MicroMV ist ein von Sony um die Jahrtausendwende eingeführter Standard für Camcorderkassetten im Ultrakompaktbereich. Mit MicroMV wurden Anfang der Zweitausender Jahre die kleinsten und leichtesten Camcorder der Welt gebaut. Insgesamt kamen fünf verschiedene Modelle mit MicroMV auf den Markt, die allesamt an ihrem Modellzusatz "DCR-IP" mit erkannt werden können. Inzwischen ist die Produktion von Geräten eingestellt. Kassetten sind jedoch immer noch (zu überhöhten Preisen) verfügbar.
MicroMV nimmt auf briefmarkengroßen Kassetten mit einem MPEG-2-Derivat auf, das inkompatibel zu DV und MiniDV, jedoch qualitativ identisch ist.
Schwierig ist es, Softwareunterstützung für das von MicroMV erzeugte Dateiformat *.mmv zu bekommen, da viele Videoschnittsoftwares dieses nicht unterstützen. Es gibt jedoch inzwischen einige Hersteller, die MMV-Funktionalitäten in ihre Software eingebaut haben oder die über Dritthersteller die Möglichkeit eines Plugins anbieten. So gibt es zum Beispiel für Adobe Premiere ein Plugin von Mainconcept. Aufgrund des dürftigen hauseigenen Videotools von Sony, für das seit 2001 nie ein freiverfügbares Update erschien, bietet es sich an, auf andere Lösungen zurückzugreifen.
Es gibt auch ein freiverfügbares Tool für MS-Windows, das *.mmv in *.mpg Dateien umwandelt. Es ist unter dem Namen mmv2mpg.exe auf diversen Videoschnittseiten zu finden. Es kann jedoch leider nur in der Eingabeaufforderung bedient werden (DOS-Fenster), dort aber auch mit Batch-Stapelverarbeitungsmöglichkeiten.
Liste der früher hergestellten MicroMV Geräte:
Der Zusatz "e" hinter den Bezeichnungen bedeutet eine Unterstützung von Netzwerkfunktionalitäten über Bluetooth, die das versenden von Bildern, MPEG Filmen, E-Mails und das surfen im Internet ermöglichen, wenn ein entsprechender Bluetooth Adapter oder ein Bluetooth fähiges Handy vorhanden sind.