Anschlussdose (ADo) ist die Bezeichnung für in Deutschland vor der Einführung des TAE-Standards benutzten Stecksysteme bei analogen Telefonanschlüssen mit ab-Schnittstelle. Anschlussdosen wurden eingesetzt, wenn der Teilnehmer sein Telefon wahlweise in verschiedenen Räumen betreiben oder eine private Zusatzeinrichtung an seine Anschlussleitung anschalten wollte. Man sprach dann von einer Anschlussdosenanlage. Es gab die Anschlussdosensysteme ZB 50 und ADo 94.
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Mit Walzensteckern wurden zwischen den 1930er und den 1950er Jahren vierpolige Steckverbindungen für Fernsprechapparate und Fernschreiber bereitgestellt.
ZB 50 war das Vorgängersystem von ADo 94. Die beiden Stecksysteme sind nicht steckerkompatibel.
Die Anschlussdosen bei ADo 94 waren vierpolig (ADo 4) oder achtpolig (ADo 8). Die vierpoligen ADo dienten zum Anschalten von Telefonen (FeTAp). Die achtpolige Ausführung wurde für den Anschluss von privaten Zusatzeinrichtungen (zum Beispiel Anrufbeantworter und Bildschirmtext), Datennetzabschlusseinrichtungen oder Modems benutzt. Die Anschlussschnüre der Endgeräte waren mit einem entsprechenden Stecker (ADoS) bestückt.
Kontakt | ADo 4 | ADo 8 |
---|---|---|
1 | a-Ader | a-Ader |
2 | unbelegt | Erde |
3 | b-Ader | G-Ader (externer Gebührenzähler) |
4 | unbelegt | b-Ader |
5 | Erde | b2-Ader |
6 | unbelegt | Z-Ader |
7 | W-Ader (externer Wecker) | W-Ader (externer Wecker) |
8 | unbelegt | a2-Ader |
Der Deckel der ADo hat in der Mitte zwei Öffnungen, hinter denen sich jeweils eine sogenannte Schlüsselplatte befindet. Eine Schlüsselplatte hat ein kreisförmiges Loch mit einer Abflachung. Die Schlüsselplatten bei ADo 4 sind mit den Abflachungen nach oben unveränderlich eingebaut. Die Schlüsselplatten bei ADo 8 können jeweils in 90°-Schritten gedreht eingesetzt werden. Damit können 16 verschiedene Schlüsselstellungen eingestellt werden. Am ADo-Stecker sind als Gegenstück zwei Schlüsselstifte vorhanden, die so eingesetzt sind, dass ihre Abflachungen zu den Schlüsselplatten der vorgesehenen Anschlussdose passen. Das falsche Einstecken des ADo-Steckers und das Einstecken falscher (nicht vorgesehener) Endgeräte kann mit den Schlüsselstellungen verhindert werden.
Die Verwendung der Schlüsselstellungen war durch die Deutsche Bundespost vorgegeben:
Die Schlüsselstifte wurden von den Herstellern bereits mit der jeweils vom FTZ zugelassenen Schlüsselstellung geliefert.
Grundsätzlich war in einer Anschlussdosenanlage für Telefonapparate, bei der kein Telefon fest mit der Anschlussleitung verbunden war, ein zweiter Wecker (zusätzliche Telefonklingel) einzubauen, der ankommende Anrufe auch bei nicht gestecktem Telefon signalisierte und das Messen von der zentralen Prüfeinrichtung aus ermöglichte.