Kabelschuhe gewährleisten ein vereinfachtes elektrisches Kontaktieren der Leiter von Kabeln oder von Einzelleitungen (Litzenleitungen) durch Schrauben (Öse, Gabel) oder Stecken (Flachsteckverbinder).
Zur Befestigung von Leitungen in Klemmen sind demgegenüber oft Aderendhülsen nötig.
Massive Leiter können auch durch das Biegen des Drahtes zu einer Öse direkt angeschraubt werden. Für die Schraubbefestigung von Litzenleitungen gibt es auch Crimpringe, in die die Litze ringförmig eingelegt ist. Ebenfalls dafür verwendbare Lötösen werden nicht als Kabelschuhe bezeichnet.
Als Öse oder Gabel ausgebildeten Kabelschuhe ermöglichen eine Klemmkontaktierung an elektrisch leitenden Komponenten mit einer Schraube, die mit einer elektrisch leitenden Komponente verbunden ist und einen oder mehrere Kabelschuhe klemmkontaktiert.
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Im wesentlichen werden drei Bauformen von Kabelschuhen unterschieden. Neben den Typen mit geschraubter Hülse sind dies:
Bei Crimpkabelschuhen wird die Leiteraufnahme von einem Blech gebildet, das seitlich nach oben gebogen ist. Beim Crimpen wird dieser Bereich samt Leiterende in eine Crimpzange oder -maschine eingelegt. Diese biegt die Blechlaschen nach innen und unten auf das Leiterende, so dass sich ein nierenförmiger Querschnitt ergibt. Oft sind weitere zwei Blechlaschen auch am Ort des Endes der Leiterisolierung vorhanden, so dass sich dort auf die gleiche Weise eine Zugentlastung und ein Knickschutz herstellen lässt. Beide Crimp-Arbeitsgänge können entweder getrennt (Crimpzange mit nebeneinanderliegenden Gesenken) oder gleichzeitig ausgeführt werden. Im Crimpwerkzeug sind die Gesenke für beide Crimpungen hintereinander angeordnet.
Bei isolierten Crimpkabelschuhen liegt dieser Bereich unter einer Isolierstoff-Hülse, durch die die Presskraft wirkt. Beim Crimpen wird gleichzeitig das verlängerte Ende dieser Isolierstoffhülse um den isolierten Bereich der Leitung gepresst, so dass sich ein Knickschutz bildet. Die Isolierstoffhülse isolierter Kabelschuhe besitzt eine den Querschnitt kennzeichnende Farbe:
Rot für Querschnitte von 0,5 bis 1 mm2
Blau für Querschnitte von 1,5 bis 2,5 mm2
Gelb für Querschnitte von 4 bis 6 mm2
Presskabelschuhe besitzen eine dickere, oft geschlossene, hülsenförmige Leiteraufnahme, die mit einer Presszange verformt wird, so dass sich ein Kraft- und Formschluss mit dem Leiter bildet. Es gibt unterschiedliche Presszangen für bestimmte Querschnittsbereiche, da der Querschnitt der Hülse mit demjenigen des Leiters übereinstimmen muss und verschiedene Formen (sechseckiger Querschnitt oder ein bis zwei stumpfe Dorne, die die Hülse in der Mitte kegelartig auf den Leiter drücken).
Presskabelschuhe werden für Kupferleiter, jedoch insbesondere bei Aluminiumleitern (große Querschnitte in Stromnetzen) eingesetzt.
Ein mit einem Kabelschuh zu versehendes Kabelende wird zunächst in seinem Endbereich abisoliert. Die Abisolierlänge und die verwendbaren Leiterquerschnitte sind für jeden Kabelschuh vom Hersteller spezifiziert. Anschließend wird ein Kabelschuh auf den abisolierten Endbereich aufgesetzt. Crimp- und Presskabelschuhe werden dann mittels einer speziellen Presszange oder einer Presse mit entsprechendem Gesenk verformt. Auf diese Weise wird ein Kraftschluss und eine elektrisch leitende Verbindung zwischen dem Kabel und dem Kabelschuh gewährleistet.
Presszangen hinterlassen oft eine Kennzeichnung im Kabelschuh, sie besitzen dazu im Gesenk eine Gravur. Das dient der Qualitätskontrolle.
Lötverbindungen werden nur noch selten verwendet, da fachgerecht ausgeführte Crimp- und Pressverbindungen wesentlich zuverlässiger sind.
Crimp- und Presszangen sind Spezialwerkzeuge für kleine Stückzahlen. Sie und auch mechanisierte Lösungen besitzen ein oder mehrere Gesenke zur Verarbeitung eines oder mehrerer Querschnitte eines bestimmten Kabelschutyps.
Oft besitzen die Zangen eine Vorrichtung, die den Kabelschuh erst dann wieder freigibt, wenn der erforderliche Pressdruck aufgebracht worden ist.
In der Fertigung werden Crimp- und Presskabelschuhe mit Pressen (von Hand eingelegt oder vollautomatisiert samt Abisolation) montiert. Für den mobilen Einsatz bei Arbeiten am Stromnetz gibt es motorisierte hydraulische Pressen, um vor Ort große Querschnitte verpressen zu können.