Nixdorf System 820 war ein Bürocomputer für den mittleren Leistungsbereich, der von dem deutschen Computerpionier Nixdorf hergestellt wurde. In Deutschland war das System auch unter dem Namen „Mittlere Datentechnik“ bekannt. Die Firma Nixdorf führte als Dienstleister auch Software und EDV–Schulungen zur Hardware durch.
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Im Jahr 1952 gründete Heinz Nixdorf in Essen ein Labor für Impulstechnik. Die Idee war der Bau eines Elektronenrechners. Als Zulieferer elektronischer Rechenwerke für Büromaschinenhersteller wie „Wanderer–Werke“ entwickelte sich das Unternehmen sehr schnell und erfolgreich. Ab 1952 produzierte Nixdorf elektronische Recheneinheiten für Lochkartenanlagen. Diese Anlagen funktionierten noch mit Röhrentechnik.
Im Jahr 1964 kam die Wanderer Logatronik auf dem Markt, konstruiert von Otto Müller in Transistortechnik. Dies war der direkte Vorläufer der Nixdorf 820, den Nixdorf nach der Schließung der Wandererwerke (Köln) vorstellte und in Paderborn fertigte.
Mit diesem frei programmierbaren Kleincomputer erschloss sich Nixdorf einen Markt für Klein- und Mittelbetriebe. Das System 820 war ein großer Erfolg. Über das Vertriebsnetz der „Wanderer–Werke“ verkaufte Nixdorf seine Rechner unter eigenen Firmennamen.
Hauptbestandteile waren ein Magnetkernspeicher, integrierte Tastatur und eine Schreibmaschine für die Datenausgabe. Das Magnetplattensystem 8870, das Datensammelsystem 620 für die Datenerfassung am Bildschirm, Computerkassen und ein Bankensystem 8864 kamen 1975 hinzu. Erfolgreich wurde diese Technik ab 1978 auch für Geldausgabeautomaten und Kontoauszugsdrucker angewendet. Das digitale Telefonvermittlungssystem DVS 8818 und der Fakturiercomputer Nixdorf 820/2 kamen hinzu.
Beispiel: Nixdorf 820 Bürocomputer - 12bit / Lochkarte (Fakturiermaschine)