Die Panasonic Lumix DMC-FZ20 ist eine Digitalkamera mit Superzoomobjektiv, die in die Gruppe der Bridgekameras einzuordnen ist. Die wichtigsten technischen Eigenschaften sind der 5 Megapixel-Sensor, das 12-fach Leica-Zoomobjektiv mit einer Brennweite von 36 mm bis 432 mm (entsprechend Kleinbild) und das Bildstabilisierungs-System MEGA O.I.S., eine Panasonic-Entwicklung. Die Panasonic Lumix DMC-FZ20 gibt es seit September 2004. Die Superzoomkameras stellen eine preiswerte und kompakte Alternative zu den Spiegelreflexkameras mit vergleichbarem Zoomobjektiv dar.
Inhaltsverzeichnis |
Die Panasonic Lumix DMC-FZ20 ist mit einem 12-fach Leica-Zoomobjektiv „Leica DC Vario-Elmarit“ mit einer Brennweite von 36 mm bis 432 mm (umgerechnet auf Kleinbild von 35 mm) ausgestattet. Dieses bietet durchgehend bis 432 mm Brennweite eine Lichtstärke (größte Blende) von f/2.8. Aufgenommen werden die Bilder auf einem 1/2,5" RGB-CCD-Chip mit einer maximalen Auflösung von 2560 x 1920 Bildpunkten (Pixeln). Die Bildverarbeitung erfolgt mit einem „Venus Engine II“ Prozessor, der für eine vergleichsweise geringe Auslöseverzögerung, schnelle Bildverarbeitung und damit kurze Bildfolgezeiten sorgt. Unterstützt wird der Fotograf mit dem Bildstabilisierungs-System „MEGA O.I.S.“ (Optical Image Stabilizer), das Verwacklungen vor allem bei großen Brennweiten verhindern hilft. Diese Bildstabilisierung besteht aus Sensoren, die die Kamerabewegungen analysieren und einer Linsengruppe im Objektiv, die diesen Bewegungen entgegengesetzt verschoben wird und diese damit kompensiert. Die Bilder werden auf SD- (Secure Digital)- oder MMC (MultiMediaCard) Speicherkarten mit einer maximalen Speicherkapazität von einem Gigabyte (GB) im JPEG oder TIFF-Format aufgezeichnet. Auf eine Speicherkarte mit 1 GB Kapazität passen im JPEG-Format etwa 400 Bilder im Fine- und knapp 800 Bilder im Standard-Modus bei einer Bildgröße von fünf Megapixeln (2560 x 1920 Pixel). Die Stromversorgung erfolgt über einen Kamera-spezifischen Lithium-Ionen-Akku (680 mAh, 7,2 V), der etwa 200 bis 250 Bilder pro Akkuladung ermöglicht. Die Kamera besitzt einen optischen Sucher und ein 2-Zoll-Display mit 130.000 Pixeln.
Die Panasonic Lumix DMC-FZ20 bietet sowohl Automatik-Modus und Motiv-Programme (Porträt, Sport/Action, Landschaft, Nachtlandschaft, Mitzieh-Effekt, Porträt bei Nacht, Feuerwerk, Party, Schnee), als auch volle manuelle Kontrolle. Diese manuelle Kontrolle umfasst unter anderem die Wahl von Blende und Belichtungszeit (zwischen 8 und 1/2000 Sekunden), das manuelle Scharfstellen (Fokussierung), die Lichtempfindlichkeit (ISO-Wert) und den manuellen Weißabgleich. Zur Einstellung des Belichtungsprogrammes werden ein Moduswahlrad an der Oberseite und für Blende und Belichtungszeit (etwas umständlich) die Exposure-Taste und die Pfeiltasten an der Kamerarückseite verwendet. Die manuelle Fokussierung erfolgt über einen Fokussierring am Objektiv. Dabei wird ein Bildausschnitt in der Mitte des Bildes für einige Sekunden stark vergrößert dargestellt, um das Scharfstellen zu erleichtern.
Der manuelle Weißabgleich ist über das Menü möglich. Weiterhin ist die Belichtungssteuerung auch über Halbautomatiken, wie Blenden- oder Verschlusszeitpriorität möglich. Die Belichtungsmessung erfolgt dabei über variable Mehrfeld- bzw. mittenbetonte Integral- oder Spotmessung. Zur automatischen Fokussierung stehen die Methoden über 1-, 3- oder 9-Felder bzw. Spot zur Verfügung. Bei unklaren oder schwierigen Lichtverhältnissen erweist sich das Auto Bracketing als nützlich, bei dem hintereinander 3 Bilder mit unterschiedlichen Belichtungswerten aufgenommen werden können. Ebenso praktisch erweist sich bei der Wiedergabe die Wiedergabelupe, mit der man die Bilder relativ schnell mit 2, 4, 8 oder 16-facher Vergrößerung auf dem Display darstellen kann. Gut überlegt ist auch die Bedienhilfe am unteren Display-Rand. Dabei werden die möglichen Bedien-Funktionen eingeblendet, die oft den Blick in die Bedienungsanleitung ersparen.
Der Panasonic Lumix DMC-FZ20 werden in allen Testberichten für eine 5-Megapixel-Digitalkamera sehr gute Auflösungswerte bescheinigt. Diese betragen bei Lichtempfindlichkeit ISO 100 in der Bildmitte 830 bis 910 Linienpaare pro Bildhöhe, in Abhängigkeit von der Brennweite [1]. Andere Quellen geben die Auflösung in Linien pro Bildhöhe mit 1380 an [2]. In den Ecken und bei höheren ISO-Werten fallen diese Werte naturgemäß geringer aus.
Einhelliger Kritikpunkt ist aber das Bildrauschen der Kamera bei ISO 200 und besonders bei ISO 400. Bei ISO 80 ist es akzeptabel und beträgt 24,0 dB S/N und bei ISO 400 ist es 12,9 dB S/N [3]. Zum Vergleich dazu beträgt der Rauschwert bei ISO 400 von digitalen Spiegelreflexkameras etwa zwischen 35 und 55 dB S/N. Die Verzeichnung ist im Weitwinkelbereich deutlich sichtbar tonnenförmig und wird als Zugeständnis an den großen Brennweitenbereich und die Lichtstärke gesehen. Diese nimmt aber mit zunehemender Brennweite ab und ist ab einer Brennweite von 100 mm gering. Die Vignettierung (Randabdunklung in den Ecken) ist sichtbar, wird aber ebenfalls auf die Lichtstärke des Objektivs zurückgeführt. Eine Besonderheit stellt die Kamera-interne Reduktion von Chromatischer Aberration dar. Als Chromatische Aberration bezeichnet man violette Farbsäume an Kanten und Übergängen mit sehr hohem Kontrast. Diese tritt deshalb auf, weil ein Lichtstrahl beim Übergang von Luft in Glas an einer Linse in Abhängigkeit von der Wellenlänge unterschiedlich stark gebrochen wird. Durch Algorithmen bei der Signalaufbereitung wird dieser Effekt stark reduziert [4].
Hervorzuheben ist außerdem die gute Wirksamkeit der Bildstabilisierung, obwohl diese nicht direkt gemessen werden kann. Vom Hersteller und in Testberichten werden für die Wirksamkeit übereinstimmend zwei bis drei Stufen längere Belichtungszeiten angegeben. Das heißt ohne Bildstabilisator wäre im Weitwinkelbereich eine Belichtungszeit von mindestens zwischen 1/40 und 1/30 Sekunde notwendig. (Die Faustformel dafür besagt, dass die längste Belichtungszeit in Sekunden in etwa dem Kehrwert der Brennweite in Millimetern entspricht.) Mit Bildstabilisator sind im Weitwinkelbereich also noch verwacklungsfreie Aufnahmen bei Belichtungszeiten von 1/8 bis 1/6 Sekunden möglich.
Für die Panasonic Lumix DMC-FZ20 gibt es optional Weitwinkel-Konverter (mit Faktor 0,8) und einen Telekonverter (Faktor 1,5) sowie ein Blitzgerät. Weiterhin können über den mitgelieferten Sonnenblende-Adapter Filter mit Filtergewinde Durchmesser 72 mm angeschlossen werden. So zum Beispiel einen UV-Filter, der gleichzeitig als Objektivschutz dienen kann.
Daten | Detail |
---|---|
Objektiv | Leica DC Vario-Elmarit (13 Elemente/ 8 Gruppen) |
Lichtstärke | F2.8 (W-T) |
Filterdurchmesser | 72 mm |
Bildstabilisator | OIS: optischer Bildstabilisator (2 Modi) |
Zoom optisch/digital | 12x optischer Zoom/ 4x Digitalzoom |
Brennweite | f=6,0-72,0 mm (entsprechend Kleinbild 35 mm: 36-432 mm) |
Fokus | Auto / Makro / manueller Fokusring |
Fokusbereich | normal: 30cm bis unendlich, Makro / A / S / M: 5 cm bis unendlich |
Autofokus-Mehrfeldmessung | 1-/ 3-/ 9-Feld; Spot |
Lichtempfindlichkeit (ISO) | Auto / ISO 80/ 100/ 200/ 400 |
CCD-Sensor / Pixel total | 1/ 2,5 Zoll, 5,36 Mio Pixel, Primärfarbenfilter |
Pixel effektiv | 5,0 Megapixel |
Blende | F2.8 - F8 |
Belichtungsmessung | variable Mehrfeld-/ Mittenbetont-/ Spotmessung |
Belichtungszeit | 8 - 1/ 2.000 (Sek.) |
Bild-Einstellung | Kontrast, Schärfe, Sättigung, Rauschunterdrückung |
Belichtungsprogramme (AE) | Programm AE; P / A / S / M; 9 Motivprogramme |
Belichtungskorrektur | 1/ 3 EV Schritte, -2 bis +2 EV |
Belichtungsreihe | +/ - 1/ 3 EV bis 1EV Schritte, 3 Bilder |
Weißabgleich | Auto/ Tageslicht/ Wolken/ Halogen/ Blitz/ manuell |
Selbstauslöser | 10 Sek. / 2 Sek. |
Bildformat | 4:3 / 16:9 |
Bildgröße Foto 4:3 (Pixel) | max. 2560 x 1920, 6 Abstufungen |
Bildgröße Foto 16:9 (Pixel) | 1920 x 1080 |
Komprimierung | TIFF, JPEG: Fine / Standard (DPOF kompatibel) |
Automatische Fotokontrolle | 1 Sek. / 3 Sek. / Zoom |
Vergrößerungskontrolle | 1x / 4x / 8x |
Auflösung Video 4:3 (Pixel) | Quick Time Motion JPEG, 320 x 240 Pixel (30 Bilder / Sek.) |
Farbeffekte | Kalt, Warm, Schwarz-Weiß, Sepia |
Serienbilder | max. 3 Bilder/ Sek., max. 7 Bilder (Standard) |
Unlimited-Serienbilder | bis zur max. Speicherkartengröße |
eingebauter Blitz | automatisch, Einstellungen (u.a. rote Augen) |
externer Blitzanschluss | aktiver Blitzschuh |
LC-Display (Größe/Pixel) | 2,0 Zoll TFT (130.000 Pixel); Bildfeld ca. 100 % |
Sucher | 0,33-Zoll elektr. Farbsucher (114.000 Pixel) |
Stromversorgung | Li-Ion Akku (7,2 V, 680 mAh) |
Max. Batteriekapazität (LCD) | 240 Fotos (ca./ CIPA Standard) |
Max. Batteriekapazität (Sucher) | 70 Fotos (ca.) |
Speichermedium | SD Memory Card, MultiMedia Card |
Gewicht | ca. 520 g (556 g mit SD Memory Card und Akku) |
Abmessungen (B x H x T) | 12,8 x 8,7 x 10,6 (cm) |
Farbe | silber oder schwarz |
Die Panasonic Lumix DMC-FZ20 ist die Nachfolgerin der Digitalkamera Panasonic Lumix DMC-FZ10 (4 Megapixel), die im Februar 2004 auf den deutschen Markt kam. Als Nachfolgerinnen der Lumix FZ20 gibt es seit September 2005 die Panasonic Lumix DMC-FZ30 (8 Megapixel), seit September 2006 die Panasonic Lumix DMC-FZ50 (10 Megapixel) und seit August 2007 die Panasonic Lumix DMC-FZ18 (8,3 Megapixel, 18-fach Zoomobjektiv, 28 bis 504 mm entspr. KB).
Die Panasonic Lumix DMC-FZ20 bietet zwar nicht die Möglichkeit das Objektiv zu wechseln, noch weitergehende manuelle Einstellungen und das geringe Rauschen, wie das bei digitalen Spiegelreflexkameras üblich ist. Aber sie ist vergleichsweise kompakt und preiswert, da ein Wechselobjektiv für eine Spiegelreflexkamera mit Brennweite 432 mm und durchgehender Lichtstärke von f/2.8, zumal wenn es stabilisiert wäre, sehr viel größer, viel schwerer und wesentlich teuerer wäre als die Lumix FZ20 selbst.