Die Artikel Kerbstock und Kerbholz überschneiden sich thematisch. Hilf mit, die Artikel besser voneinander abzugrenzen oder zu vereinigen. Bitte äußere dich in der Diskussion über diese Überschneidungen, bevor du diesen Baustein entfernst. Daniel Bunčić 13:23, 26. Sep. 2007 (CEST) |
Ein Kerbholz, oder Zählholz, ist eine frühe Zählliste, wobei für jeden einzelnen Vorgang mit dem Messer eine Kerbe in ein dafür geeignetes, längs gespaltenes Holz geschnitten wurde (sogar Knochen wurden wohl schon in der Altsteinzeit – vor 30.000 Jahren – verwendet). Je eine Hälfte wurde dann meist vom Gläubiger und Handelspartner aufbewahrt. Es war somit ein fälschungssicheres Zahlungsmittel, ähnlich Geld, zur Deckung von u.a. Steuerschuld. Siehe auch Kerbstock.
An einem bestimmten Termin (Zahltag) wurde das Kerbholz präsentiert, mit dem Gegenstück verglichen und zur Zahlung aufgefordert.
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Von dieser Zähl- und Buchhaltungstechnik leitet sich die noch heute gebräuchliche Redewendung „etwas auf dem Kerbholz haben“ her. Sie bedeutet im eigentlichen Sinne „Schulden haben“ und übertragen soviel wie „sich schuldig gemacht haben“.
In England war es bis in das 19. Jahrhundert üblich, Steuerquittungen in Form von Kerbhölzern (exchequer tallies) auszustellen. Im Jahr 1834 wurde dieses altertümliche Verfahren durch eine Steuerreform schließlich abgeschafft. Eine gewaltige Zahl von Kerbhölzern war nun überflüssig geworden und am 16. Oktober 1834 entschloss man sich fahrlässigerweise, diese im Hof des Parlamentsgebäudes Palace of Westminster zu verbrennen, welches daraufhin selbst von den Flammen des riesigen Feuers erfasst wurde und größtenteils abbrannte. Sechs Jahre später (1840) begann man mit dem Bau des neuen Parlamentsgebäudes, des heute bekannten Palace of Westminster mit dem berühmten Big Ben.