Wasteland ist ein Computer-Rollenspiel, welches 1987 für den Apple II von Interplay entwickelt und von Electronic Arts vertrieben wurde. 1988 erfolgten Portierungen auf den C64 und MS-DOS. Einer der wesentlichen Entwickler war Brian Fargo.
In diesem Spiel steuert man eine kleine Gruppe von anfangs vier Personen durch eine post-apokalyptische Umgebung. Dabei blickt man den größten Teil der Zeit von oben auf die Landschaft, die in Tile-Grafik dargestellt wird, und bewegt sich schrittweise in ihr. Für Kampfsituationen wird in eine Frontalansicht umgeschaltet, in der man eine kurze Übersicht über die eigenen Figuren erhält, und der jeweiligen Gegner und die Aktionen optisch eingeblendet wird. Die Kämpfe erfolgen rundenbasiert, wobei neben der Ausrüstung sowohl Charakterattribute als auch ein Skillsystem zum tragen kommt.
Während des Spiels kann man weitere Charaktere rekrutieren, bis zu einem Maximum von insgesamt sieben Gruppenmitgliedern. Solche Söldner verhalten sich jedoch nicht immer wie vom Spieler gewünscht, und sind in der Lage, die Ausführung von Befehlen zu verweigern, eine frühe Version von Persönlichkeit bei NSCs.
Der größte Teils des Spiels verläuft in einer nicht-linearen Form. Eine Besonderheit war dabei der hohe Anteil an echten Entscheidungsmöglichkeiten durch den Spieler auf, eine Neuerung, die das damals in Rollenspielen typische Schema es gibt nur eine gültige Lösung für jedes Problem durchbrach, und die Entscheidungsfreiheit, die man von Pen-&-Paper-Rollenspielen kannte, auch für Computer verfügbar machte. Für viele Situationen im Spiel exstierten mehrere mögliche Lösungen, die je nach Art der Lösung auch unterschiedliche Nebenresultate lieferten.
Teile der Storyline werden in Form eines Geschichten-Buches veröffentlich, das dem Originalspiel beiliegt. Somit werden die Engpässe der damaligen Datenträger umgangen und bei Bedarf im Spiel wird auf die Stelle im Buch verwiesen, so dass der Spieler den entsprechenden Abschnitt selbst nachlesen konnte.
Aufgrund starker Ähnlichkeit mit The Bard’s Tale, ebenfalls von Brian Fargo mitentwickelt, wird Wasteland als technischer Nachfolger aufgefasst. Übernommen wurde das rundenbasierte Kampfsystem, der Party-Modus und der Bildschirm-Aufbau, nicht jedoch die (vereinfachte) 3D-Darstellung.
Die atmosphärische Darstellung des post-apokalyptischen Holokaust erinnert ferner an Filme wie Mad Max aus dem Jahr 1980, auch wenn die Hintergrundgeschichten wenig gemein haben.
Es gibt von Wasteland keinen offiziellen Nachfolger. Fountain of Dreams, veröffentlicht 1990 für MS-DOS, wird häufig als inoffizielle Fortsetzung angesehen, und wurde von Electronic Arts auch so beworben, zumal es auch viele inhaltliche Ähnlichkeiten hat. Das nie veröffentlichte Meantime für den Apple II wiederum basierte auf dem Wasteland Code, drehte sich aber um Zeitreisen. Fallout referenziert viel Wastelandinhalt, ist aber aufgrund von Lizenzproblemen ebenfalls kein offizieller Nachfolger.