Resource Access Control Facility (RACF) ist IBMs Implementation der Sicherheitschnittstelle SAF (System Authorization Facility) der Großrechnerbetriebssysteme MVS (Kern des z/OS) und – in einer älteren Version – z/VM. Der heutige Name lautet SecureWay Security Server – RACF.
Die Hauptfunktionen, die es erfüllt sind:
Der RACF-Administrator pflegt mittels RACF-Kommandos die RACF-Datenbank. Diese enthält in sogenannten Profilen die Benutzerschlüssel (Userids), die zu schützenden Ressourcen (Resources) und Gruppen (Groups).
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User des Systems sind natürliche Personen und auch technische User, die sich mit einer RACF-Userid in einem Onlinesystem wie TSO, CICS oder IMS an einem Terminal einloggen oder auch Server-Prozesse ("Started Tasks" im MVS-Sprachgebrauch), denen die RACF-Administration eine Userid zugeordnet hat.
In einem User-Profil speichert RACF neben Namen des Users statistische und weitere Informationen:
Im Benutzerprofil können für einen User auch administrative Berechtigungen eingestellt werden:
Kritische oder hoch autorisierte User können optional auditiert werden. Zu diesem Zweck wird im RACF das Attribut UAUDIT für die entsprechenden User gesetzt. D. h. alle Aktionen dieser User werden als so genannter SMF-Record in den Betriebssystem-Logdateien abgelegt. Eine Auswertung kann dann mit speziellen Utilities durchgeführt werden.
Ressourcen sind klassisch Dateien, Bänder, Terminals, heute jedoch ganz abstrakt alles, was eine Installation für schützenswert erachtet, z. B. Konsolenbefehle, Namen von Online-Transaktionen oder die Erlaubnis, das Passwort eines anderen Benutzers zurückzusetzen.
Eine Ressource wird durch ein Ressourcen-Profil geschützt. Ein Ressourcen-Profil wird identifiziert durch einen Klassennamen (z. B. DATASET) und einen Namen, der die zu schützende Ressource vollständig (diskretes Profil) oder teilweise (generisches Profil) beschreibt. Z. B. schützt das generische DATASET-Profile SYS1.** alle Dateien, die mit SYS1. beginnen.
Ein Profil legt den sogenannten Universal Access fest, der für alle Benutzer gilt. In der Zugriffsliste können für einzelne Benutzer oder Benutzergruppen andere Berechtigungen definiert werden.
RACF kennt sechs Stufen von Zugriffsrechten, die von den Ressourcenmanagern des z/OS (siehe unten) in nahe liegender Weise interpretiert werden:
Ursprünglich war RACF nur zum Schutz von Dateien vorgesehen. Die Erweiterung auf weitere Ressourcen wurde erst später realisiert. Aus diesem Grunde beziehen sich die Namen der Zugriffsstufen auf Dateizugriffe.
Hinter RACF-Gruppen steht ein komplexes Konzept:
RACF, d. h. eigentlich SAF, arbeitet passiv. Die Nutzer des Systems greifen mittels eines Ressourcenmanagers auf eine Ressource zu. Der jeweilige Ressourcenmanager bildet einen Ressourcenamen und fragt dann SAF, ob der Zugriff gestattet ist. SAF/RACF antwortet mit ja, nein oder „weiß nicht“ (nämlich dann, wenn die Ressource nicht durch ein Profil geschützt ist). Das Subsystem gestattet daraufhin die Nutzung der Ressource (oder auch nicht).
Beispiele für Ressource-Manager sind das Dateisystem des Betriebssystems z/OS mit der Ressource Datei oder CICS mit der Ressource (unter vielen anderen) Transaktionskode. Es ist auch möglich, das Datenbanksystem DB2 so zu fahren, dass es die Datenbank-Vollmachten nicht mit SQL-Grants im eigenen Katalog sondern als RACF-Ressourcen im RACF ablegt.