Die Magneto Optical Disk (MO-Disk auch MOD, dt. „magnetooptische Diskette“) ist ein rotierendes Speichermedium, das magnetisch beschrieben und optisch ausgelesen wird.
Bei der Magneto Optical Disk gibt es keine einheitliche Schreibweise. Man findet sowohl Magneto Optical Disc (mit „c“ am Ende, britisches Englisch) als auch MO-Diskette (amerikanisches Englisch: MO-Disk) oder kurz MO. Letztere gibt es auch in den populären Varianten MO-Laufwerk und MO-Medium (bzw. seltener) MO-Cartridge.
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Die Medien enthalten unterhalb der Reflexionsschicht eine magnetisierbare Schicht aus einer speziellen Legierung mit einer relativ geringen Curie-Temperatur. Wird diese Schicht bei einer Temperatur oberhalb des Curiepunkts einem Magnetfeld ausgesetzt, so bleibt die Magnetisierung auch nach der Abkühlung erhalten. Beim Auslesevorgang muss das Laserlicht auf dem Weg zur Reflexionsschicht der MD und zurück die magnetisierte Schicht durchlaufen. Der magnetooptische Kerr-Effekt bewirkt dabei eine Änderung der Polarisation des Laserlichts in Abhängigkeit von der Magnetisierungsrichtung, die über eine spezielle Optik mit Wollaston-Prisma zur Signalgewinnung nutzbar gemacht wird.
Vor dem Schreiben ist zusätzlich ein Löschvorgang nötig, der durch Erhitzen über den Curie-Punkt realisiert ist. Anschließend wird mit einem Laser die Scheibe auf die besagte Temperatur erhitzt, damit sie entsprechend magnetisiert werden kann. Zum Auslesen wird nur der Laser verwendet. Bei speziellen Overwrite-Medien (erkennbar am Logo „OW“, bekannt unter dem Namenszusatz LIMDOW bei Fujitsumedien) ist der Löschvorgang überflüssig, es werden ohne vorherigen Löschvorgang die Daten geschrieben. Da das vorherige explizite Löschen entfällt, weisen Overwrite-Medien eine höhere Schreibgeschwindigkeit auf. Das Laufwerk muss solche Overwrite-Medien explizit unterstützen.
Das Wissen über die Spezifikation des Datenträgers ist nützlich bei der Bewertung der MO-Technik und beim Kauf von MO-Geräten und -Medien. Im folgenden werden nur die Informationen dargestellt, die von unmittelbarem, allgemeinen Interesse sind. Rein technische Details sind in den Quellen ersichtlich, siehe Kapitel Standards.
Durchmesser | Sektorengröße | Speicherkapazität |
---|---|---|
3,5" | 512 Byte | 128 MB (MegaByte), 230 MB, 540 MB |
3,5" | 2.048 Byte | 640 MB, 1.300 MB und 2300 MB |
5,25" | 512 Byte | 650 MB bis 4.100 MB |
5,25" | 1.024 Byte | 650 MB bis 4.800 MB |
5,25" | 2.048 Byte | 5.200 MB bis 16.700 MB |
In der Literatur und Praxis wird die MO gelegentlich mit der DVD-RAM verglichen. Beide Speichermedien weisen die Gemeinsamkeit der Sektorierung auf (vgl. Abbildungen), aber ansonsten haben sie aufgrund ihrer unterschiedlichen Aufnahmeverfahren (optisch bzw. magnetisch) nicht viel gemeinsam.
Neben diesen prinzipbedingten Unterschieden unterscheiden sich DVD-RAM und MO bei der Speicherkapazität, den Medienpreisen, der Transferleistung sowie der Verbreitung. Eine aktuelle 3,5"-MO-Disk bringt es auf maximal 2,3 GB, eine DVD-RAM auf 4,7 GB. Preislich gibt man für eine 2,3-GB-MO-Disk gut 16 Euro, für ein 4,7-GB-DVD-RAM-Medium etwa 2,40 Euro aus (Stand Mai 2007). Die Transferdatenraten von DVD-RAM-Laufwerken sind denen von MO-Laufwerken überlegen. MO-Systeme findet man eher in professionellen IT-Bereichen, wohingegen ein DVD-RAM-Brenner heutzutage für jedermann erschwinglich ist.
Die MOD wird von neueren Betriebssystemen als Festplatte erkannt, während die DVD-RAM in wenigen Einzelfällen nur als DVD-Brenner eingebunden wird. Wird ein DVD-RAM-Laufwerk als DVD-Brenner erkannt und installiert, lässt sich dieser anschließend nur mit einer beliebigen Packet-Writing-Software beschreiben. Zusätzlich kann man betriebssystemsabhängig einen DVD-RAM-Brenner auch über einen DVD-RAM-Gerätetreiber als unter Umständen eingeschränkten Wechseldatenträger ansprechen. Bei aktuellen Bertiebssystemen wird eine DVD-RAM aber ebenfalls wie eine Festplatte oder Diskette bedient.
MOD besitzt gegenüber der DVD-RAM eine höhere physikalische Datensicherheit (Zuverlässigkeit), da
Betriebssysteme, wie Microsoft Windows, beschreiben Teile des Datenträgers bei jedem Systemstart, bei jeder Prüfung oder bei jedem Neueintrag an einzelnen Stellen (Sektoren) immer wieder neu, so dass der Datenträger zwar langzeitlich erhalten bleibt und sein Dateninhalt ebenso ohne Schaden bleibt, aber beispielsweise das Verzeichnis der gespeicherten Daten nicht mehr gelesen werden kann. MODs dürfen daher nicht im permanenten Systemzugriff betrieben werden, will man solche Defekte vermeiden.
Das Audio-Medium MiniDisc von Sony verwendet die gleiche Technik wie MO-Laufwerke.
Durchmesser | Speicherkapazität | ISO/IEC | ECMA | Jahr | Bemerkungen |
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90 mm | 128 MB | 10090[1] | 154[2] | 1991 | |
90 mm | 230 MB | 13963[3] | 201[4] | 1993 | |
90 mm | 385 MB | – | 223[5] | 1995 | |
90 mm | 540 MB, 640 MB | 15041 | – | 1997 | |
90 mm | 650 MB | 15498 | 239[6] | 1996 | Hyper Storage 1[7] |
90 mm | 1,3 GB | 17346[8] | 351[9] | 2003 | Original GIGAMO[10] |
90 mm | 2,3 GB | 22533[11] | 353[12] | 2004 | 2.3-GB-GIGAMO[13] |
130 mm | 650 MB | 10089 | – | 1991 | |
130 mm | 650 MB | 11560[14] | 153[15] | 1991 | nur WORM |
130 mm | 1 GB | 13481[16] | 183[17] | 1992 | |
130 mm | 1,3 GB | 13549[18] | 184[19] | 1992 | |
130 mm | 2 GB | 13842[20] | 195[21] | 1995 | |
130 mm | 2,6 GB | 14517 | – | 1996 | |
130 mm | 5,2 GB | 15286 | – | 1999 | |
130 mm | 9,1 GB | 22092[22] | 322[23] | 2001 |
Der Hyper-Storage-Standard wurde von Sony, Hitachi und 3M entwickelt. Hyper Storage fand keine große Verbreitung.
Der GIGAMO-Standard wurde zusammen von Sony und Fujitsu entwickelt. Fujitsu entwickelte die Laufwerke, Sony verbesserte die Medien.