Verstärker

Dämpfungsfaktor

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Der Dämpfungsfaktor gibt bei einer analogen Schnittstelle zwischen zwei elektrischen Verstärkern die Größe des Verhältnisses von Eingangswiderstand Ra zu Ausgangswiderstand Ri an. Mit Widerstand ist immer der Wechselstromwiderstand gemeint, der auch Impedanz heißt.

Der Dämpfungsfaktor DF ist der Quotient aus Eingangswiderstand und Ausgangswiderstand.


D_{F} = frac{R_{a}}{R_{i}} ,

Klärung der unterschiedlichen Benennung der Impedanzen:

Ausgangswiderstand = Ri = Innenwiderstand = Quellwiderstand
Eingangswiderstand = Ra = Außenwiderstand = Lastwiderstand = Abschlusswiderstand

Hierbei ist der Außenwiderstand oder Abschlusswiderstand Ra nicht mit dem Ausgangswiderstands Ri zu verwechseln, was leicht wegen des gleichen Anfangsbuchstabens A möglich ist.

Durch die Anpassung bildet bei jeder Schnittstelle der Ausgangswiderstand der Quelle mit dem Eingangswiderstand der Last eine Anpassungsdämpfung. Besonders ist der wichtige Dämpfungsfaktor für die Anpassungsdämpfung bei der Schnittstelle vom Leistungsverstärker zum Lautsprecher zu beachten.

[Bearbeiten] Bedeutung von Ra und Ri bei Lautsprechern

Die Impedanz eines Lautsprechers ist, da Wechselstrom fließt, komplex und somit frequenzabhängig. Ist der Dämpfungsfaktor eines Verstärkers zu gering, wird er auf der Resonanzfrequenz des Lautsprechers eine höhere Spannung abgeben, es kommt an dieser Stelle zu einer Anhebung im Frequenzgang. Bei kleinen Dämpfungsfaktoren besteht die Möglichkeit einer Impedanzkorrektur des Lautsprechers, um eine wahrnehmbare Beeinflussung durch den Impedanzgang zu vermeiden.

Der Verstärker treibt nicht nur den Lautsprecher an, indem Spannung in Membranbewegung (Hub) umgewandelt wird, sondern er muss auch dafür sorgen, dass die Ausschwingbewegungen (Selbstinduktion) bei ausbleibender Spannung am Ende eines Impulses gebremst wird. Dieses ist insbesondere beim Bass notwendig, da dort der Anteil der elektromagnetischen Dämpfung gegenüber der mechanischen Dämpfung am größten ist (Membranhub).

Der Innenwiderstand sollte deshalb deutlich kleiner sein als die Impedanz des Lautsprechers, also Ri < Ra, was man auch als Spannungsanpassung bezeichnet.

Bei einem Dämpfungsfaktor von etwa größer 20 werden die Änderungen auch von anderen Faktoren (Temperatur, Luftdruck, Herstellungstoleranzen usw.) bestimmt, sodass ihm i. A. keine weitere Bedeutung mehr beigemessen werden sollte. Da der Dämpfungswiderstand die Summe aus Innenwiderstand (Verstärker) und Aussenwiderstand (Schwingspule mit typisch 6,5 Ohm Gleichstromwiderstand) darstellt, kann er nicht kleiner werden als der Spulenwiderstand, egal wie klein der Innenwiderstand wird. Der elektrischen Dämpfung sind dadurch Grenzen gesetzt.

Das Schwingverhalten ist genau genommen vom optimalen Gütefaktor des Systems aus Lautsprecher und Gehäuse abhängig. Dabei ist immer die für die jeweilige Anwendung optimale Summe aus mechanischer und elektrischer Dämpfung entscheidend, auf die das Lautsprechergehäuse abgestimmt wird.

Durch Umstellung der obigen Formel kann der Innenwiderstand von Lautsprecherleistungsverstärkern ermittelt werden, der selten in Datenblättern angegeben wird.


R_{i} = frac{R_{a}}{D_{F}} ,
Der Dämpfungsfaktor DF ist das Verhältnis aus Ra zu Ri und Ri = Ra / DF.
Der Dämpfungsfaktor DF ist das Verhältnis aus Ra zu Ri und Ri = Ra / DF.

Der Dämpfungsfaktor stellt auch den Ersatz für die Angabe des Innenwiderstands beim Lautsprecher-Endverstärker bei den technischen Daten dar. Zum Beispiel ist bei DF = 100 und Ra = 8 Ohm der errechnete Innenwiderstand
Ri = 0,08 Ω.

Anmerkung: Der Dämpfungsfaktor stellt genauer betrachtet das Verhältnis der Nennimpedanz der Lautsprecherschwingspule zum übrigen gesamten Stromkreis dar. Dazu gehören der Innenwiderstand des Verstärkers, der Leitungswiderstand des Lautsprecherkabels, sowie der Widerstand der vorgeschalteten Frequenzweichenspule. Die unkontrollierte Schwingung des Lautsprechers induziert in der Schwingspule eine elektrische Spannung, die über die Endstufe kurzgeschlossen wird. Durch die erzeugte Gegenkraft verkürzt sich die Ausschwingzeit der Membran.

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