Die Turbo-Taste sorgte bei PCs der 8086er bis Pentium-Ära für eine gewollte Verringerung der Rechenleistung, um die Abwärtskompatiblität zum IBM-Standard zu gewährleisten. Dieses erfolgte oft durch Verringerung des Taktes (meistens auf die Hälfte oder ein Drittel des normalen Taktes), aber auch durch Hilfsmaßnahmen wie dem Abschalten des Level-1-Cache oder eine Verringerung der Taktfrequenz des Front Side Bus.
So kam es vor, dass einige ältere Spiele auf seinerzeit modernen Computern zu schnell liefen, oder Verzögerungsschleifen zu schnell abgearbeitet wurden. Die Turbo-Taste sorgte hierbei für Abhilfe.
Eingeführt wurde diese Taste mit der 8 MHz Variante des IBM-PC, um diesen auf die original 4,77 MHz drosseln zu können.
Mechanisch ist die Taste als Rastschalter ausgeführt. Die Buchse für den Anschluss an die Hauptplatine ist dreipolig, der Stecker an der Hauptplatine jedoch zum Teil zweipolig. Dann entscheidet die Steckrichtung, bei welcher Schalterstellung der Turbo aktiviert bzw. deaktiviert ist. Um zu vermeiden, dass der Rechner ungewollt mit verringerter Rechenleistung arbeitet, empfiehlt es sich, die Turbo-LED korrekt anzuschließen. Einige Rechner waren deshalb zu dieser Zeit auch mit einem kleinen meist zweistelligen Siebensegment-Display, auf welchem entweder die aktuelle Taktfrequenz der CPU oder das Kürzel „LO“ (low clock) bzw. „HI“ (high clock) angezeigt wird, versehen. Diese Anzeige ist nicht an die tatsächliche Taktfrequenz gekoppelt, sondern wird durch Jumper eingestellt.
Das Schalten der Turbo-Taste ist im Betrieb möglich. Dies führte jedoch bei vielen Pentium-Systemen zu Problemen und Abstürzen, da die Systemarchitektur nicht mehr für einen Wechsel der Taktfrequenz im laufenden Betrieb vorgesehen war.