Eine RAM-Disk, auch RAM-Floppy oder Ramdrive ist ein virtueller und temporärer Datenträger im Arbeitsspeicher eines Computers. Sie wird hauptsächlich eingesetzt, wenn andere physikalische Speichermedien zu langsam oder, während der Rechner neu aufgesetzt wird, nicht verfügbar sind.
Beim Anlegen wird ein gewisser Anteil des Arbeitsspeichers für die RAM-Disk reserviert und dabei wie eine Festplatte angesprochen. Der Vorteil einer RAM-Disk ist die im Vergleich zu Festplatten deutlich höhere Geschwindigkeit, mit der auf die Daten zugegriffen wird, und weiterhin, dass man Zugriffe auf die Festplatte einspart und so Datenverlusten (durch versehentliches Überschreiben) dort vorbeugen kann. Nachteile von RAM-Disks sind, dass der reservierte Speicher nicht mehr von Programmen verwendet werden kann und dass die Daten beim Abschalten oder bei einem Absturz verloren gehen.
Alle namhaften Betriebssysteme liefern Treiber, um eine RAM-Disk anzulegen. Software gleichen Zwecks schöpft ihre Daseinsberechtigung aus sinnvollen Zusatzoptionen. So kann der Inhalt der RAM-Disk beim Herunterfahren oder im Minutenabstand auf Festplatte gesichert werden. Siehe hierzu auch Solid State Disks im Vergleich.
In der Computerserie Amiga von Commodore gab es im Betriebssystem bereits seit 1986 eine permanente und dynamische RAM-Disk, welche sich, je nach Speicherbedarf, automatisch vergrößerte. Es gab sogar die Möglichkeit, eine resetfeste RAM-Disk einzubinden, welche (warm-)bootfähig war und nach einem Neustart mit allen Daten, welche vorher eingeladen wurden, zur Verfügung stand.