Der Fritter (auch Kohärer genannt) wurde in den 1890er Jahren von Édouard Branly als erster brauchbarer Indikator für elektromagnetische Wellen entwickelt. Ursprünglich bestand der Fritter aus einem elektrisch isolierenden Rohr (in der Regel Glas, aber auch Hartgummi/Ebonit), das teilweise mit Metallspänen gefüllt war. Den Abschluss bildeten zwei Elektroden, über die die anzuzeigenden elektromagnetischen Wellen zugeführt wurden. Fritter werden heute nicht mehr eingesetzt und sind als historisches Gerät zu bezeichnen.
Im Grundzustand ist die mit Metallspänen teilweise ausgefüllte Strecke zwischen den beiden Elektroden elektrisch praktisch nicht leitfähig. Treffen elektromagnetische Wellen auf den Fritter, so entstehen zwischen den Metallspänen kleinste Funken (ähnlich der Funkenbildung beim sogenannten "Resonator", den Versuchen zu elektromagnetischen Schwingungen von Heinrich Hertz). Hierdurch "verschweißen" die Metallspäne miteinander, so dass die Strecke zwischen den beiden Elektroden des Fritters, die im Grundzustand hochohmig ist, elektrisch niederohmig und damit relativ gut leitfähig wird. Dieser Effekt wurde dazu benutzt, ein seinerzeit übliches, empfindliches Telegraphenrelais anziehen zu lassen und über dieses Relais einen Morseschreiber anzusteuern.
Da der Fritter nach dem Eintreffen elektromagnetischer Wellen leitfähig blieb, musste er wieder in den nichtleitenden Zustand zurückversetzt werden. Hierzu reichte es aus, den leitend gewordenen Fritter mechanisch zu erschüttern, was durch einen Klöppel (ähnlich dem Klöppel einer elektrischen Klingel) bewirkt wurde. Der Klöppel wurde gleichzeitig mit dem Morseschreiber durch das bereits erwähnte Telegraphenrelais angesteuert (Wagnerscher Hammer).
Die Kombination aus Fritter, Klöppel, Telegraphenrelais und Morseschreiber ermöglichte in der Anfangszeit der Funktechnik, die damals sogenannten "drahtlosen Telegramme" automatisch aufzuzeichnen.
Eine Erweiterung, welche die meist aufwendigen mechanischen Konstruktionen zur Rücksetzung in den nichtleitenden Zustand vermied, war der quecksilberbasierte Kohärer. Er besteht aus einer flachen, mit Quecksilber gefüllten Schale. Das Quecksilber stellt eine Elektrode dar. Darüber befindet sich eine dünne Schicht elektrisch nicht leitenden Öls. In die Ölschicht wird von oben eintauchend eine dünne Metallplatte als zweiter elektrischer Kontakt angebracht. Die Metallplatte wird dabei so justiert, dass im Ruhefall der dünne Ölfilm zwischen Quecksilber und Metallplatte nicht abreißt - damit sind diese beiden Anschlüsse elektrisch voneinander getrennt. Trifft ein hochfrequentes Signal mit ausreichender Spannung auf die beiden Elektroden, so entsteht zwischen den Anschlüssen eine elektrisch leitfähige Verbindung, die auch für Gleichspannung durchlässig ist. Die Verbindung reißt selbständig wieder ab, wenn die hochfrequente Spannung abgeschaltet wird.
Nachteil dieser Konstruktion ist die notwendige genaue Justage der Metallplatte und die Lageempfindlichkeit der Anordnung, weshalb der quecksilberbasierte Kohärer keine weite Verbreitung fand.
"Der Antikohärer besteht aus einer dünnen Metallfolie, die durch eine zickzackförmig eingeritzte feine Linie so durchschnitten ist, dass diese Trennungslinie auf kleiner Fläche eine möglichst große Länge erreicht. Verbindet man die beiden Folienhälften, bez. deren Anschlußklemmen in der Weise, dass ein Element, ein Vertikalgalvanometer und der Antikohärer in einen Stromkreis hintereinandergeschaltet sind, so wird das Galvanometer einen Ausschlag zeigen, wenn man durch zartes Behauchen einen geringen Feuchtigkeitsüberzug auf der Metallplatte hervorruft. Treffen jetzt elektrische Wellen auf den Apparat, so wird der Widerstand des Antikohärers plötzlich größer, und das Galvanometer geht in seine Nulllage zurück, um nach Aufhören der Bestrahlung wieder einen Ausschlag zu geben."
Der Antikohärer wurde in einem Parabolspiegel montiert geliefert und kostete 45 Mark.