Die Vier-Spezies-Maschine ist eine Gattungsbezeichnung für mechanische Rechenmaschinen. Im Wesentlichen wird hierdurch gekennzeichnet, dass die Berechnung von mathematischen Aufgaben aller Grundrechenarten (Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division) einfach möglich ist.
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Die Bezeichnung „Vier-Spezies-Rechenmaschine“ bedarf einer näheren Erläuterung. Im allgemeinen soll eine Vier-Spezies-Maschine eine Rechenmaschine sein, auf der man zumindest alle vier Grundrechenarten rechnen kann, was aber auch für manche Addiermaschine gilt. In der Fachliteratur findet sich keine ausreichend abgrenzende Definition des Begriffs Vier-Spezies-Maschine (siehe Literaturliste).
Bei einem heutigen Taschenrechner wird jede Funktion durch eine Tastenkombination repräsentiert. Deshalb kann der „Funktionsumfang“ vergleichsweise leicht allein durch die Betrachtung der Maschine bestimmt werden. Bei mechanischen Rechenmaschinen ist dies nicht so. Diese bieten zwar auch eine gewisse (analysierbare) mechanische Grundfunktion, jedoch entsteht die mathematische Funktionalität erst zusammen mit der Handhabung durch den Bediener. Diese ist in zeitgenössischen Bedienungsanleitungen zu finden und ermöglicht teilweise unerwartete Funktionalität allein durch Handstellungen oder trickreichem Einsatz von Zählwerken. Diese lassen sich nicht durch die alleinige Betrachtung der Mechanik ermitteln.
Der lockere Umgang mit dem Begriff „Vier-Spezies-Rechenmaschine“ in der zeitgenössischen Literatur rührt vermutlich daher, dass solche Bezeichnungen zu Anfang des 20-sten Jahrhunderts zu Werbezwecken eingeführt worden sind. Diese sollten eigene Produkte von denen des Wettbewerbs unterscheiden und entsprachen teilweise nicht den Fakten.
Die Bezeichnung Vier-Spezies-Rechenmaschine wird meist für Maschinen verwendet, bei denen Algorithmen für die vier Grundrechenarten historisch nachgewiesen sind, so dass Addition und Subtraktion auf direktem Weg ausführbar sind, und auf denen die Multiplikation und Division, verglichen mit der Addition und Subtraktion, keinen feinmotorischen und nur wenig kognitiven Mehraufwand erfordern dürfen.
Dabei bedeutet direkter Weg, dass die Operanden nicht vorverarbeitet werden müssen und die Rechnung ausschließlich in und mit der Rechenmaschine vorgenommen wird. Wenig kognitiver Mehraufwand soll Kopfrechnen und Mitzählen schon ausschließen und Kontrolltätigkeiten, wie auf das Glockensignal achten oder beobachten, ob die Zählwerkanzeige in den negativen Bereich geht, noch einschließen.
Ein Nachteil dieser Definition ist, dass eine Rechenmaschine nicht eingeordnet werden kann, wenn die Rechenvorschriften für die Maschine nicht bekannt sind.
Definitionen von Vier-Spezies-Maschinen, wie sie in vielen Werken zum Thema Rechenmaschinen zu finden sind, greifen oft zu kurz: