Telefon (Gerät)

Telefonzeitung

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Eine Telefonzeitung war ein telefonisches Verteilersystem des 19. und 20. Jahrhunderts, welches Zeitungsinhalte über Telefonleitungen bereitstellte. Die Telefonzeitungen waren die ersten Ausführungen elektronischen Rundfunks, und wurden später durch den klassischen Rundfunk ersetzt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Entwicklung

Le théatrophone (1896)
Le théatrophone (1896)

Das Theatrophon entwickelte sich aus einer im Jahre 1881 entstandenen Erfindung von Clément Ader; kommerzialisiert wurde es 1890 von der Compagnie du Théâtrophone of MM. Marinovitch und Szarvady. Das Hauptangebot des Theatrophons bestand aus Theater- und Opernaufführungen, es beinhaltete jedoch auch fünfminütige Nachrichtensendungen in regelmäßigen Intervallen. [1] 1932 wurde der Dienst durch den Rundfunk und den Phonographen ersetzt.

[Bearbeiten] Telefonzeitungen

[Bearbeiten] Telefon Hirmondo

Ein Telefon Hírmondó Sprecher beim Vorlesen der Tagesnachrichten (1901)
Ein Telefon Hírmondó Sprecher beim Vorlesen der Tagesnachrichten (1901)

Telefon Hírmondó, die am längsten betriebene Telefonzeitung, wurde 1893 von Tivadar Puskás in Budapest gegründet. Es war die erste eigenständige Zeitung, die über das Telefonnetz verbreitet wurde. Die Zeitung bot ihren Abonnenten Nachrichten, Börsenkurse, Konzerte und Sprachkurse. Der Dienst wurde bis in die 1920er Jahre als Zeitung weitergeführt, und startete die Verbreitung über Rundfunk am 1. Dezember 1925. Beide Dienste (sowohl telefonisch als auch über Rundfunk) wurden eine Zeit lang parallel angeboten. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Telefonnetz der Firma völlig zerstört, was zur Aufgabe dieses Dienstes führte.

[Bearbeiten] Electrophone

1895 gegründet, bot das Electrophone im Vereinigten Königreich Liveübertragungen von Theatern und Musikshows, sowie Sonntags von kirchlichen Messen. Es basierte technisch auf dem französischen Theatrophon und beendete seine Übertragung 1926 aufgrund der Konkurrenz durch den Rundfunk.

[Bearbeiten] l’Araldo Telefonico

L’Araldo telefonico (Italienisch für „Der Telefonbote“) wurde 1910 in Rom gestartet, basierend auf dem Modell des Telefon Hírmondó.[2] Es war das erste Beispiel italienischen Rundfunks,[3] und konnte 1914 mehr als 1300 Abonnenten vermelden.[4]. Der Dienst wurde durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen, und 1922 unter dem Namen „Fonogiornale“ erneut gestartet. 1922 wurde der Name in „Radioaraldo“ geändert und die Technik von Telefonübertragung auf Rundfunk umgestellt. Das Radioaraldo eröffnete seine erste Radiostation in Rom. Radioaraldo arbeitete mit anderen privaten italienischen Firmen zusammen, um 1924 die Rundfunkgesellschaft URI (Unione Radiofonica Italiana) zu gründen. Aus der URI wurde 1928 die EIAR (Ente Italiano Audizioni Radiofoniche) und letztendlich 1944 die RAI (Radio Audizione Italiane).[4]

[Bearbeiten] Telephone Herald

M. M. Gillam, ein früherer Werbemanager des New York Herald, entdeckte auf einer Ungarnreise die Telefon Hírmondó und erstand die technologischen Rechte für Amerika. Er gründete die United States Telephone Herald Co. in Newark, USA um die Rechte in den einzelnen Bundesstaaten zu verwalten. Eine Firma erhielt 1911 die Rechte für den Bundesstaat New Jersey und startete eine Ausgabe in Newark. Diese war nicht erfolgreich und stellte ihren Dienst 1912 wieder ein.[5][6]

[Bearbeiten] Quellen

  1. Wanted, A Theatrophone. In: The Electrical Engineer. 5. Juli 1890, S. 4
  2. Orologio Dell'Aria, Spettacolo Elettrico: Cosiderazioni Sull'Avvento Della Radio. Gefunden am 22.11.2007 22.11.
  3. Le Origini Della Radiodiffusione In Italia: Ines Viviani Donarelli & Maria Luisa Boncompagni. Comitato Guglielmo Marconi International. Gefunden am 22.11.2007 22.11.
  4. a b Le Origini Della Radiodiffusione In Italia: Cronologia 1919-2000. Comitato Guglielmo Marconi International. Gefunden am 22-11-2007 2007. November 22.
  5. Arthur F. Colton: The Telephone Newspaper--New Experiment in America. In: Telephony. 30. März 1912, S. 391–392
  6. Carolyn Marvin: When Old Technologies Were New: Thinking About Electric Communication in the Late Nineteenth Century. Oxford University Press 1990, ISBN 978-0195063417

[Bearbeiten] Weblinks

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