QuickTime | |
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Entwickler: | Apple |
Aktuelle Version: | 7.5 (09. Juni 2008) |
Betriebssystem: | Mac OS X, Windows ab 2000 |
Kategorie: | Multimedia-Architektur |
Lizenz: | Proprietär (teilweise)[1] |
Deutschsprachig: | ja |
QuickTime-Homepage |
QuickTime [ˈkwɪkˌtaɪm] ist eine von der Firma Apple entwickelte Multimedia-Architektur für Mac OS und Windows. Diese besteht im Kern aus drei Elementen: dem Framework, dem API und dem Dateiformat. Basisanwendungen, die auf diese Architektur aufbauen, sind z. B. der QuickTime Player, der QuickTime Broadcaster oder der QuickTime Streaming Server. QuickTime wird irrtümlicherweise zumeist auf den QuickTime Player reduziert. Dabei arbeitet es als zugrunde liegender technologischer Unterbau in zahlreichen Applikationen beider Betriebssysteme, wie z. B. Adobe Premiere, Apple Logic, Optibase Media 100, Apple iTunes, Final Cut Pro oder den Avid-Videoschnittprogrammen.
Inhaltsverzeichnis |
Die QuickTime-Architektur ermöglicht es, dass ein kompletter Produktionsprozess (Capturing & Import, Synchronisation, Compositing & Effekte, Kompression & Export, Auslieferung und Wiedergabe) vom Anfang bis zum Ende auf einer einzigen Medienplattform durchgeführt werden kann. Dazu verfügt QuickTime über ein umfangreiches Repertoire an Manipulations- und Interaktionsmöglichkeiten mit einer Vielzahl unterschiedlichster Medientypen (Audio, Video, Animation, Text, Grafik, 3D, VR, Flash, SMIL, Hyperlinks, Streams, Skins, uvm. und bis Version 6.5 auch MIDI-Bearbeitung).
QuickTime eignet sich auch besonders als Umgebung für die Verarbeitung und Wiedergabe von MPEG-4-Dateien und -Inhalten, da dieser ISO-Standard in QuickTime integriert wurde, aber auch Teile von QuickTime (wie z. B. das Dateiformat) in den MPEG-4-Standard übernommen wurden. Zudem existieren diverse Techniken (SMIL, HTML, Flash, Java, JavaScript etc.), mit welchen ein QuickTime-Film (engl.: movie) mit (interaktiver) Steuerung ausgestattet werden kann.
QuickTime ist geeignet, um Video- und Audiodateien über Internetseiten zu verbreiten, da es über Komprimierungs- und Streaming-Eigenschaften verfügt. Für das Streaming gibt es den QuickTime Streaming Server und die kostenlose Open-Source-Variante Darwin Streaming Server für Windows, Linux und Solaris. Beide Streaming-Server unterstützen sowohl QuickTime- als auch MPEG-4-Inhalte.
Das QuickTime-Framework kann neben dem QuickTime-Videoformat diverse andere Mediendateien wie z. B. (AVI, FLC, DV, MPG, MP3, MIDI, Flash, u.v.m.) verarbeiten und ist durch sein PlugIn-System um beliebige Medienarten und -Dateien (z. B. auch WMV, WMA, Ogg, etc.) erweiterbar. QuickTime kann auch sogenannte QuickTime-VR-Panoramen darstellen. Dies ist eine von Apple entwickelte Technik, mit der es möglich ist, einen dreidimensionalen Raum zu simulieren und zu verknüpfen.
Derzeit gibt es QuickTime für Windows nicht in einer 64-Bit-Version. Die vorhandene 32-Bit-Version lässt sich zwar sowohl auf Windows XP64 sowie auf Windows Vista 64 installieren, kann aber dort nicht von 64-Bit-Applikationen verwendet werden, da 64-Bit-Programme durchgängig mit 64 Bit arbeiten und somit keine 32-Bit-QuickTime-DLL aufrufen können. Professionelle 64-Bit-Programme wie z. B. 3ds Max, Softimage XSI und Maya müssen aktuell auf QuickTime-Import und -Export unter 64 Bit-Windows verzichten.
Das Containerformat der Multimedia-Architektur QuickTime von Apple trägt die üblicherweise Dateiendung .mov oder .qt. Ebenfalls gebräuchlich – in Abhängigkeit von der Funktionen – sind noch die Endungen .qtvr, .qti und .qtif. Die kennzeichnenden Eigenschaften des Formates sind die außerordentliche Flexibilität, Robustheit und Erweiterbarkeit. Die Speicherung erfolgt in sowohl sequenziell als auch hierarchisch organisierten Dateneinheiten, den sogenannten Atomen. Es kann daher neben chronologischen Informationen und Spurdaten, auch strukturelle und hierarchische Informationen und Zusammenhänge speichern. Durch einen speziellen Synchronisations-Layer eignet es sich zudem für das Streaming.
In der professionellen Film- und Postproduktion ist es aufgrund oben genannter Eigenschaften das übliche Format für den Austausch von Mediendaten (Video, Audio, Untertitel, Timecodes, Kapitelmarken, u.a.).
Es dient auch als Basis für das ISO-standardisierte MPEG-4-Dateiformat MP4.
QuickTime 1.0 wurde am 25. Juni 1990 veröffentlicht, anfangs nur für die Macintosh-Plattform. Damit läutete Apple die Multimedia-Ära ein. In Briefmarkengröße (156 × 116 Pixel) konnten jetzt digitale Videos ohne zusätzliche externe Hardware abgespielt werden. Die Bildrate betrug damals ungefähr 10 Bilder pro Sekunde. Dies war ein erheblicher Fortschritt, zumal damals viele Apple-Anwender noch mit monochromen Bildschirmen arbeiteten.
Der Siegeszug von QuickTime erfolgte mit der schnellen Verbreitung der CD-ROM und war gleichzeitig mit Grund für ihren Erfolg: Auf ihr konnten dank QuickTime multimediale und plattformübergreifende Videoinhalte veröffentlicht werden.
Bis zur dritten Version wurde QuickTime auch für IRIX (SGI) und Solaris (Sun Microsystems) entwickelt, danach jedoch eingestellt. Seither wurde von Mitgliedern der Open-Source-Gemeinschaft verschiedene Versuche (QuickTime 4 Linux[2], OpenQuicktime[3], OpenQTJ[4], etc.) unternommen, das QuickTime-Framework auch auf Linux zu portieren.
Die Internationale Organisation für Normung entschied sich 1998, im Rahmen ihrer Suche nach einem flexiblen und offenen Dateiformat als Basis für das Dateiformat von MPEG-4, für das QuickTime-Format.
QuickTime wird häufig zum Streaming von Audio- und Videosequenzen im Internet genutzt. Die Ausbreitungsrate liegt bei etwa 18 Mio. Downloads pro Monat, und bisher wurden über 1 Milliarde Downloads gezählt. (Stand: Juli 2005)
QuickTime ist mittlerweile fester Bestandteil jeder ausgelieferten iTunes Software (portabel und stationär) und konnte dadurch seine Verbreitung nochmals massiv steigern.
Da QuickTime nahezu beliebig erweiterbar ist, werden grundsätzlich alle Dateiformate unterstützt. Es müssen nur die jeweils nötigen Komponenten in dieses Framework eingebunden sein. Standardmäßig werden folgende mit diesem geliefert:
QuickTime dient unter Mac OS X als systemweite Plattform für die Multimediaproduktion. Besonders deutlich wird dies bei den Programmen Final Cut Pro, DVD Studio Pro und Apple Motion, die alle auf QuickTime basieren. Auch Multimedia-Autorensysteme und Audio-/Videoprogramme (Mac und Windows) verwenden teilweise (wie z. B. Adobe Director, Adobe GoLive, Premiere, AfterEffects) oder ausschließlich (wie Tribeworks iShell, LiveStage Pro) die QuickTime-Technologie.
QuickTime Pro ist eine kostenpflichtige Erweiterung von Apple, welche den QuickTime-Player mit Aufzeichnungs- und erweiterten Editier-, Ausgabe- und Wiedergabefunktionen versieht. Zur Freischaltung dieser Pro-Funktionalitäten in der kostenlosen Version ist bei Apple ein Registriercode zu erwerben.