Samba | |
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Basisdaten | |
Entwickler: | Samba-Team |
Aktuelle Version: | 3.2.2 (19. August 2008) |
Aktuelle Vorabversion: | 4.0.0 alpha4 (5. Juni 2008) |
Betriebssystem: | Linux/Unix |
Kategorie: | SMB-Server und -Client |
Lizenz: | GPLv3 |
Deutschsprachig: | nein |
Offizielle Seite / Deutsche Seite |
Samba ist eine freie Software-Suite, die das Server-Message-Block-Protokoll (SMB) für Unix-Systeme verfügbar macht. Dieses Protokoll wird manchmal als Common Internet File System (CIFS), LAN-Manager- oder NetBIOS-Protokoll bezeichnet.
Samba ist damit in der Lage, typische Funktionen wie Datei- und Druckdienste eines Windows-Servers zu übernehmen. Es gilt als stabiler und leistungsfähiger als frühere SMB-Alternativen und ist, da zudem noch frei verfügbar, auch bei vielen Firmen und Organisationen hoch angesehen. Allerdings sind Teile des SMB-Protokolls noch nicht vollständig implementiert. Auch tauchen immer wieder Studien mit dem Ergebnis auf, dass die Windows-eigene Implementierung schneller sei.
Inhaltsverzeichnis |
Samba wurde erstmals 1992 veröffentlicht, um den Datenaustausch zwischen SunOS und Ultrix zu ermöglichen. Später wurde Samba auch auf Linux portiert, wodurch sich Linux im Datei-Servermarkt ausbreiten konnte. Die von einer Gemeinschaft freiwilliger Programmierer entwickelte Software wurde stetig erweitert, um die Beiträge anderer Firmen zum Server-Message-Block-Protokoll aufzunehmen. Die Erweiterungen des SMB-Protokolls stammten unter anderem von Microsoft, SCO, Thursby, IBM, Apple und dem Samba-Team selbst, wobei Microsoft, das die meisten Beiträge leistete, als einzige Firma einige Erweiterungen geheim hielt. Da aber ein reibungsloser Datenaustausch ohne diese geheimen Erweiterungen nicht immer möglich ist, musste ein Teil des SMB-Protokolls durch das Auswerten des Netzwerkverkehrs (Protokollanalyse und Netzwerkanalyse) erschlossen werden[1].
Im Jahr 2000 gab es einen Fork von Samba unter dem Namen Samba-TNG mit dem Ziel, einen Primary Domain Controller (PDC) für Windows-NT-Netzwerke zu entwickeln.
Zum festen Kern der Entwicklergemeinde von Samba zählen in etwa 20 Personen (siehe Andrew Tridgell). Einige Firmen, wie z. B. IBM, leisten finanzielle und personelle Unterstützung.
Die aktuelle „stabile“-Reihe ist die „Samba 3.0“-Reihe. Seit der Version 3.0 besteht zudem die Möglichkeit, Samba als Mitgliedserver in einem Active Directory zu benutzen. Nur mit Samba, d. h. ohne Windows 2000 Server oder Windows Server 2003, ist es jedoch derzeit nicht möglich, eine Active-Directory-Umgebung aufzubauen. Eine Active-Directory-ähnliche Funktionalität ohne einen Windows-Server ist jedoch durch die Kombination von Samba mit einem LDAP-Server möglich.
Samba 3 wird auch gegenwärtig noch intensiv weiterentwickelt. Samba 4 wurde ursprünglich als komplett neue Entwicklung gestartet und sollte Samba 3 ersetzen, sobald sie den Stabilitätsanforderungen genügt. In letzter Zeit hat jedoch bei den Entwicklern ein Umdenken stattgefunden und es wird immer mehr dazu hin tendiert, Samba 4 als eine Art „Testumgebung“ zu nutzen, darin die neuesten Features auszuprobieren und diese dann, sobald sie sinnvoll funktionieren, in Samba 3 zurück zu portieren. Die größte Neuerung im Samba-4-Baum ist die Entwicklung eines Active Directory-Domänencontrollers. Die erste Testversion von Samba 4 (Samba 4.0.0TP1 Technology Preview) wurde am 24. Januar 2006 zum Download freigegeben. Am 23. März 2006 folgte TP2 mit einer Vielzahl an Fehlerkorrekturen und Erweiterungen im Vergleich zur vorherigen Version. Beide Versionen sind jedoch noch nicht für den produktiven Einsatz gedacht. Hiervon wird in aller Deutlichkeit abgeraten. Am 4. September 2007 erschien die Alpha 1. In Samba 4 wurde das Verwaltungswerkzeug SWAT stark verbessert, so dass es auch zur Verwaltung einer Active Directory Domain über das Web genutzt werden kann. Am 20. Dezember 2007 erschien die Alpha 2. Die Firma SerNet erstellte 2006 einen Zeitplan für die weitere Entwicklung von Samba 4, wonach die neue Version nicht vor 2009 erscheinen wird.
Samba besteht aus einer Reihe von einzelnen Modulen, die verschiedene Aufgaben von der grundlegenden Funktion bis hin zur Konfiguration und Dokumentation übernehmen. Teile dieser Aufgaben können aber auch mit Hilfe von anderen Programmen durchgeführt werden.
So existieren für die Konfiguration von Samba eine Reihe von GUIs, z. B.:
Das Kernmodul von Samba ist der Daemon smbd. Er stellt die Datei- und Druckfreigaben für andere SMB-Clients, wie z. B. verschiedene Windows-Datei- und Druckdienste oder andere Unix-Versionen zur Verfügung.
Fast alle Linux-Distributionen enthalten heute vorkompilierte Samba-Pakete und nutzen diese zum Zugriff auf Dateifreigaben in gemischten Netzwerken, in denen z. B. auch Windows eingesetzt wird. Auch in homogenen Netzwerken wird Samba häufig statt NFS eingesetzt.
Die Nutzung von Samba ist zusammen mit dem Programm autofs, das ebenfalls bei vielen aktuellen Distributionen enthalten ist, ohne besondere Konfiguration möglich. So können Benutzer eines Linux-Systems auf alle für Gäste verfügbaren Freigaben in einem Windows-Netzwerk zugreifen, ohne dazu einzeln Konfigurationsänderungen vornehmen zu müssen.