Mitsubishi (jap. 三菱, wörtlich: drei Rauten, das Markensymbol der Firma) ist eine japanische Marke, hinter der sich über zweihundert verschiedene Unternehmen, Konzerne, Stiftungen und weitere Organisationen verbergen (keiretsu). Diese entstanden aus der nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgten Zerschlagung des Firmenkonglomerats (jap. zaibatsu) Mitsubishi.
Obwohl die meisten davon unter der Marke Mitsubishi firmieren, und das Mitsubishi-Logo benutzen, sind sie rechtlich voneinander unabhängig.
Die wichtigsten Mitsubishi-Firmen sind:
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Bereits im Jahre 1875 fuhren die Schiffe Iwasaki Yatarōs, dem Gründer Mitsubishis, unter einer Flagge, auf der drei im Dreieck angeordnete Rauten abgebildet waren. Entstanden ist das Logo aus den Familienwappen der Familie Iwasaki (drei Rauten) und der ebenfalls am Unternehmen beteiligten Familie Yamanouchi (drei Eichenblätter).
Der Firmenname Mitsubishi bezieht sich auf das Firmenlogo, und stellt eine Kombination der Wörter mitsu (drei) und hishi (Raute) dar.[1] Das Wort hishi bedeutet eigentlich „Wasserkastanie“, erlangte aufgrund der Form der Wasserkastanie aber auch die Bedeutung „Raute“.
Die oft benutzte Übersetzung „drei Diamanten“ ist eine Fehlübersetzung aus dem Englischen (engl. diamond (shape) = Raute bzw. Karo).
1870 gründete Iwasaki Yatarō mit drei gemieteten Dampfschiffen ein Schifffahrtsunternehmen. Der Firmenname Mitsubishi wurde ab 1873 benutzt. In der Folgezeit kamen etwa 30 weitere Schiffe hinzu, und die Geschäftstätigkeit wurde durch Zukäufe auf die Bereiche Bergbau und Schiffbau ausgeweitet.
Im Laufe der folgenden Jahre wurde Mitsubishi, stets unter Leitung der Familie Iwasaki, zu einem Firmenkonglomerat von über 70 Firmen, und weitete die Geschäftsfelder auf Bankwesen, Handel und Immobilien aus.
In den 1930er- und 1940er-Jahren war Mitsubishi einer der führenden Waffenproduzenten in Japan. Die Firma stellte unter anderem das Kampfflugzeug Mitsubishi A6M her. Bis 1945 wuchs Mitsubishi auf über 200 Firmen an.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der von einer Holding verwaltete Mitsubishi-Konzern von den amerikanischen Besatzungsbehörden in eine Reihe von Firmen zerschlagen, die in jeder Hinsicht voneinander unabhängig sind, aber weiter unter dem Mitsubishi-Logo firmieren, und Mitsubishi als Teil des Firmennamens tragen.
2005 verschmolzen die jeweils selbständigen Unternehmen Mitsubishi Chemical Corporation und Mitsubishi Pharma Corporation zum Unternehmen Mitsubishi Chemical Holdings Corporation.
Der vierte Präsident von Mitsubishi, Koyata Iwasaki, definierte in den 1930er-Jahren drei Grundsätze[2], an denen sich das Handeln des Unternehmens orientieren soll:
„Sei bestrebt, die Gesellschaft sowohl materiell, als auch spirituell zu bereichern, während du zur Bewahrung der globalen Umwelt beiträgst.“
Der Geschäftsbetrieb ist ein öffentliches Unterfangen und die Unternehmen sind dafür verantwortlich, die entscheidenden Interessen ihres Gastlandes zu fördern. Diese Ansicht hat die Mitsubishi-Unternehmensführung seit den Anfängen ausgezeichnet. Das unternehmerische Ideal für Manager und Angestellte muss die Mitwirkung zum nationalen Wohlstand sein. Der Endzweck eines Unternehmens ist es, zum größeren Wohl der Gesellschaft beizutragen.
„Unterhalte eine Unternehmenskultur der Transparenz und Offenheit, und betreibe deine Geschäfte nach den Grundsätzen des Anstandes und der Gerechtigkeit.“
Iwasaki warnte die Mitsubishi-Manager wiederholt davor, sich nur auf Zahlen zu konzentrieren, und den Blick auf die Unternehmensethik inmitten heftigen Wettbewerbs zu verlieren. Er drängte die Manager und Angestellten dazu, auf Skrupellosigkeit mit Anstand zu reagieren, und Betrügereien mit Ehrlichkeit zu entgegnen. Er erinnerte sie daran, dass Unternehmen die höchsten gesellschaftlichen Erwartungen in Bezug auf ethisches Benehmen erfüllen müssen. Das bedeutet mehr zu tun, als nur den Gesetzen zu folgen. Es bedeutet die Bräuche und Empfindlichkeiten jeder Nation, in der Mitsubishi agiert, zu respektieren.
„Erweitere deine Geschäfte basierend auf einer allumfassenden globalen Perspektive.“
Zwei Tage nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges gab Iwasaki eine mutige Stellungnahme über die Freundschaft zwischen Geschäftspartnern, die durch einen Krieg getrennt sind, ab: „Wir zählen viele Briten und Amerikaner zu unseren Geschäftspartnern. Sie haben viele Geschäfte mit uns abgewickelt. Sollte der Frieden wiederkommen, sollten sie wieder gute und treue Freunde werden.“ Durch „Ritsugyō Bōeki“ drückt Iwasaki die Bedeutung einer internationalen Perspektive aus.
Aufgrund der besonderen Anforderungen im Motorsport, z. B. in Bezug auf die erforderlichen flexibleren Vertriebswege, übernimmt in den meisten Ländern eine eigene Motorsportabteilung diesen Geschäftsbereich. Hierfür zuständig ist die Firmenfamilie Ralliart, die in allen Ländern wiederum eine eigene Organisation ist.
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