Elite ist ein Science-Fiction-Computerspiel, das Elemente des Shoot 'em up mit denen einer Weltraum-Flugsimulation und einer Wirtschaftssimulation verbindet.
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Elite wurde von David Braben und Ian Bell entwickelt und erschien zuerst im September 1984 von Acornsoft für den Heimcomputer BBC Micro. Aufgrund seiner Popularität wurde es auf viele weitere Systeme portiert und blieb bis in die 1990er Jahre extrem beliebt. Das Spielprinzip wurde vielfach nachgeahmt und weiterentwickelt. Elite selbst war offensichtlich vom Pen-&-Paper-Rollenspiel Traveller beeinflusst und übernahm viele Elemente – wie die Klassifikation von Sternsystemen und sogar die Form einiger Raumschiffe – von diesem Vorbild.
Elite war eines der ersten Computerspiele, die dem Spieler die freie Bewegung in einer 3D-Umgebung ermöglichten. Als Science-Fiction-Spiel sprach Elite technologiebegeisterte Spieler durch eine sehr fortschrittliche Darstellung an, die den Stand der Technik bis dahin in vielerlei Hinsicht übertraf. Elite war auch das bekannteste Spiel, bei dem das Lenslok-Kopierschutzsystem eingesetzt wurde.
Bei Elite führt der Spieler Commander Jameson, der das Spiel mit knappem Startkapital und einem kleinen Raumschiff, einer Cobra Mark III beginnt. Mit dem Raumschiff kann man zunächst praktisch nur Handel treiben, und vom Erlös weitere Ausrüstung kaufen. Mit besserer Ausstattung bzw. Bewaffnung kann man auch Metalle auf Asteroiden abbauen, Piraten jagen, oder selbst als solcher tätig werden, sowie einige (je nach Version verschiedene) Spezialaufträge absolvieren. Ziel ist es, die Kampfeinstufung „Elite“ zu erreichen.
Elite ist eine Weltraumsimulation mit 3D-Vektorgrafik, die verdeckte Linien nicht darstellt, um so den Eindruck solider Körper zu erwecken. Gegenüber den bei den zeitgenössischen Heimcomputern üblichen Drahtgittermodellen war das ein wesentlicher Fortschritt in der Qualität der räumlichen Illusion. Möglich war dieser Fortschritt durch die konsequente Verwendung der besonders einfach zu berechnenden konvexen Körper. In späteren Portierungen wurde, begünstigt durch die höhere Rechenleistung, teilweise auch Polygongrafik mit gefüllten Flächen verwendet.
Neben der neuartigen Grafikdarstellung gehörten dazu Details wie ein 3D-Radarschirm, der die Darstellungsweise von in der Luftfahrt verwendeten modernen Kollisionsvermeidungsradars aufgreift. Dieses System ermöglicht die genaue Positionsbestimmung von Objekten in einem sphärischen Raum. Trotz der geringen Speicherkapazität der Heimcomputer bestand das Spielfeld von Elite aus mehreren hundert Sternsystemen auf acht Karten („Galaxien“), die durch eine geschickte Verwendung eines Pseudozufallszahlengenerators mit festen Startwerten mit minimalem Speicheraufwand dargestellt werden konnten. Auch dieses Verfahren der Darstellung von Sternsystemen weist Ähnlichkeiten zum Rollenspiel Traveller auf.
Als Science-Fiction-Spiel zitiert Elite verschiedene Science-Fiction-Werke: Beispielsweise wird das Raumschiff des Spielers in einer Sequenz von eigentlich harmlosen, sich aber rapide vermehrenden Wesen überrannt – eine Anspielung auf die Tribbles aus der Fernsehserie Star Trek. Eine wichtige Rolle spielen die Raumstationen, an die der Spieler regelmäßig andocken muss. Diese werden im Handbuch als Coriolis-Raumstationen bezeichnet. Wie in der durch Stanley Kubrick verfilmten Geschichte 2001: Odyssee im Weltraum von Arthur C. Clarke rotieren diese Raumstationen um ihre eigene Achse, um im Inneren durch die Fliehkraft irdische Schwerkraft zu simulieren, was das Andocken zu einer spielerischen Herausforderung macht. Wer im späteren Spielverlauf einen Landecomputer sein eigen nennen kann, wird mit dem im Spiel wie im Film während der Andocksequenz gespielten „Donauwalzer“ unterhalten; für jeden Science-Fiction-Fan ist der Bezug eindeutig erkennbar.
Die Nachfolger unter den Titeln Frontier und First Encounters boten interessante Weiterentwicklungen (realistische Flugphysik, astronomisch weitgehend korrekte Simulation der Milchstraße), konnten aber in kommerzieller Hinsicht an den ersten Erfolg nicht anknüpfen.
Elite wurde auf mindestens folgende Systeme portiert:
Die Spiele Privateer, Privateer 2, Freelancer sowie die X-Reihe sind dem Spielprinzip von Elite nachempfunden. Jumpgate, Vendetta Online und EVE Online bieten ein vergleichbares Spielprinzip in Form von Massive Multiplayer Online Roleplaying Games. Für Palm-PDAs gibt es mit Space Trader eine auf die Strategieelemente reduzierte Version.