Der C16 war ein 8-bit-Heimcomputer von Commodore. Er war ein Modell der Commodore-264-Serie und sollte den VC 20 als Einstiegscomputer ersetzen.
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Der C16 wurde gebaut, um gegen andere Computer von Timex Corporation, Mattel und Texas Instruments im Preissegment unterhalb von $100 zu konkurrieren. Er war als Nachfolger des erfolgreichen VIC-20 gedacht, denn dieser war mittlerweile technisch überholt. Der damals erfolgreiche C64 war mit mehr RAM-Speicher, sowie besseren Sound- und Grafikchip für das unterste Preissegment nicht geeignet. Die Computer von Sinclair (ZX80/ZX81/Spectrum 16k) waren zwar günstiger als der VIC-20, besaßen jedoch nicht dessen große Schreibmaschinentastatur und waren nicht erweiterbar. Jack Tramiel, Gründer von Commodore International Ltd., befürchtete, dass einige japanische Unternehmen versuchen würden, mit sehr preisgünstigen Heimcomputern (MSX) auf dem amerikanischen Markt Fuß zu fassen. So wurde der C16 ins Leben gerufen, um Commodore im unteren Preissegment ein starkes Standbein zu verschaffen. Atari bot mit dem Atari 600XL auch einen Heimcomputer für den unteren Einstieg-Markt an, der größere Bruder, der Atari 800XL stand in Konkurrenz mit dem Commodore 64.
Der C16 wurde im Juni 1984 angekündigt und wurde ab 1985 verkauft. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich Mattel und TI aus dem Heimcomputermarkt zurückgezogen, japanische Unternehmen brachten zwar dann mit den MSX-Computern auch Heimcomputer auf den Markt, aber auch diese standen eher in Konkurrenz mit dem Commodore 64. Im Jahr 1984 galten aber die Heimcomputer mit 64k RAM (C64, Atari 800XL, CPC 464, MSX) bereits als Einstiegs-Heimcomputer, so dass man schon vorher dem C16/C116 keinen großen Erfolg versprochen hatte.
Wie dem kompletten Trio der 264-Serie (C16, C116 und Plus/4) war auch dem C16 kein großer Erfolg beschieden. So gab es zunächst keine nennenswerte Menge an Spielen und „richtigen“ Anwendungen.
Einzig durch die Position „erster Computer von Aldi“ erlangte er eine gewisse Berühmtheit und erlebte einen kleinen Boom. Es handelte sich dabei ursprünglich um eine reine Abverkaufsaktion von restlichen Lagerbeständen. Der Rechner wurde bei Aldi zusammen mit einem Datasettenlaufwerk 1531 und einer BASIC-Kurs-Software als „Lernpaket BASIC“ für nur 149 DM angeboten. Nachdem die komplette Charge innerhalb weniger Tage und dies nur in der Hälfte des (damaligen) Bundesgebiets ausverkauft wurde, mussten aus Ersatzteil-Restbeständen noch Exemplare nachproduziert werden, um die Nachfrage halbwegs zu befriedigen. Dieser kleine Boom machte sich auch am Software-Markt bemerkbar. Eine der deutschen Software-Firmen, die daraufhin einige für die damalige Zeit und das recht einfache System hochwertige Spiele und Anwendungen herausbrachte, war Kingsoft.
Sehr erfolgreich war der C16/116 vor allem in einigen Ostblockstaaten, da er oft der einzige Heimcomputer war, den es zu kaufen gab und der auch noch erschwinglich war.
Commodore hat mit dem C16/116/PLUS4 wie auch später mit dem Amiga 600 sich Konkurrenz für die eigenen angeboten Produkte gemacht, ohne aber die Vorgänger an Leistung zu übertreffen.
Äußerlich ähnelt der C16 dem VIC-20 und dem C64, allerdings mit schwarzem Gehäuse und hellgrauen Tasten; die Tastaturbelegung war teilweise anders als bei dem VIC-20 und C64, so gab es jetzt vier getrennte Cursor-Steuertasten (Pfeiltasten), während die Rücksetztaste RESTORE zugunsten eines seitlich angebrachten Reset-Knopfes entfiel.
Der C16 besaß anders als der C64 keinen Userport. Der größte Anschluss ist der Expansions-Port, an diesem wurde auch die Floppy 1551 angeschlossen. An der rechten Gehäuseseite befinden sich
Auf der Hinterseite des Gehäuses befinden sich
Die komplette 264-Serie besaß drei große Probleme: Sie hatten mit Ausnahme des Plus/4 keinen Userport, die Programme waren nicht kompatibel zum C64 und Spieleprogrammierer hatten das Problem, dass der TED keine Hardwareunterstützung für Sprites besaß wie der VIC-II des C64. Der im Gegensatz zum C64 verbesserte BASIC-Interpreter bot zwar auch Grafikfunktionen, unter anderem auch Shapes; für die Spieleprogrammierung, die üblicherweise in Assembler erfolgte, war dies jedoch unerheblich. Darüber hinaus konnte der C64 mit seinem SID einen deutlich besseren Klang produzieren als der TED.
Gerade der TED sorgte oft für Frust, denn der TED-Chip besaß keinen Kühlkörper, erhitze sich aber durch einen ständigen Betrieb bei hoher Taktfrequenz zu stark, so dass er durchbrennen konnte. Heutige Besitzer von C16 sind daher gut beraten, wenn sie einen großzügigen Kühlkörper auf den nicht mehr erhältlichen TED-Chip montieren. Auch Einstecken oder Herausziehen von Kabeln an den Joystickports bei laufendem Betrieb kann den TED leicht durchbrennen lassen, da er ungeschützt mit diesen verbunden ist.
Die CPU neigt im C16 ebenfalls zum Durchbrennen, da sie ungeschützt mit dem seriellen Port und dem Datasettenanschluss verbunden ist. Ein Einstecken oder Herausziehen von Kabeln an diesen Ports bei laufendem Betrieb ist ein sicheres Rezept, die CPU zu zerstören. Gegen Ende der Produktion des C16 wurden in der Schaltung noch einige Schutzdioden nachgerüstet, die das Problem mindern.
Commodore sah die Inkompatibilitäten als kein großes Problem an, denn schließlich waren auch viele Besitzer eines VC-20 auf den Nachfolger C64 gewechselt, obwohl dieser nicht kompatibel war. VC-20-Benutzer, die sich für den C16 hätten interessieren können, gab es aber 1985 nicht mehr viele, und C64-Besitzern gab der in den meisten technischen Eigenschaften schlechtere C16 keinen Anreiz zu wechseln, zumal beim Erscheinungstermin des C16 bereits eine riesige Menge an Software für den C64 verfügbar war und der C16 keinen Userport für Erweiterungen hatte wie der C64. So wurde der C16 und die komplette 264-Reihe ein Flop.
PET/CBM: KIM-1 | PET 2001 | CBM 3000 | CBM 4000 | CBM 8000 | MMF 9000 CBM II: CBM 500∗ | CBM 600 | CBM 700 | CBM 900∗
Heimcomputer: VC 10 | VC 20 | C64 (SX, GS♦) | 264-Reihe (C16, C116, Plus/4) | C128 | C65∗
Amiga (Übersicht): 1000 | Sidecar | 500 | 2000 | CDTV♦ | 600 | 3000/T/UX | 1200 | 4000 | CD³²♦
IBM-kompatibel: PC-1 | PC-10 bis PC-60 | x86LT | A 1060
Peripherie: Laufwerke: Datasette | VC15xx (VC1540/41, VC1551, VC1570/71, VC1581) | SFD100x (SFD1001, SFD1002) | CBM 2020 bis 8250 | Amiga-Diskette | A570 | A3070
Drucker: MPS-Serie | MPS 801 | CBM-8000-Serie | VC1520
Sonstige Hardware: Zorro-Bus | RAM Expansion Unit | Commodore-Maus | Monochrom- und Farb-Monitore | Lautsprecher A10 | Mehrfachbenutzersysteme (MBS)
Historische Hardware: Schreib- und Tischrechenmaschinen | LED-Uhren | Konsole Commodore 2000k| Schachcomputer
Chips: MOS Technology | VIC | VIC II | TED | VDC | SID | PIA | VIA | TPI | CIA | ACIA | Agnus (Blitter, Copper) | Paula | EHB-Modus | HAM-Modus Chipsätze: OCS | ECS | AGA
Software: Commodore BASIC | Commodore Basic V2 | Kernal | CBM-ASCII (PETSCII) | GEOS | Commodore DOS | AmigaOS | Kickstart | Workbench | AmigaGuide | AMIX