Roadrunner ist der inoffizielle Name eines Supercomputers, der sich im Los Alamos National Laboratory im US-Bundesstaat New Mexico befindet. Mit einer Billiarde Rechenoperationen in der Sekunde stellte der Roadrunner am 9. Juni 2008 einen neuen Rekord auf. Diese Leistung von 1,026 Peta-FLOPS[1] macht ihn zum aktuell schnellsten Computer der Welt. Momentan (Juni 2008) steht das System noch zum Test bei IBM und besteht aus 17 von 18 Racks. Der Zeitplan[2] sieht die Auslieferung für August 2008 und den Start des Alltagsbetrieb für Oktober 2009 vor.
IBM baut den Supercomputer für das US-Energieministerium (DOE). Er hat ein hybrides Design, im Endausbau bestehend aus 6480 AMD-Opteron-Prozessoren (3240 IBM LS21 Blade-Server, jeder enthält zwei Dual-Core-Opterons, durch HyperTransport miteinander verbunden). Allerdings ist Roadrunner kein Zusammenschluss eines Cell-Clusters und eines Opteron-Clusters, sondern ein Opteron-Cluster, bei dem jedem Opteron-Kern ein Cell-Prozessor unterstellt ist (durch PCI-Express miteinander verbunden), der für ihn die mathematischen Berechnungen übernimmt[3], was in einer Anzahl an Cell-Prozessoren von 12.960 resultiert.
Der Großteil der Rechenleistung stammt denn auch von den Cell-Prozessoren: 1,3 PFLOPS Peak vs. 47 TFLOPS Peak der Opterons[2]. Die dafür benutzte Prozessorarchitektur ist die Cell Broadband Engine (Cell B. E.), die in Kooperation von Sony, Toshiba und IBM (STI) entstanden ist und auch in Sonys Spielkonsole Playstation 3 verwendet wird. Im Roadrunner kommt allerdings eine neue Cell-Version namens PowerXCell 8i zum Einsatz, die in der Lage ist, zwei Double-Precision-Rechnungen in seinen 128-Bit-Registern bei einer Höchstgeschwindigkeit von etwas über 100 GFLOPS/s zu berechnen (zum Vergleich: die Version in der PS3 schafft nur knapp 15 GFLOPS/s bei doppelter Genauigkeit).
Der Roadrunner benutzt das Betriebssystem Red Hat Linux. Die Cell-Prozessoren werden als IBM Cell-Blades geliefert und durch InfiniBand direkt mit den x3755 Opteron-Knoten verbunden sein. Das System wurde am 8. Juni 2008 in Betrieb genommen.
Das US-Energieministerium plant, den Roadrunner für Simulationen bezüglich der Alterung radioaktiver Substanzen zu verwenden, unter anderem auch bei Atomwaffen (vgl. Advanced Simulation and Computing Program). Des Weiteren soll überprüft werden, ob das alternde Nuklearwaffenarsenal der Vereinigten Staaten sicher und zuverlässig ist. Andere Anwendungsgebiete des Computers schließen Simulationen und Berechnungen für Wissenschaft, Finanzwirtschaft sowie für die Automobilindustrie als auch die Luft- und Raumfahrt ein.