Mystery House ist ein Textadventure, das 1980 von On-Line Systems für den Apple II veröffentlicht wurde. Es wurde von der Computerspiel-Designerin Roberta Williams und ihrem Ehemann, dem Computer-Programmierer Ken Williams entwickelt. Das Spiel gilt als Meilenstein, da es zum ersten Mal in einem Adventure auch 2-dimensionale Grafiken verwendete und das Spielgeschehen nicht nur in Textform präsentierte.
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Die Geschichte beginnt nahe einer alten Villa im viktorianischen Stil. Kurze Zeit später ist der Spieler in dem Haus eingesperrt. Bei dessen Durchsuchung entdeckt er verschiedene Räume und 7 weitere Personen, unter ihnen befindet sich jedoch ein Mörder. Es kommt zu einigen Morden. Der Spieler muss herausfinden, wer der Mörder ist und wer sein nächstes Opfer sein wird. Das Spiel beruht auf der Detektiv-Geschichte Zehn kleine Negerlein von Agatha Christie.
Ende der 70er Jahre gründete Ken Williams eine Firma für Unternehmens-Software für den damals marktführenden Computer Apple II. Eines Tages benutzte er einen Fernschreiber, um seiner Frau von der Entwicklung seines neuen Buchhaltersystems zu erzählen. Dabei entdeckte er in einem Katalog das Spiel Colossal Cave Adventure. Dieses Spiel sollte einen großen Einfluss auf Mystery House haben.
Nachdem die beiden Colossal Cave Adventure durchgespielt hatten, suchten sie nach etwas vergleichbarem. Doch der Markt dafür war damals unterentwickelt, sie beschlossen ein eigenes Adventure zu entwerfen. Roberta Williams mochte zwar das Konzept eines Textadventures, doch sie kam zu der Überzeugung, dass Bilder eindrücklicher wären. So zeichnete Roberta Williams die Bilder und Ken Williams programmierte Mystery House.
Das fertig entwickelte Spiel wurde auf einige 5¼-Zoll-Disketten überspielt, denen noch eine kurze Spielanleitung beilag. Der Preis des Spiels betrug 24,95 US-Dollar. Mystery House wurde über lokale Software-Läden verkauft und wurde bald zu einem großen Erfolg. Insgesamt verkauften sich ungefähr 10.000 Exemplare. Dies war für die damalige Zeit ungewöhnlich viel und rekordbrechend.
Obwohl Ken Williams nicht an die Zukunft der Computerspiele glaubte, vertrieb er diese weiter. 1980 gründete er das Unternehmen Online-Systems, welches 1982 in Sierra On-Line umbenannt wurde.
Einige Elemente des Spiels kamen auch in dem Spiel The Colonel’s Bequest vor.