Trennschärfe bezeichnet die Fähigkeit eines Empfangsgerätes, einen gewünschten Sender von einem im Frequenzband eng benachbarten Sender zu trennen.
Die wichtigste Größe ist dabei die Bandbreite. Weitere Einflussgrößen sind
lat.: pre=vor, selektor= Auslese(r)
Bei modernen Empfangsgeräten wird die Trennschärfe durch Filter verschiedenen Art in der ZF " weit vorne ", also möglichst direkt hinter der Mischstufe bestimmt, um die folgenden Stufen nicht mit Signalen zu belasten, die außerhalb des gewünschten Frequenzsegmentes liegen.
Einige Empfänger-Konzepte, u.a.RACAL, arbeiten mit dieser Mischstufe direkt als Eingangsstufe , wobei der Mischer u.U. sehr hohen Feldstärken außerhalb des gewünschten Bereiches ausgesetzt ist. Das funktioniert nur zufriedenstellend bei starken Nutzsignalen, möglichst selektiver Antenne und extrem belastbaren. aufwendigen Mischern.
Wird aber der Empfang schwacher Nutzsignale trotz stark einfallender anderer Sender gewünscht, treten Störeffekte als Kreuzmodulation u.A. auf, die besonders beim DX-Empfang im Amateurfunk und Rdf.Fernempfang stören.
Nur verstärkende, ohne Frequenzselektion arbeitende, Vorstufen verschärfen die Probleme der Mischstufe.
Abhilfe schaffen nur selektive Vorstufen (Pre-Selektoren)die keine oder nur wenig Verstärkung liefern müssen, aber durch Bandfilter, Tief-oder Hochpässe, Saugkreise oder andere geeignete Siebmittel die unerwünschten Signale bestmöglich unterdrücken . Sie können in den Empfänger integriert oder als selbständige Geräte zwischen Antenne und Empfänger geschaltet werden.
Bei einer hohen Trennschärfe wird die Stabilität der frequenzbestimmenden Bauteile besonders wichtig. Da eine Temperatur- und Alterungsabhängigkeit unvermeidlich ist, sind die Empfänger heute mit einer AFC-Schaltung ausgestattet.