Elektrolumineszenz-Folie (kurz EL-Folie), auch Leuchtfolie, Lichtfolie oder Kondensator-Leuchtfolie genannt, ist eine technische Anwendung der Elektrolumineszenz zur Umwandlung von Elektroenergie in Licht.
Es wird auch EL-Kabel hergestellt.
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Elektrolumineszenz ist die Eigenschaft bestimmter Dielektrika, bei Anlegen einer Wechselspannung an daran angebrachten Elektroden sichtbares Licht zu emittieren. Dabei werden zum Beispiel in Polycarbonat eingebettete Leuchtpigmente direkt zur Fluoreszenz angeregt[1]. Die Stromdichte ist dabei gering, es liegt kein pn-Übergang vor, bei Gleichspannung sind die Materialien isolierend und leuchten nicht. Die Lichtemission erfolgt kalt, großflächig, ungerichtet und mit geringer Leuchtdichte.
Zur Herstellung können die einzelnen Schichten im Siebdruck aufgetragen werden. Der Grundaufbau ähnelt einem Kondensator mit transparenter Deckelektrode. Die Dicke beträgt unter 1 mm, die Fläche und ihre Form ist nahezu beliebig. Es werden jedoch auch gestreckte, runde Formen (Leuchschläuche, EL-Kabel) gefertigt, bei denen die Wechselspannung zwischen einem zentralen Draht und darauf angebrachten Schichten geführt wird[2].
Der Betrieb von EL-Folien und -Kabeln erfordert eine möglichst sinusförmige Wechselspannung von etwa 100 Volt und einer Frequenz um 1 kHz. Dazu ist ein Inverter erforderlich. Die Stromaufnahme und Leuchtdichte sind sehr gering. Helligkeit und teilweise die Farbe kann durch die Höhe der Wechselspannung bestimmt werden.
Die Entdeckung der Elektrolumineszenz wird George Destriau zugesprochen, der 1936 im Labor der Kernphysikerin Marie Curie an einer Metalllegierung experimentierte, um deren Leitfähigkeit zu testen. Das von ihm verwendete Zinksulfid war versehentlich mit Kupfer verunreinigt und zeigte eine Lichtemission auf, als er starke elektrische Felder an die Legierung anlegte. Destriau entwickelte das Material weiter zu einem serienreifen Produkt, einer Folie, die zunächst beim Militär in Cockpits und zur Tragflächen-Befeuerung eingesetzt wurde.
EL-Folien und -Kabel eignen sich aufgrund ihrer geringen Leuchtkraft nicht zur hellen Beleuchtung, sie sind jedoch aufgrund ihrer hohen Lebensdauer für jahrelangen Dauerbetrieb geeignet.
Die Anwendungsbereiche sind die Werbung, Verkaufsort-Gestaltung, Display-Hintergrundbeleuchtung in Flüssigkristallbildschirmen (LC-Displays) und Dünnschichttransistor-Displays (TFT-Displays) sowie selbstleuchtende KFZ-Kennzeichenschilder.
Weitere Einsatzgebiete sind Not- und Nachtlichter sowie Elemente zur Raumgestaltung. In einem tritt- und rutschfesten Laminat werden sie auch als Bodengrafik eingesetzt.