Telematik in PDAs beschäftigt sich mit der Vernetzung von mobilen Handheldgeräten, vor allem über WAN, PAN und LAN. Die Technologien, die in PDAs bereits integriert sind und noch integriert werden sollen, werden erläutert und ihre wirtschaftliche Bedeutung beschrieben.
Der Handheld hat sich vom elektronischen Terminkalender ohne über die Terminverwaltung hinausgehende Funktionen und Leistungen zum mobilen Büro und Multimediagerät entwickelt. Im Laufe der Entwicklung wurde auch Telematik in die PDA-Geräte integriert und die Handhelds wurden „vernetzt“. Mobile Kommunikation wurde über das per Kabel, Infrarot oder später auch per Bluetooth-Datenfunk verbundene Mobiltelefon realisiert.
Mittlerweile existieren Geräte, die eine vom Mobiltelefon unabhängige, eigene Anbindung an das GSM-Netz besitzen. Über weitere Netzwerkverbindungen sind auch diverse Datendienste, wie z. B. GPRS, mit dem Handheld verfügbar, mit denen E-Mails mobil abgerufen oder auch im Internet unter Benutzung des WAP-Protokolls gesurft werden kann.
Bei vielen PDAs besteht derzeit noch die Möglichkeit der Datenübertragung über eine IrDA-Schnittstelle. Bei dieser Art von Datenverbindung, die meist mit dem Mobiltelefon oder dem Computer aufgebaut wird und nur die Übertragung kleiner Datenmengen erlaubt, wird das PAN über für das menschliche Auge nicht erkennbare Infrarotstrahlen zum anderen Endgerät aufgebaut. Die geringe Reichweite von maximal 5 Metern, die nötige Sichtverbindung der „Infrarotaugen“ und die hohe Störanfälligkeit machen Verbindungen über Infrarotstrahlen zu einem weniger geeignetem Mittel zum Aufbau eines PAN.
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Der Bluetooth-Standard benutzt die Frequenz von 2,4-GHz für eine lizenzfreie Kurzstreckenfunkverbindung und wird zunehmend in den Endgeräten verwendet. Durch den Wegfall von Lizenzgebühren werden Hersteller und die Endnutzern von Kosten entlastet. Datenraten von max. 1 Mbit/s (im Durchschnitt jedoch 128 kbit/s) machen Bluetooth für Nutzer von PAN besonders interessant.
Andere Funkstandards, wie WLAN oder Home RF, nutzen denselben Frequenzbereich und könnten den Datentransfer behindern. Um das zu verhindern, wurde in das Bluetoothverfahren das sogenannte Frequenz-Hopping integriert.
Das Gerät wechselt etwa 1600 Mal pro Sekunde in einem bestimmten Frequenzbereich die Funkfrequenz. Durch diese Frequenzsprünge werden Komplikationen mit anderen Funkverfahren weitestgehend vermieden. So kann trotz der lizenzfrei nutzbaren Frequenz eine geringe Störanfälligkeit gewährleistet werden.
Bei der Nutzung von Bluetooth ist durch die Nutzung von Funkfrequenzen zur Kommunikation keine Sichtverbindung mehr wie noch bei der Nutzung der Infrarotschnittstelle erforderlich.
Damit kann man mit Geräten Datentransfers über eine Entfernung von bis zu 100 m auch durch Türen und Wände durchführen. Diese Arbeitsweise von Bluetooth würde jedem Gerät viel elektrische Energie abverlangen, wenn dieses Problem nicht bei der Definition des Standards berücksichtigt worden wäre.
Es gibt vier grundsätzliche Modi, mit denen Bluetooth arbeitet:
Active
Sniff
Hold
Park
Mit Bluetooth kann man den Handheld mit verschiedenen Geräten wie dem heimischen Drucker, mit dem PC, mit Digitalkameras oder mit Mobiltelefonen verbinden. Es sind kaum Grenzen gesetzt. Für viele PDAs ohne integrierte Bluetooth–Systeme gibt es bereits Aufsteckmodule zum Nachrüsten. Die Industrie beginnt aber auch bereits Bluetooth in die Endgeräte zu integrieren.
Die Technik ist im Vergleich zur Infrarottechnik im Jahre 2005 noch recht teuer, was auf ihre noch geringe Verbreitung zurückzuführen ist. Bei Eintritt asiatischer Hersteller in den Markt für Handhelds und Smartphones wird mit Preisreduzierungen gerechnet. Endgeräte mit Bluetooth sind derzeit noch nicht stark verbreitet, jedoch nehmen immer mehr Hersteller, bei denen kaum noch Zweifel darüber bestehen, daß die Bluetoothtechnik in Zukunft Bedeutung gewinnen wird, diese Technik mit ins Angebot. Dem Endverbraucher müssen noch überzeugende Anwendungsmöglichkeiten aufgezeigt werden, damit dem Siegeszug von Bluetooth nichts mehr entgegensteht.
GPS-Navigation ist ein wichtiger Bestandteil der Verkehrstelematik.
GPS ist ein System zur genauen Bestimmung eines Standortes. In den 1970ern wurde es im Auftrag des US-Militärs entwickelt und nach dem versehentlichen Abschuss eines südkoreanischen Flugzeugs durch sowjetische Streitkräfte von Ronald Reagan ziviler Nutzung zugänglich gemacht.
Zum GPS-System gehören etwa 24 die Erde umkreisende Satelliten. GPS wurde zunächst hauptsächlich für die Seefahrt genutzt, die Nutzung durch die Automobilindustrie durch integrierte Telematik–Systeme in Autos erfolgte später.
Für PDAs wurden Lösungen zur Nutzung von GPS entwickelt. Die Navigation per GPS mit Hilfe eines PDA erfordert u.U. die Aufrüstung des PDAs. Sein Prozessor muss leistungsfähig genug sein, um die einwandfreie Darstellung der Grafik und der digitalen Karten zu gewährleisten. Ein Farbdisplay verbessert die Erkennbarkeit der Grafik. Darüber hinaus ist ein auf dem PDA installiertes Softwarepaket mit einem im Auto angebrachten GPS–Empfänger erforderlich. Der Handheld muss in eine für den Fahrer gut einsehbare Position gebracht und per Kabel mit dem Empfänger verbunden werden. Der GPS–Empfänger muss mindestens drei bis vier Satelliten empfangen können, damit daraus eine Position bestimmt werden kann. Er überträgt die empfangenen Daten an den Handheld, dessen Software sie auswertet, aus den (Zeit-)Signaldifferenz die eigene Position und die Route berechnet und auf dem Display darstellt.
Bei GPS-Navigationssystemen unter Nutzung eines PDA unterscheidet man derzeit zwischen Onboard- und Offboardsystemen, die beide einen GPS–Empfänger benötigen. Derzeit besteht für PDA-Navigationssystem (noch) kein Zugang zu Sensoren im Auto, die Werte zur Geschwindigkeit, Neigung des Autos, etc. liefern, mit denen Ungenauigkeiten bei der GPS-Positionsbestimmung ausgeglichen werden könnten. On- und Offboardsysteme unterscheiden sich wie folgt:
Onboardsysteme
Offboardsysteme
An der Weiterentwicklung der PDA-Nutzung für die GPS-Navigation wird noch gearbeitet, um den zur Zeit noch Vorteile aufweisenden integrierten GPS-Systemen vergleichbare Funktionen bieten zu können. So sollen PDAs Zugang zu Sensoren im Automobil erhalten, um eine höhere Genauigkeit der Positionsbestimmung zu erzielen. Es laufen bereits Studien über mit dem Auto vernetzte PDAs, die auch die Steuerung vieler Funktionen mit dem Handheld ermöglichen.
Der GSM-Standard benutzt in Deutschland das D-(900 MHz) und das E-Netz (1800 MHz) und wird von vielen Menschen genutzt, um mobil und immer erreichbar zu sein.
Die Nutzung war bis vor einiger Zeit den Mobiltelefonen vorbehalten und nur über Umwege mit Kabel oder kabellose Datenverbindungen mit dem Handheld möglich, die Verbreitung von Smartphones nimmt aber kontinuierlich zu. Diese wurden zu kleinen Multimediaterminals ausgebaut und bilden das Bindeglied zwischen PDA und dem Mobiltelefon. Die Technik des GPRS wird genutzt und dient der Steigerung des Nutzwertes der „smarten Begleiter“. „General Packed Radio Service“ ermöglicht eine schnelleren Datenübertragung im GSM–Netz. Ohne die schnelle Datenübertragung würde das mobile Surfen zur teuren Geduldsprobe, da die maximale Übertragungsrate des GSM–Netzes nur 9,6 kbit/s beträgt und wohl auch für den ausgebliebenen Erfolg von WAP mitverantwortlich war. Die Grundidee von GPRS ist einfach: Abgerechnet wird nach Datenvolumen statt wie vorher nach Übertragungszeit, es besteht quasi eine permanente Netzanbindung („Always on“), in der man permanent online bleibt und trotzdem nur das übertragene Datenvolumen bezahlt. Das ist dadurch begründet, dass das Endgerät sich nicht wie vorher in das Mobilfunknetz einloggt (was noch nichts kostet) und erst bei WAP–Anfrage diese an einen Interneteinwahlknoten weiterleitet (ab dann tickt der Zähler), sondern direkt nach Einloggen in das Netz bereits online ist. Da das Gerät weiter im Netz eingeloggt bleibt, ist man auch weiterhin online. Die schnellere Datenrate (meist um 30 kbit/s) wird durch das bereits im Namen bezeichnete Packen der Daten in kleine Pakete erzielt.
Was mit dem C-Netz begann, das nur für etwa eine Million User ausgelegt und somit den Leuten vorbehalten war, die das Netz geschäftlich nutzten, entwickelte sich zu einer populären Technik. Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis sich das PDA–Segment in Richtung GSM bewegte. Telefonieren, E-Mails, SMS und MMS versenden ist mit einem Smartphone möglich. PDA-Websites entstehen mehr und mehr und von Finanzen, News über Sport bis hin zu Erotik bietet das „PDA–Internet“ viel für den mobilen Benutzer. Mit dem PDA kann Surfen wieder richtig Spaß machen, denn das bei WAP übliche, lästige Abklappern von unzähligen Listenpunkten ohne jeden Anreiz für das Auge entfällt damit. Dank des „always on“ – Prinzip von GPRS kann man auch mal länger online bleiben und ohne ausufernde Kosten auf eine E-Mail warten. Die Serviceanbieter bereiten mit den LBS bereits die nächste Geschäftsmöglichkeit vor.
Die Nachfrage nach den Location Based Services, kurz LBS, oder auch standortbezogene Diensten, ist derzeit noch sehr gering, jedoch sagen Prognosen voraus, das diese Nachfrage in den nächsten Jahren stark wachsen wird. Bei dem LBT-Service bzw. den standortbezogenen Diensten wird die Position des Users durch das Lokalisieren der Funkzelle, in der er eingeloggt ist, bestimmt. Es können dann Infos zu Hotels, Parkplätzen, Restaurants, Ärzten, etc. in der Nähe abgefragt werden. Durch den Trend zum Farbdisplay wird eine noch attraktivere Gestaltung dieses Services möglich.
Durch das Entstehen der neuen Klasse der Smartphones werden GSM und GPRS zu einem wichtigeren Bestandteil des täglichen Lebens und werden in Zukunft Mobiltelefone vermehrt ablösen. Auch die heute existierenden einfachen PDAs werden nach und nach abgelöst und sich zu einem Nischenprodukt entwickeln. Durch diese Verschmelzung der Produkte wird ein Preiskampf im Markt entstehen und der ein oder andere Hersteller wird dabei auch vom Markt verschwinden. Ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunft (und damit UMTS) ist GPRS. Es werden große Erwartungen an diesen Dienst gestellt und die Gefahr besteht, die Kunden zu enttäuschen, was ein denkbar schlechter Start für kommende Technologien wäre.
W-LAN operiert wie auch Bluetooth in einem ISM-Band. WiFi oder IEEE 802.11, wie W-LAN auch genannt wird, wurde ursprünglich entwickelt, um auf LAN ohne lästigen Kabelsalat zugreifen zu können. W-LAN mit den zu Beginn des Jahres 2007 verabschiedeten Normen erreicht maximal eine Datenrate von 54 Mbit/s, die Reichweite liegt bei max. 300 m. Die für W-LAN verwendete Sendeleistung (Strahlung) ist um ein Vielfaches geringer als beim normalen Mobilfunk, was sogar einen Einsatz in Krankenhäusern ermöglicht. Und es wird weiter geforscht:
IEEE 802.11b wurde vom selben Institut weiterentwickelt und ermöglicht nun die Wahl zwischen 802.11a oder 802.11g. Die „g“ Version funkt auf derselben Frequenz, erzielt aber höhere Datenraten von maximal 54Mbit/s. Die höhere Datenrate wirkte sich jedoch in einer reduzierten Reichweite aus, die Technologie ist nur noch im Umkreis von maximal 100 m nutzbar. Vorteilhaft ist die weitere Nutzbarkeit der alten W-LAN Module. Die „a“ Version funkt im Gegensatz zum Vorgänger im Bereich um 5 GHz, wodurch meistens die Umrüstung auf neuen Module notwendig wird. Die maximale Datenrate beträgt ebenfalls 54 Mbit/s bei einer maximalen Reichweite von 200 m. Auch für die Nutzung mit PDAs ist W-LAN sehr interessant. Es sind sowohl Handhelds mit integrierten W-LAN-Modulen als auch Nachrüstmodule für ältere Geräte erhältlich.
Viele öffentliche, aber auch private Einrichtungen betreiben bereits W-LAN Inseln, in denen man sich bequem einwählen kann und hinterher beispielsweise den versurften Betrag auf der Rechnung neben dem Eisbecher im Cafe findet. Solche „Hot Spots“ werden zurzeit in vielen Ländern, auch in Deutschland, in Flughäfen, Cafés, Büros, Unis und an anderen öffentlichen Plätzen eingerichtet.
W-LAN eignet sich noch nicht zum Telefonieren, da es primär nur für den reinen Datenaustausch konzipiert wurde.
Preislich war zuerst W-LAN nur der Businessklasse zugänglich, zumal erst auch nur Notebooks der Zugang gewährt wurde. Später wurde die Technologie auch für den privaten Anwender erschwinglich. Dann kamen auch die Handheldentwickler auf den Geschmack, und jetzt beginnt man bereits die Technologie in den PDA zu integrieren.
Die Zahl der Hot Spots in Europa nimmt zu. Laut den Prognosen soll die Zahl bis 2006 auf 37000 angewachsen sein, und Hot Spots versprechen für die Anbieter solcher „Netzwerkinseln“ ein gutes Geschäft zu werden.
Solange UMTS genau wie WiFi nur in den Ballungsgebieten verfügbar ist, konkurriert W-LAN mit UMTS, da mit der W-LAN-Technik höhere Datenraten erzielt werden können. Entsprechend den Vorhersagen werden beide im Einklang nebeneinander existieren können, wenn das neue UMTS–Netz vollständig ausgebaut ist. WiFi versorgt weiterhin Cafés, Flughäfen, etc. mit den höheren Datenraten, und UMTS wird Deutschland flächendeckend versorgen.
Die aktuelle Mobilfunk Generation 2,5 (MMS, GPRS, etc.) wird zur 3. Generation (UMTS) weiterentwickelt. Bei WCDMA oder 3G, wie es noch genannt wird, handelt es sich um ein von Grund auf neues Netz, das Datenraten bis zu 2 Mbit/s erlauben soll.
Die Industrie verspricht mit UMTS, das Videotelefonie, Internet, Musik, Videostreaming, Live Bilder und viele andere neue, buntere, bessere und multimedialere Dienste möglich werden, die heute noch nicht alle vorhersehbar sind.
UMTS wird in den Anfängen für die meisten Benutzer nicht besonders interessant sein, da zum einen die entsprechenden attraktiven Smartphones teurer sein werden als „normale“ Geräte und zum anderen die Preise für Datenübertragungen, wie bei vielen neuen Technologien, sehr hoch sein werden. Solange das Netz nicht genug Flächen abdeckt, werden sich vorwiegend Multimediafreaks mit UMTS-Geräten ausstatten.
Nicht nur die viel versprechende Aussage von Ericsson „UMTS verbindet die Internet mit der mobilen Kommunikation“ (Zitat) soll den Endverbraucher neugierig und natürlich auch zahlwillig machen.
Im Bereich der Gerätehersteller ist die Vorstellung von Smartphones mit UMTS – Unterstützung dringend notwendig, da die Japaner (zum Beispiel Kyocera oder Sanyo) bereits Erfahrungen durch die frühe Markteinführung in Japan sammeln konnten und auch den deutschen Markt nutzen wollen…
Telematik im Handheldformat hört sich zwar ein wenig futuristisch an, ist aber bereits heute Realität, die jedoch noch nicht vollständig entwickelt ist. Die Integration von Bluetooth in die Geräte nimmt zu, vermehrt verfügen Smartphones auch über eine Anbindung an das GSM-Netz, und man kann sich heute per Handheld mit GPS-Navigation durch Deutschland führen lassen.
W-LAN wird für PDAs genutzt, und die Integration von UMTS ist langfristig notwendig, die Entwicklung der 4. Generation mit noch schnelleren Datenraten hat bereits begonnen.
Über neue Formen mobile Endgeräte wird nachgedacht, da die zunehmende Integration von Multimediatechnik nach Ansicht der Endgerätehersteller größere Displays wünschenswert macht.
PDAs der herkömmlichen Technik werden durch Smartphones abgelöst werden und sich mindestens zu einem Nischenprodukt zurückentwickeln und möglicherweise auch vollständig vom Markt verschwinden.
Die neuen Technologien können Kinofilme in der Straßenbahn, 3D-Navigationen und anderes ermöglichen.
Das erste „Universal-Gerät“ war für den August 2006 angekündigt, in dem ein PDA mit QWERTZ-Tastatur, WLAN, Bluetooth, UMTS und GPS vereinigt wurde. In Verbindung mit einer UMTS-Flatrate (ab 25€) dürfte zunächst die Spitze erreicht sein, lediglich HSDPA (Turbo-UMTS) ist noch nicht verfügbar. Standards wie Kamera, Windows Mobile 2005 etc wurden integriert, das Gerät ist mit etwa 190g Gewicht eine Alternative zu mehreren Einzelgeräten.