Doom 3 | ||
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Entwickler: | Id Software | |
Verleger: | Activision | |
Publikation: | 3. August 2004 | |
Plattform(en): | IBM-PC-kompatible (Linux, Windows), Mac OS X, Xbox | |
Genre: | Ego-Shooter | |
Spielmodi: | Einzelspieler, Mehrspieler | |
Steuerung: | Maus, Tastatur | |
Systemminima: | PC oder Mac mit 1,5 GHz; 384 MB RAM; 2,2 GB Festplattenspeicher; Windows 2000/XP/Mac OS X 10.3.8/Linux ab Kernel 2.4 - DirectX 9.0 kompatible Grafikkarte mit 64MB RAM |
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Medien: | 3 CDs/1 DVD, Steam | |
Sprache: | Englisch | |
Altersfreigabe: | PEGI: |
USK: |
Information: | Deutsche Version entspricht der originalen US-Version, lediglich mit deutscher Anleitung. |
Bei Doom 3 handelt es sich um den dritten Teil der Computerspielreihe Doom, der in den USA am 3. August 2004 veröffentlicht wurde. Trotz großer Veränderungen in Gameplay und Grafik verbindet das Spiel immer noch die typischen Doom-Aspekte Horror und brachiale Action miteinander. Wegen der kontinuierlichen Erfolge der vorherigen Spiele von id Software entwickelte es sich zu einem mit großer Spannung erwarteten Spiel. Der Publisher Activision startete zum Erscheinungstermin nach eigenen Angaben die größte Auslieferung in der Geschichte von Activision Deutschland.
Inhaltsverzeichnis |
Doom 3 besteht aus 26 Levels, welche hauptsächlich in den düsteren Anlagen einer weitläufigen Marsbasis spielen. Die Hölle und die ausgegrabenen Ruinen einer alten Mars-Zivilisation werden ebenfalls besucht. Der Spieler ist oft angehalten, eine Taschenlampe zu benutzen, kann dann aber nicht gleichzeitig seine Waffe abfeuern. Durch den massiven Einsatz von geskripteten Angriffen und anderen Ereignissen soll der Spieler ständig gekonnt geängstigt und erschreckt werden.
Beim Multiplayer hielt sich id treu an das erste Doom-Spiel aus dem Jahr 1993 und ließ nur vier Spieler pro Map zu. Da anfänglich keine Linux-Version (und damit keine geeigneten Server) und nur die geringe Anzahl von Spielern zugelassen war, gab es dazu herbe Kritik aus der Community. Es ist im Mehrspielermodus auch nicht möglich, Bots hinzuzufügen.
Bei Doom 3 handelt es sich um keine Fortsetzung, sondern eine Nacherzählung (retelling) des ersten Teils. Die Hintergrundgeschichte wurde unter der Beteiligung des Science-Fiction-Autors Matthew Costello[1] in einigen Punkten abgeändert und deutlich erweitert.
Doom 3 spielt im Jahre 2145 auf dem Mars. Hier hat die Union Aerospace Corporation (UAC) Forschungslabore eingerichtet und arbeitet an verschiedenen Projekten, unter anderem auch an der Entwicklung einer Teleportations-Technologie. Hierbei wurde eine andere Dimension entdeckt, die von den Wissenschaftlern bald nur noch als Hölle bezeichnet wird. Nachdem zu Beginn des Spieles noch alles in bester Ordnung zu sein scheint, gerät die Mars-Basis bald in den Ausnahmezustand, als Dämonen die Anlagen infiltrieren und die Menschen töten oder in Zombies und groteske dämonische Kreaturen verwandeln. In der Rolle eines neu stationierten Soldaten schlägt sich der Spieler weitgehend alleine durch und erfährt im Verlauf des Spieles viel über die Forschungsprojekte der UAC, die Höllendimension und auch über eine alte marsianische Kultur, die sich ebenfalls mit den Dämonen auseinandersetzen musste und zu diesem Zweck eine geheimnisvolle magische Waffe entwickelte.
Das klassische Schlüsselkarten-Suchen wurde abgewandelt: Jede Person, die auf der UAC-Basis gearbeitet hat, besitzt ein PDA mit verschiedenen Informationen. Der Spieler kann die darauf enthaltenen Daten auf sein eigenes PDA übertragen, so auch Sicherheitscodes und -schlüssel. Des Weiteren finden sich auf den PDAs geschriebene und gesprochene Nachrichten oder Videos, deren Ansehen und Anhören wesentlich zur Spielatmosphäre und zur Entfaltung der Geschichte beitragen, da unter anderem Informationen zu verschiedenen Einrichtungen oder Waffen gegeben werden und über die E-Mails und Tagebucheinträge der unterschiedlichsten Personen ein Bild von den Vorgängen auf der Basis entsteht.
Das Spiel war das erste auf dem Markt, das Licht- und Schatteneffekte unter Einsatz von Per-Pixel-Lighting für sämtliche Objekte in Echtzeit berechnet. Zwar verfügt ein durchschnittliches Charaktermodell in der Doom-3-Engine („id Tech 4“) letztendlich nicht über eine wesentliche höhere Polygonanzahl als in der Vorgänger-Engine (Quake-III-Engine), jedoch wurden zur Herstellung der an den Figuren zum Einsatz kommenden Normal Maps hochdetaillierte Modelle mit bis zu einer Million Polygonen verwendet. Auch bei den Umgebungstexturen kam dieses Prinzip zur Anwendung.
Die Doom-3-Engine („id Tech 4“) gilt innerhalb der Firma id Software als vollständige Neuentwicklung und wurde unter anderem von John Carmack entwickelt. Alle anderen Spiele von id Software seit 1996 basierten im Kern noch auf dem Code des ersten Quake-Teils. Bei Doom 3 wurde dagegen auf eine andere Programmiersprache umgesattelt, von C zur objektorientierten Version C++.
Technische Neuheiten (im Vergleich zur Quake-III-Engine):
Anfang August 2006 hat Todd Hollenshead (Geschäftsführer von id Software) bekanntgegeben, dass bereits an einem Nachfolger der Doom-3-Engine gearbeitet wird. Auch diese neue Engine wird von John Carmack und seinem Team programmiert.
Die Entwicklung des Spiels dauerte insgesamt vier Jahre und begann am 1. Juni 2000. Die Spielgrafik wurde erstmals im Jahr 2001 vorgestellt. Nach einer öffentlichen Präsentation auf der Spielemesse E3 im Jahr 2002, wurden die gezeigten Inhalte geleakt und im Internet verbreitet. Dabei handelte es sich um eine Alpha-Version des Spiels und beinhaltete die drei auf der Messe präsentierten Levels. Diese komplett spielbaren Level befinden sich nicht bzw. nur segmentweise in der finalen Release-Version. Am 14. Juli 2004 wurde das Spiel von id Software fertiggestellt.
Der Großteil der Gegner-Angriffe wird in Doom 3 mit Hilfe von Triggern realisiert: Wenn der Spieler einen bestimmten Bereich betritt, wird ein (unsichtbarer) Trigger ausgelöst, und die Monster brechen aus Verstecken hervor oder teleportieren in den Raum, um direkt auf den Spieler loszustürmen. Lediglich die menschenähnlicheren Gegner wie die „Commandos“ und „Z-Secs“ nutzen die Umgebung zur Deckung. Mit Hilfe solcher Skripts werden zahlreiche Schockmomente für den Spieler inszeniert (die auch nicht jedes Mal mit einem Angriff durch ein Monster enden). Beim wiederholten Spielen eines Abschnitts werden solche Szenen dann allerdings vorhersehbar.
In Deutschland erschien das Spiel am 12. August 2004 auf drei CDs in der ungekürzten englischen Originalversion mit deutschem Handbuch. Doom 3 wurde als erster Ego-Shooter von id Software in Deutschland nicht indiziert: Das Spiel ist ab 18 Jahren freigegeben und ist für Linux, Mac OS X, Windows und die Xbox erschienen.
Resurrection of Evil ist ein Add-on zu Doom 3. Es erhielt im Gegensatz zur Vollversion von der USK keine Freigabe und wurde wegen der drohenden Indizierung und somit potenziell weniger Verkäufen in Deutschland erst gar nicht veröffentlicht.
Id Software unternahm hier den Versuch, die Multiplayerszene neu zu beleben. Im Gegensatz zu Doom 3 finden bei Resurrection of Evil bis zu acht Spieler in den acht neuen Maps Platz. Daneben gibt es zwölf neue Einzelspieler-Level, drei neue Monster und wieder die doppelläufige Schrotflinte aus Doom II.
Der Multiplayer-Modus wurde von Threewave Software entwickelt, die bereits für Quake Maps entwickelt haben. Doch schon vorher kam das Aus für das Spiel in der CPL. Wegen anfangs unzureichender Linux-Server-Unterstützung wechselten viele Spieler zu Painkiller. Der Singleplayer-Teil spielt zeitlich etwa zwei Jahre nach Doom 3, wieder auf dem Mars.
Ende Mai 2005 wurde die originale, US-amerikanische Version von Doom 3:Resurrection of Evil durch die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien indiziert.[2]
Matthew Costello, der für Doom 3 die Hintergrundgeschichte schrieb, veröffentlichte 2008 seinen Roman "Doom 3: Worlds on Fire", wo er basierend auf dem Spiel einige neue Elemente in die Handlung einfließen ließ. Das Buch stellt den ersten Teil einer Trilogie dar, Teil 2 ist in Arbeit.