Ein Röhrenprojektor ist ein Projektor zur Wiedergabe von Video- und Computersignalen.
Im Gegensatz zu digitalen Projektoren wie LCD-Projektor oder DLP-Projektor benutzt ein Röhrenprojektor keine Glüh- oder Metalldampflampe zur Lichterzeugung, sondern wirft das von drei Elektronenstrahlröhren erzeugte Licht mittels sehr lichtstarker Optiken direkt auf die Leinwand bzw. bei Rückprojektionsbildschirm über einen Spiegel und eine Fresnellinse auf die Mattscheibe. Im Prinzip ist ein Röhrenprojektor damit drei zusammengeschaltete, jeweils einfarbige Fernseher, deren Bilder deckungsgleich auf eine gemeinsame Leinwand projiziert werden.
Vorteile von Röhrenprojektoren sind natürliche Farbwiedergabe, idealer Schwarzwert und extrem hoher Kontrast. Aufgrund des Wegfalls einer Bildschirmmaske, wie sie bei normalen Röhrenfarbfernsehern zu finden ist, entfällt auch die dort und bei LCD- sowie Plasma-Fernsehern festzustellende Rasterung, was eine problemlose Skalierung aller Fernsehnormen inkl. PAL, NTSC und HDTV gestattet und ein Bild ohne Fliegengitterstruktur ergibt. Die Lebensdauer der Röhren ist wesentlich höher als die der Lampen in anderen Projektortypen.
Nachteile sind hohes Gewicht (ab 35 kg), hoher Preis (NP ab 10.000 €), aufwendige Installation (fester Einbau ist notwendig, und um die drei Bilder deckungsgleich zu bekommen, müssen mittels Testbildern diverse Regler eingestellt werden -> "Konvergenz") und geringe absolute Helligkeit, wodurch die Geräte nur in relativ dunkler Umgebung brauchbar sind. Die Röhren sind auch ebenso wie andere Bildröhren empfindlich gegen Einbrand, weshalb möglichst keine Standbilder über längere Zeiträume angezeigt werden sollten.
Röhrenprojektoren werden heute nur noch von wenigen Herstellern (Barco, Runco, VDC) hergestellt. Wegen des hohen Preises existiert aber ein sehr aktiver Markt von Gebrauchtgeräten.