum Anlaufen knapp über 1 A, weshalb vom sogenannten „bus-powered“-Betrieb von USB-Festplatten abgeraten wird. Bei FireWire ist es möglich, externe Festplatten ohne eigenes Netzteil an einem sechs- oder neunpoligen FireWire-Port zu betreiben.
FireWire kennt keinen definierten zentralen Host. Im Gegensatz zu USB hat jedes Gerät die technischen Voraussetzungen, Controller zu werden. Knoten-IDs und Aufgabenverteilung im Bus-Management werden jedes Mal, wenn ein Gerät zum Bus hinzugefügt oder entfernt wird, automatisch zwischen allen Geräten ausgehandelt.
Die Adressierung besteht aus insgesamt 64 Bit und ist der Norm ISO/IEC 13213 (ANSI/IEEE 1212) entlehnt. Davon werden 10 Bit für Netzwerk-IDs (Segment-IDs) und 6 Bit für Knoten-IDs belegt. Die übrigen 48 Bit werden zur Adressierung der Geräte-Ressourcen (Speicher, Register, …) verwendet:
Bit 0–9 (10 Bit) | Bit 10–15 (6 Bit) | Bit 16–63 (48 Bit) |
Bus-ID (Segment-ID) | Geräteadressierung (Knoten-ID) | weitere Adressierung |
Der Standard zur Kopplung mehrerer Bus-Segmente IEEE 1394.1 ist noch nicht verabschiedet, daher verwendet heutige Hardware stets nur ein lokales Bus-Segment.
Das Gerät mit der höchsten Knoten-ID eines Segments ist dessen Root-Knoten. Es ist verantwortlich für asynchrone Arbitrierung und, als sogenannter Cycle Master, für die Synchronisierung aller Geräte für isochrone Übertragungen. Falls ein Gerät mit entsprechenden Fähigkeiten am Bus vorhanden ist, gibt es ferner den Isochronous Resource Manager zur Verwaltung von Kanälen und Bandbreite, den Bus Manager unter anderem für Optimierung der Bandbreite sowie den Power Manager zur Steuerung von Stromspar-Funktionen.
Merkmale wie 1394a mit folgenden Erweiterungen und Änderungen:
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soll im Oktober dieses Jahres mit folgenden Erweiterungen eingeführt werden:
Die OHCI-Spezifikation (Open Host Controller Interface) beinhaltet eine Betriebsart für FireWire-Controller, in welcher FireWire-Geräte den Hauptspeicher eines Rechners auslesen oder überschreiben können, ohne dass es durch die Software auf diesem Rechner unterstützt werden muss. Dies ermöglicht theoretisch weitgehende Kontrolle des Rechners durch andere am FireWire-Bus angeschlossene Teilnehmer. Zumindest in der voreingestellten Konfiguration sind unter anderem Linux, FreeBSD und Windows anfällig.[3] Durch die Notwendigkeit eines physischen Zugangs zu diesem Rechner ist die Praxisrelevanz aber eher gering.
4pol. 1394a-Stecker | 6pol. 1394a-Stecker | 9pol. 1394b-Stecker | Bezeichnung |
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- | 1 | 8 | pos. Versorgungsspannung, meist +12 V |
- | 2 | 6 | GND |
1 | 3 | 1 | TPB− |
2 | 4 | 2 | TPB+ |
3 | 5 | 3 | TPA− |
4 | 6 | 4 | TPA+ |
- | 2 | 5 | Schirm A−, A+ |
- | 2 | 9 | Schirm B−, B+ |
- | - | 7 | nicht belegt |
Die Pin-Belegung von IEEE-1394-Pfostensteckern auf Hauptplatinen ist nicht herstellerübergreifend standardisiert und daher in der Regel abweichend von dieser Tabelle. Üblich sind sowohl 2×5-Pin- und 2×8-Pin-Pfostenstecker.
Spezifikationen und Industrieverbände:
Artikel und Informationsseiten:
FireWire unter Linux: